Neue Steuerungs-Generation:

Axiocontrol: für anspruchsvolle Automatisierungsaufgaben

Auch außerhalb von Motion-Control-Anwendungen spielt die Bearbeitungsgeschwindigkeit in vielen Automatisierungs-Applikationen eine immer wichtigere Rolle. Dabei steht die Geschwindigkeit der gesamten Anwendung im Fokus, die maßgeblich von den eingesetzten Komponenten abhängt. Denn mit den entsprechenden Geräten lässt sich eine höhere Bearbeitungsgeschwindigkeit der einzelnen Arbeitsschritte erreichen, was wiederum die Produktivität der ganzen Maschine oder Anlage steigert (Bild 1).

Das Herzstück jeder Maschine oder Anlage bilden die SPS und ein leistungsfähiges E/A-System. Bei der SPS erweisen sich die Bearbeitungsgeschwindigkeit des Steuerungsprogramms, die Übertragungsrate des verwendeten Bussystems sowie eine möglichst hohe Synchronität respektive ein geringer Jitter bei der Datenübergabe zwischen den Geräten als wichtige Kriterien. Das gilt insbesonders, wenn es sich um Anwendungen handelt, in denen kurze Reaktionszeiten oder eine schnelle Auswertung beispielsweise von Zählimpulsen gefordert sind. Deshalb hat Phoenix Contact die genannten Eigenschaften bei der Entwicklung der neuen Steuerungs-Generation Axiocontrol zum Maßstab genommen. Nach der erfolgreichen Markteinführung der Axioline-Kleinsteuerung AXC 1050 wird das Portfolio zur Hannover Messe 2014 um eine weitere SPS für das Echtzeit-E/A-System Axioline F ergänzt. Mit dem AXC 3050 steht den Anwendern nun eine Hochleistungs-Steuerung zur Verfügung, die auch sehr hohe Anforderungen der Anwendung abdeckt. Die SPS zeichnet sich durch drei wesentliche Eigenschaften aus, die in den einzelnen Applikationen in unterschiedlicher Ausprägung erforderlich sind: schnelle Datenübertragung, robustes Design und einfache Handhabung. Der AXC 3050 wurde speziell für Anwendungsbereiche konzipiert, die besondere Anforderungen an die Flexibilität und Geschwindigkeit der Applikation und somit auch der installierten Komponenten stellen. Dazu gehören die regenerativen Energien mit Windenergieanlagen, Infrastruktur-Projekte sowie der Maschinen- und Anlagenbau.

Reaktionszeit im Mikrosekunden-Bereich

Soll die Geschwindigkeit einer Automatisierungs-Anwendung erhöht werden, kommt neben der Bearbeitungsgeschwindigkeit der Zeit eine große Bedeutung zu, die für die Bearbeitung der verschiedenen Prozessschritte benötigt wird. In vielen Applikationen sind hierzu schnelle Reaktionszeiten und die zügige Auswertung von Eingangssignalen erforderlich. Unter Reaktionszeit wird dabei die Zeit verstanden, die zum Einlesen eines Signals sowie dessen Bearbeitung und Ausgabe notwendig ist. Der AXC 3050 bietet Anwendern eine Bearbeitungsgeschwindigkeit von einer Mikrosekunde pro 1.000 Anweisungen (Bit-Datentyp) sowie integrierte Technologie-Funktionen. In Anwendungen, in denen das schnelle Zählen und eine Eventtask-Verarbeitung gefragt sind, nutzt die Hochleistungs-Steuerung die Geschwindigkeit des Axioline-E/A-Systems voll aus. Durch die Kombination der Axiocontrol-SPS und der E/A-Module der Produktfamilie Axioline F lassen sich Reaktionszeiten im Mikrosekunden- und Zählfunktionen im kHz-Bereich realisieren.

Reduzierung von Anlagenausfällen

Das Design der Axiocontrol-Steuerung AXC 3050 orientiert sich an der mechanischen Beanspruchung in rauen Umgebungsbedingungen. Die Robustheit der SPS zeigt sich beispielsweise in verschärften Testkriterien sowie zusätzlichen Vibrations- und Schockprüfungen. Darüber hinaus trägt die eingebaute unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen bei. Denn in zahlreichen kleineren Anwendungen ist die Installation einer externen USV im Schaltkasten aus Kosten- und Platzgründen nicht möglich. Daher verfügt der AXC 3050 bereits über einen Kurzzeitpuffer, der die Hochleistungs-Steuerung bei einem Spannungsausfall betriebsbereit hält. Auf diese Weise können die wichtigsten Daten – wie die Werte der als remanent gekennzeichneten Variablen – sicher auf der SD-Karte gespeichert und eine vom Anwender frei programmierbare Maßnahme im Applikationsprogramm abgearbeitet werden. Die SPS wird also zuverlässig heruntergefahren, was in den meisten Fällen auch für die Maschine oder Anlage gilt. Durch die Spannungsausfall-Sicherheit des AXC 3050 lässt sich die Ausfallzeit der Anwendung somit ebenfalls reduzieren.

Flexibilität bei der Vernetzung

Wie alle Steuerungen von Phoenix Contact wird der AXC 3050 mit der Entwicklungs-Umgebung PC Worx programmiert (Bild 2). Dazu stehen die fünf Sprachen der IEC61131-3 zur Verfügung. Die Verwendung des Standards vereinfacht den Einstieg in die Steuerungswelt des Blomberger Automatisierungsspezialisten und ermöglicht die Weiterverwendung von bereits erstelltem Programmcode. Das automatische Einlesen der angeschlossenen E/A-Module sowie eine umfangreiche Diagnose und Debug-Funktion gehören außerdem zu den Standard-Funktionen des Steuerungssystems. Es unterstützt zudem viele IT-Protokolle, die in Verbindung mit den integrierten Ethernet-Schnittstellen seine Einbindung in das Unternehmensnetzwerk erleichtern und so für den schnellen Zugriff auf die Produktionsdaten sorgen. Die drei separaten Ethernet-Ports bieten eine hohe Flexibilität bei der Vernetzung der Maschine oder Anlage (Bild 3). Beispielsweise lässt sich ein IP-Adressbereich für die Standard-Konfiguration innerhalb der Applikation nutzen, während mehrere Maschinen über einen weiteren IP-Adressbereich zu einem Netzwerk zusammengeschaltet werden. Der dritte Port bietet sich dann als Fernwartungsanschluss, zur Ankopplung eines zusätzlichen Bediengeräts oder zwecks Anbindung an die Office-IT an. Der Prozessdaten-Austausch über die Ethernet-Schnittstellen erfolgt mittels Standard-Protokollen wie Profinet oder Modbus TCP, sodass dezentrale E/A-Stationen aufgebaut und Geräte anderer Hersteller angekoppelt werden können.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Phoenix Contact Deutschland GmbH
http://www.phoenixcontact.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen