Die Reaction Hardware
Derzeit gibt es drei Hardware-Module, aus denen der Anwender das für seine Anwendung passende wählt. Weitere sind bereits in der Entwicklung. Meindl dazu: \“Die Reaction-Technologie ist derzeit in zwei unterschiedlichen X20-Modulen verfügbar. Beide haben vier digitale Ein- und Ausgänge. Sie unterscheiden sich lediglich darin, dass das X20 RT 8201 zusätzlich über zwei Analogeingänge verfügt. Die Module werden wie Standard-E/A-Module beliebig in das X20-System gesteckt. Für Anwendungen außerhalb des Schaltschrankes gibt es darüber hinaus eine Baugruppe im X67-System in IP67-Schutzart. Ein weiteres Produkt wird beispielsweise eine SPS sein, die diese Technologie quasi \’im Bauch\‘ hat.\“ (Hierzu bitte Bild 5 mit Tabelle beachten)
Integration in die Gesamtlösung
Die Integration in das Gesamtsystem erfolgt durch Anreihung in die zentrale oder dezentrale Steuerung oder durch direkte Anbindung in das Powerlink-Netzwerk. Markus Sandhöfner erklärt dazu: \“Die maximale Geschwindigkeit erreiche ich natürlich nur, wenn die E/As, die für die schnellen Reaktionen erforderlich sind, auf einem Gerät zusammengefasst gehalten werden. D.h. Reaktionen von einem Eingang zu einem Ausgang, die ich sehr schnell brauche, sollten auch auf einem Modul vorhanden sein, damit sie für das FPGA physikalisch direkt verfügbar sind.\“ Allerdings ist dies keine Voraussetzung. Reaction Technology kann sowohl über die dezentrale Backplane als auch über Powerlink eingebunden werden. Dabei macht sich eine Eigenschaft von Powerlink positiv bemerkbar, erläutert Anton Meindl: \“Ohne den Umweg über die SPS nehmen zu müssen, können Powerlink-Teilnehmer via Cross Communication direkt mit der Reaction-Baugruppe kommunizieren. Das ist einer der Vorteile von Powerlink und funktioniert auch mit diesen Baugruppen.\“
Kostensenkung durch Reaction Technology
Wie oben bereits erwähnt, ermöglichen es die neuen Hochgeschwindigkeits-Module von B&R, auf teure Spezialhardware zu verzichten. Aber auch für Standard-Anwendungen bedeutet die Technologie – je nach Anwendung – eine Kostensenkung, erklärt uns Anton Meindl: \“Wenn man heute eine kleine oder mittelgroße Maschine hat und Reaktionszeiten braucht, die vielleicht gar nicht so außergewöhnlich sind, 1ms oder etwas darunter – dann muss man trotz allem in sehr große oder sehr leistungsfähige Steuerungen investieren, die oftmals schon einen leistungsfähigen PC erfordern. Für diese Maschine ist das ein wahnsinniger Overkill, denn eine kleine Steuerung würde eigentlich schon ausreichen. Die Technologie, die wir mit Reaction anbieten, liegt in der Größenordnung eines zweistelligen Eurobetrages für die CPU. D.h. die Technologie selbst ermöglicht durch das extrem gute Preis-/Leistungsverhältnis erhebliche Kosteneinsparungen.\“ \“Aus diesem Grund ist Reaction Technology auch ein wichtiger Baustein unseres Solution-Programms Scalability+, das es Anwendern ermöglicht, genau auf die jeweiligen Anwenderanforderungen zugeschnittene Automatisierungslösungen einzusetzen. Die wenigen wirklich zeitkritischen Prozesse in der Maschine lassen sich einfach und preiswert mit Reaction-Technologie umzusetzen. Das macht sie letztlich wettbewerbsfähiger\“, erläutert Sandhöfner. \“Die Kosten werden jedoch nicht nur von den Produkten bestimmt, sondern sehr stark von dem Aufwand für die Programmierung für deren Wartung. Wenn man sich verdeutlicht, was eine einfache Programmierung, Wartung und Inbetriebnahme bedeutet und wieviel Zeit eingespart werden kann, wenn man das mit Standardsprachen und einem Standardprogrammiererwerkzeug realisieren kann, dann sind die Kosteneinsparungen, die sich zusätzlich auf Personalseite ergeben, ganz erheblich. Ganz zu schweigen von den Fällen, in denen Diagnose und Service erforderlich ist!\“