Industrie 4.0 ist für die deutsche Industrie eine große Chance. Damit könnten bis zu 30% Produktivitätssteigerungen möglich werden\“, so Dr. Peter Terwiesch, Vorstandsvorsitzender der deutschen ABB und Leiter der Region Zentraleuropa. Im Konzept von Industrie 4.0 können Geräte miteinander kommunizieren, und sind zudem eindeutig identifizierbar und lokalisierbar. Daraus abgeleitet könnte die Automatisierung autonome Aktionen der Geräte ermöglichen. Informationen über ihre Historie, ihren aktuellen Zustand und Wege zum Zielzustand können einfach abgerufen werden. Anhand des Prozessleitsystems 800xA wurden z.B. typische Anwendungsfälle für die Prozessindustrie gezeigt, wie die verschiedenen Fakultäten einer Produktionsanlage aufgrund vernetzter Information zusammenarbeiten können. So wurde demonstriert, wie ein Service-Ingenieur bei einer Störung der Anlage mittels Augmented Reality mit notwendigen Informationen versorgt wird und somit für eine schnelle Entstörung der Produktionsanlage sorgt. Ein so genannter Extended Operator Workplace (EOW) ist die zentrale Informationsschnittstelle für das Bedienpersonal und bildet die Information angepasst auf den eingeloggten Nutzer ab. Über einen Collaboration Desk mit Touch-Technologie, der mit dem EOW vernetzt ist, können Ingenieure, Bedien- und Servicepersonal zusammenarbeiten, um die Anlage zu optimieren bzw. zu entstören. Echtzeitdaten werden laufend aktualisiert und in der dreidimensional dargestellten Produktionsanlage visualisiert. Eine weitere Studie zeigte, wie Gestensteuerung für die Bedienung eines Leitstandes eingesetzt wird. Industrie-4.0-basierte Servicekonzepte wurden an einer Demozelle mit mehreren Robotern gezeigt. Mit einem Tablet-PC kann der Service-Techniker von morgen den defekten Roboter oder Antrieb einer Anlage vor Ort einfach ausfindig machen: Er betrachtet durch die Kamera des Tablet-PCs die Roboterzelle und erhält online alle wichtigen Informationen für eine rasche Fehlerbehebung. Die Software erkennt die fehlerhafte Maschine, zeigt auf dem Bildschirm die komplette Historie des Roboters wie Typ, Ansprechpartner oder letzter Servicetermin und informiert den Techniker damit über die bisherige Beanspruchung und Verfügbarkeit des Systems. Dieser greift über den Tablet-PC auf alle Dokumentationen zu, die für eine schnelle Reparatur notwendig sind. Die benötigten Daten werden von einem Modul in der Robotersteuerung ereignisbasiert erfasst und via Datenübertragung an einen zentralen Server übertragen.
Energie- und Automatisierungstechnik wachsen zusammen
Sowohl bei Industrie 4.0 als auch bei Smart Grids spielt die Echtzeit-Kommunikation eine wachsende Rolle. Um die Stabilität der Netze sicherzustellen, müssen künftig Stromerzeuger, Netzbetreiber und Verbraucher viel enger miteinander vernetzt werden als bisher. Derart intelligente Netze sind nur durch die Verwendung von Echtzeitdaten und dem Einsatz leistungsfähiger IT- und Automatisierungssysteme zu verwirklichen. Um Wartungskosten zu senken und die Anlageneffizienz zu erhöhen, müssen Informationen zu Assets zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung gestellt werden. Hier kann z.B. die Enterprise Asset Management Lösung Ventyx Ellipse sicherstellen, dass sich die richtigen Fähigkeiten, Materialien und Werkzeuge an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt befinden und somit die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Anlagen über den gesamten Lebenszyklus optimieren.
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