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Cyber-Physical Systems und CompactRio im Fokus der VIP 2013
Der 18. Technologie- und Anwenderkongress \'Virtuelle Instrumente in der Praxis (VIP)\' war Ende Oktober mit über 700 Teilnehmern ein Erfolg. Insgesamt konnten sich die Besucher bei 114 Technologie- und Anwendervorträgen auf dem zweitägigen Kongress sowie 20 Vorträgen und Workshops auf dem Dozenten- und Ausbildertag zu Produktneuheiten, Trends und Systemlösungen informieren.

Zum Auftakt des ersten Kongresstages sprach Dr. James Truchard, CEO und Mitbegründer von National Instruments (NI), in seiner Keynote über die Bedeutung des Graphical System Designs. Anschließend erläuterte Prof. Alberto Sangiovanni-Vincentelli (Berkeley University) in seinem Vortrag \’Die Zähmung des Dr. Frankenstein: Entwickeln von Cyber-Physical Systems (CPS)\‘, dass IT sich zunehmend zu einer dezentralen und kollaborativen Umgebung (Cloud) entwickelt, die reich an Schnittstellen zur physikalischen Welt ist. In einem speziellen Track zum Thema wurde dies später weiter vertieft und auch in einer Podiumsdiskussion mit dem Titel \’CPS: eine wichtige Basis für Industrie 4.0\‘ konkrete Anwendungsfelder diskutiert. Highlight des zweiten Tags war die R&D-Keynote, durch die Rahman Jamal, Technical and Marketing Director Europe von NI, führte. Auch hier wurde demonstriert, dass sich mit Graphical System Design nicht nur CPS, sondern auch intelligente technische Systeme jeglicher Art realisieren lassen. Der dritte Kongresstag stand mit dem Dozenten- und Ausbildertag dann unter dem Motto \’Ausbildung und Lehre\‘.

FPGA-Controller im Mittelpunkt

Im Rahmen der Keynote am zweiten Tag wurden traditionell die Produktneuheiten vorgestellt. Im Mittelpunkt standen dieses Mal Produkte rund um die RIO-Technologie (Rekonfigurierbare E/A), so z.B. der softwaredesignte Controller cRIO-9068, mit dem Anwender anspruchsvolle Embedded-Steuer-, -Regel- und -Überwachungsaufgaben schneller bewältigen können als bisher. Dies ist möglich, da hochmoderne Technologien integriert wurden, wie z.B. die Zynq-7020-All-Programmable-SoC-Technologie von Xilinx, die einen Dual-Core-Prozessor von ARM und einen Xilinx FPGA kombiniert. Die Leistung des Gerätes ist nun viermal schneller als bei der vorherigen Generation. \“Obwohl dieser Controller den anderen CompactRIO-Geräten ähnlich sieht, ist die Technologie im Inneren revolutionär\“, so Wolfram Koerver, Executive Director bei S.E.A. und einer der ersten Anwender des Gerätes: \“Mit dieser Plattform können wir unseren Kunden Softwaretechnologien bieten, die vorher so gut wie unmöglich waren oder eine lange Entwicklungszeit sowie eine hohe Investition erfordert hätten.\“ Auch das Bildverarbeitungssystem CVS-1457RT gehört zu der Produktfamilie und weist FPGA-fähige E/A auf. Es verfügt über einen 1,66GHz Intel Atom Prozessor, zwei PoE-Anschlüsse für GigE-Vision-Kameras und kann z.B. über LabView programmiert werden. Das neue FlexRIO-FPGA-Modul PXIe-7975R verdoppelt die Bandbreite der Datenübertragung auf 1,6GB/s und vervierfacht das integrierte DRAM auf 2GB im Vergleich zu den bisherigen FPGA-Modulen. Um steigende Anforderungen im Bereich Fließkomma-Arithmetik erfüllen zu können, hat NI der LabView-RIO-Architektur mithilfe des PXImc-Adapter-Moduls PXIe-8383mc eine Schnittstelle zu CPU-basierten Datenverarbeitungsknoten bereitgestellt. Mit der PXImc-Technologie können Ingenieure Fließkommaverarbeitung auf mehrere CPU-basierte Datenverarbeitungsknoten im System verteilen und zwar genauso, wie Festkommaverarbeitung über mehrere FPGAs hinweg angewendet wird. Darüber hinaus wurden vier neue Karten der R-Serie für USB präsentiert, mit denen Anwender jedes PC-gestützte System durch einen der gängigsten Busse auf dem Markt mit FPGA-Technologie ergänzen können. Dadurch sind Analogeingangs- und Analogausgangsraten von bis zu 1MHz für Regelungen sowie DIO-Raten von bis zu 80MHz möglich.

LabViews 2013

LabView 2013 bietet über 100 neue Funktionen und unterstützt die neuesten Hardwaretechnologien von ARM und Xilinx. Für komplexere Anwendungen stehen Tools wie Codeverwaltung, Dokumentation und Review-Werkzeuge zur Verfügung, die das Programmieren im Team erleichtern. Zudem stehen erweiterte Zugriffsmöglichkeiten, wie die einfache Erstellung von Webdiensten oder ein sicherer, Browser-basierter Zugriff über WebDAV zur Verfügung. Auch an den Einsatz neuer mobiler Plattformen wie iOS und Android wurde gedacht, um die Nutzung von Dashboards für die dezentrale Überwachung und Systemkontrolle zu ermöglichen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über den integrierten Zugang zum LabView Tools Network auf mehr als 175 Zusatzpakete für LabView zuzugreifen, die bereits knapp zwei Mio. Mal heruntergeladen wurden.

Weitere Neuheiten

Ferner wurde das robuste Ethernet-Chassis cDAQ-9188XT mit acht Steckplätzen für verteilte oder dezentrale Messanwendungen unter extremen Umgebungsbedingungen präsentiert, das Temperaturen von -40 bis +70°C standhalten kann und eine Stoßfestigkeit bis 50g und eine Vibrationsfestigkeit bis 5g aufweist. Zudem unterstützt die CompactDAQ-Plattform zukünftig die LabView Electrical Power Suite, mit der Funktionen zur Leistungsanalyse in Überwachungssysteme integriert werden. Speziell für Studenten wurde myRIO entwickelt, eine Embedded-Hardware, die eine schnelle und kostengünstige Entwicklung realer komplexer technischer Systeme ermöglicht. Das Produkt basiert auf der cRIO-Plattform und beinhaltet die Zynq-SoC-Technologie (s.o.). Mittels LabView können die Studenten den FPGA programmieren und so ihre Systeme in Echtzeit entwickeln. (peb)n

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National Instruments Germany GmbH
http://www.ni.com

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