Als Crimp-Verbindung bezeichnet man eine Verbindung zwischen zwei Komponenten, die nicht wieder lösbar ist und somit eine dauerhafte sichere elektrische und mechanische Verbindung herstellt. Das Verbinden beider Komponenten miteinander ist fest definiert und kann normativ geprüft werden, etwa anhand der DIN EN60352-2 für lötfreie Crimp-Verbindungen. Den Wertetabellen ist zu entnehmen, mit welchen Auszugskräften welcher Querschnitt getestet werden muss. Für die Ader-endhülsen wird die DIN EN60999-1 herangezogen.
Zuverlässige Werkzeuge
Ob die Verbindung sicher ist, hängt u.a. von der Auswahl des richtigen Werkzeugs ab, aber auch davon, ob manuell oder automatisch vercrimpt wird. Für beide Fälle bietet Phoenix Contact Lösungen. Der Anwender selbst möchte sich die Prüfung einer Crimp-Verbindung ersparen, er setzt lieber auf zuverlässige Werkzeuge. Die Anforderungen des Marktes – kompaktere und schnellere Verdrahtung bei hoher Zuverlässigkeit – stellen den Anwender besonders im kleinen bis mittleren Schaltschrankbau vor große Herausforderungen. Hier muss sich der Anwender auf einen Partner verlassen können, der nicht nur die richtigen Werkzeuge anbietet, sondern auch bei der Optimierung der Prozessabläufe vor Ort unterstützt. So ist dem Anwender vielleicht gar nicht bewusst, welche Vorteile ihm der Umstieg von manuellen Handzangen auf Automaten bringt.
Mobilität durch Handzangen
Der Prozess, einen Leiter mit einer Aderendhülse zu versehen, stellt sich wie folgt dar: Zunächst wird der Leiter mit der Zange abisoliert – hier wäre schon die erste Sichtkontrolle nötig. Ist der Leiter korrekt abisoliert? Sind keine Litzen an- oder abgeschnitten? Ist die Isolation sauber durchtrennt und abgezogen? Oder zeigen sich \’Beißspuren\‘ an der Isolation? Dann wird die Ader-endhülse auf den Leiter geschoben – dabei dürfen keine Litzen an der Ader-endhülse vorbeigeschoben werden. In der Praxis wird der Leiter kurz \’verdrillt\‘, damit keine Litzen abstehen. Gut ist es, wenn auf dieses nachträgliche Verdrillen verzichtet werden kann, da der Leiter selbst in der Isolation bereits verdrillt ist. Durch zusätzliches Verdrillen wird unter Umständen diese Verdrillung aufgelöst und das Gegenteil erreicht. Durch ein zu starkes Verdrillen kann der Leiter verdickt werden, der Verbinder passt dann nicht mehr optimal über den Leiter. Sollte ein zusätzliches Verdrillen sich doch nicht vermeiden lassen, darf nicht gegen die bereits vorhandene Verdrillung des Leiters gearbeitet werden. Der Durchmesser der verdrillten Litzen muss dann kleiner sein als der Durchmesser der Außenisolation. Nun muss die aufgeschobene Aderendhülse verpresst werden – dabei muss das Werkzeug zum Querschnitt passen. Es gibt sowohl Zangen mit selbsteinstellendem Gesenk als auch Zangen, bei denen Gesenke mit den jeweiligen Nestern für den benutzten Querschnitt gewählt werden. Der erfahrende Anwender benötigt etwa zwölf Sekunden für den geschilderten Prozess. Je nach Anzahl der zu crimpenden Kontakte kann sich das Fehlerpotenzial deutlich erhöhen. Mit ihrer Flexibilität und Mobilität bieten Handzangen einen klaren Vorteil. Aber hinsichtlich Verarbeitungszeit und Fehlerpotenzial sind ihnen Grenzen gesetzt.
Geschwindigkeit durch Automaten
Dem gegenüber stehen die Automaten: Abisolier-Automaten, Crimp-Automaten – oder eine Kombination aus beidem. Betrieben werden sie elektrisch oder pneumatisch – oder beides wird kombiniert. Betrachtet man beim Abisolieren und Crimpen den Gesamtprozess, sollte man einen Kombiautomaten wählen – also einen Abisolier- und Crimp-Automaten. Diese Automaten haben keine Messer, die sich selbst auf die verschiedenen Querschnitte einstellen. Die Abisoliermesser müssen für den jeweiligen Querschnitt ausgewählt werden. Das Crimp-Gesenk deckt meist einen bestimmten Querschnittsbereich ab, sodass etwa eine Vercrimpung von 0,5 bis 2,5mm² in einem Gesenk möglich wäre. Erst für größere Querschnitte müsste dann ein anderes Gesenk eingesetzt werden. Ein Arbeitszyklus eines solchen Automaten – etwa aus dem Produkt-Programm Toolfox von Phoenix Contact – benötigt nur 1,2s, um den Leiter abzuisolieren und ihn mit einer Aderendhülse zu versehen. Der Automat ist also zehnmal schneller als die Handzangen. Eine Kontrolle des Leiters oder ein nachträgliches Verdrillen entfallen. Der Anwender benötigt also nicht nur weniger Zeit, er reduziert auch Fehler. Mit einem Gewicht von circa 10kg ist er zwar noch mobil, aber stets abhängig von Strom oder Luft.