ZVEI: Ausfuhren der Elektroindustrie wachsen nur noch verhalten

Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen

Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie betrugen im Oktober 18,9Mrd.€ und lagen damit über dem Niveau des Vorjahrs. „Mit einem Plus von 4,4% sind die Exporte allerdings verhaltener gewachsen als in den Vormonaten“, so ZVEI-Konjunkturexperte Jürgen Polzin. „Die Wachstumsdynamik hat erkennbar nachgelassen.“ Im gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres stiegen die Ausfuhren um 10,7% auf 184,8Mrd.€.

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland konnten im Oktober um 9,3% zulegen und erreichten einen Wert von 19Mrd.€. „Sie lagen damit erst zum dritten Mal innerhalb der vergangenen fast zwanzig Jahre über den Exporten“, so Polzin. In den ersten zehn Monaten des Jahres erhöhten sich die Bezüge um 15,1% auf 179,1Mrd.€.

Die Branchenlieferungen nach Europa sind im Oktober um 6,1% gegenüber Vorjahr auf 12,4Mrd.€, in den gesamten Euroraum um 10,5% auf 6,2Mrd.€ gestiegen. Die höchsten Zuwächse waren bei den Lieferungen nach Italien (+21,8% auf 1Mrd.€), in die Niederlande (+21,2% auf 952Mio.€), nach Tschechien (+14,9% auf 943Mio.€) und Frankreich (+11,4% auf 1,2Mrd.€) zu verzeichnen.

Die Exporte nach Großbritannien kletterten im Oktober dieses Jahres um 8,2% auf 795Mio.€, diejenigen in die Schweiz um 6,7% auf 670Mio.€. Im Geschäft mit Russland (+1,5% auf 374Mio.€) und Ungarn (+0,4% auf 614Mio.€) waren die Steigerungen deutlich geringer. Die Elektroausfuhren in die Türkei (-23,4% auf 269Mio.€) und nach Polen (-12,9% auf 986Mio.€) gingen im Oktober dagegen deutlich zurück.

Kumuliert von Januar bis Oktober summierten sich die Lieferungen nach Europa auf 118,9Mrd.€, die in die Eurozone auf 60,3Mrd.€. Erstere übertrafen ihren Vorjahreswert damit um 12,3% und letztere um 15,7%.

Die Branchenausfuhren in die Länder außerhalb Europas lagen im Oktober  mit 6,5Mrd.€ um 1,2% über Vorjahr. Auch hier zeigte sich ein heterogenes Bild: Während die Exporte nach Brasilien (+25,5% auf 136Mio.€) und Malaysia (+17,5% auf 206Mio.€) zweistellig stiegen, legten die Ausfuhren nach Südkorea (+8,7% auf 255Mio.€), Hongkong (+8,7% auf 169Mio.€), in die USA (+5,9% auf 1,6Mrd.€), nach Indien (+3,5% auf 165Mio.€), Japan (+3,3% auf 240Mio.€) und China (+1,9% auf 2,1Mrd.€) verhaltener zu. Die Lieferungen nach Mexiko (-12,4% auf 191Mio.€) und Taiwan (-9,1% auf 206Mio.€) wiesen hohe Verluste auf.

In den gesamten ersten zehn Monaten des Jahres überstiegen die Exporte in Drittländer ihr Vorjahresniveau um 8,1% und lagen bei 65,9Mrd.€.

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