B&R und Machineering mit Distance Learning

Digital gesteuert

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Machineering hat sich daher entschieden, die regelmäßig stattfindenden Workshops rund um iPhysics online abzuhalten. Auch die Präsentationen bei potenziellen Kunden, Schulungen bei der Erstimplementierung oder zu neuen Features werden situationsbedingt remote abgehalten.
 B&R hat das gesamte Schulungsprogramm auf Distance Learning umgestellt. Die Remote Lectures betreffen 
nicht nur Basis-Schulungen, sondern auch mehrmonatige Kurse für fortgeschrittene iPhysics-Anwender.
B&R hat das gesamte Schulungsprogramm auf Distance Learning umgestellt. Die Remote Lectures betreffen nicht nur Basis-Schulungen, sondern auch mehrmonatige Kurse für fortgeschrittene iPhysics-Anwender.Bild: Machineering GmbH & Co. KG

Seit vielen Jahren veranstaltet Machineering regelmäßige Workshops zu iPhysics – einem Tool zur virtuellen Inbetriebnahme. Mit dessen Hilfe werden Simulationsmodelle respektive digitale Zwillinge aus dem originalen CAD-Daten erstellt. Durch die Anbindung von diversen Steuerungen und der Robotik entsteht unter Berücksichtigung von Antriebsverhalten ein virtuelles Pendant der künftigen realen Anlage, das für umfangreiche Testzwecke zur Verfügung steht. Vor März 2020 fanden diese Veranstaltungen in den Räumen des Simulationsexperten in München statt. Für die Präsentationen bei möglichen Kunden reiste ein Teammitglied von Machineering zu dem Unternehmen. Gerade auch für die Implementierung der Software nach dem ersten Lizenzerwerb standen die Machineering-Experten dem Neukunden vor Ort mit Rat und Tat zur Seite.

Corona hat dies bekanntermaßen nahezu unmöglich gemacht. Also mussten sich die Münchner etwas einfallen lassen: „Wir von Machineering stehen für Digitalisierung, Automatisierung und technischen Fortschritt“, sagt Dr. Georg Wünsch, Gründer von Machineering. „Daher war es für uns die logische Konsequenz, den physischen Kundenkontakt durch Remote Veranstaltungen zu ersetzen.“ Die Resonanz durch die Kunden und auch die Mitarbeiter war durchweg positiv. „Natürlich fehlen die persönlichen Gespräche bei einer Tasse Kaffee, die sich im Rahmen von Videokonferenzen leider weniger ergeben. Aber die Workshops, die Präsentationen und die Kundenbetreuung hat nicht an Qualität eingebüßt. In machen Bereichen sogar eher im Gegenteil: „Es entfallen Reisezeit und -kosten, die Teilnehmer und Anwender können sich vom eigenen Büro oder auch dem Homeoffice für die Dauer der jeweiligen Veranstaltung remote dazuschalten, sich fokussieren und gezielt auf die offenen Fragen konzentrieren. Daher werden wir manche Formate sicher auch nach Corona im Online-Format belassen“, sagt Wünsch.

 "Ich kann mir gut vorstellen, dass große Teile der Schulungen auch künftig als Remote Lectures stattfinden."
Isabella Laasch, B&R
"Ich kann mir gut vorstellen, dass große Teile der Schulungen auch künftig als Remote Lectures stattfinden." Isabella Laasch, B&RBild: Machineering GmbH & Co. KG

Steuerungsspezialist geht auf Distanz

Auch bei dem Machineering-Partner B&R zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Automations-Spezialist hat das gesamte Schulungsprogramm auf Distance Learning umgestellt. Die so genannten Remote Lectures betreffen nicht nur die Basis-Schulungen, sondern auch die mehrmonatigen Schulungen für die zukünftigen iPhysics-Experten. Die sonst eintägigen Basisschulungen wurden nun an zwei Vormittagen umgesetzt. Die mehrmonatigen Schulungen rund um iPhysics, die Simulation rund um die Schnittstelle und die virtuelle Inbetriebnahme fanden bisher vor Ort bei B&R statt. Dabei wurden die Mitarbeiter intensiv geschult, sie konnten aktiv mit der Simulation arbeiten und hatten Experten an Ihrer Seite, die bei Problemen helfen konnten. „Auch hier haben wir natürlich auf Online-Schulungen umgestellt“, erzählt Isabella Laasch, Product Manager Simulation & Digital Twin bei B&R Industrial Automation.

Nach nun fast einem Jahr mit den neuen Schulungen zieht B&R ein erstes Resümee: „Wir haben festgestellt, dass die Inhalte der Schulungen sehr gut auch online vermittelt werden können. Die Teilnehmer betonen, dass die Schulung am eigenen Rechner für sie von Vorteil ist. Sie müssen nicht reisen, nicht im Hotel wohnen, sind weiterhin in ihrem Office und abends bei ihren Familien. Auch remote finden sie immer einen Ansprechpartner, der bei Herausforderungen helfen kann. Insgesamt sind die Schulungen sogar etwas kürzer, intensiver, aber fast genauso zielführend wie bisher. „Das Einzige, was wirklich fehlt, sind die persönlichen Kontakte“, erinnert sich Laasch.

Wie es nach der Pandemie letztendlich weiter geht, ist noch nicht final entschieden. „Ich kann mir gut vorstellen, dass große Teile der Schulungen auch dann im Form der Remote Lectures stattfinden werden. Die Teilnehmer sparen sich einfach viel Zeit und die doch oftmals hohen Reisekosten entfallen“, erklärt Laasch. „Aber ich denke, dass zumindest bei den langen Schulungen es dennoch eine Präsenzwoche geben wird. Dann können die so wichtigen Gespräche stattfinden, die Teilnehmer lernen uns und auch das Unternehmen persönlich kennen.“ Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt stark verändert, New Work ist in allen Unternehmen angekommen. Jetzt stehen die Unternehmen genau vor der Herausforderung, die neuen Praktiken in den neuen Arbeitsalltag zu integrieren, altbewährtes beizubehalten und eine Mischung finden, die für alle Beteiligten funktioniert.

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