Frank Müller, Senior Vice President Sales & Service Steering bei Still

Reaktionsfähigkeit und Flexibilität

Bild: STILL GmbH

Anwender wollen heute in erster Linie eine sorgenfreie Intralogistik. Das bedeutet zum einen, dass Lösungen effizient und gleichzeitig kostengünstig sein müssen. Darüber hinaus erwarten unsere Kunden, dass wir sie über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes begleiten, das heißt auch entsprechende Dienstleistungen und Services zur kontinuierlichen Verbesserung und den Erhalt der Produkte anzubieten. Daher denken wir bei Still möglichst in ganzheitlichen Lösungen.

In der Folge ist die Digitalisierung für Still ein integraler Bestandteil des gesamten Unternehmens. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie haben sich digitale Prozesse und Arbeitsmittel bewährt. Für unsere Kunden nutzen wir ebenfalls eine Vielzahl von digitalen Werkzeugen, um Prozessverbesserungen, passende Lösungen oder Dienstleistungen anzubieten. Wir haben z.B. bereits mehr als 45.000 Fahrzeuge über unser Flottenmanagement an unsere Cloud angebunden. Damit lassen sich Funktionen wie Nutzungsanalysen, personenbezogene Zugangskontrolle oder Fernwartung realisieren. Um unseren Kunden noch mehr Transparenz über ihre Fahrzeugflotte zu geben, bieten wir mit Still neXXt fleet einen einfachen Überblick über Kosten, Verträge, Wartungen und Betriebsstunden an. So kann der Kunde viel Dokumentationsaufwand und Zeit sparen.

Auf Technologieseite versprechen neue Kommunikationsstandards wie 5G, Narrowband IoT oder Wi-Fi 6 eine deutlich einfachere und effizientere Vernetzung. Dies gilt es zu evaluieren und mit den gesamten Kundenbedürfnissen an ein Produkt in Einklang zu bringen. Gleichzeitig sehen wir Trends zu mehr Sensorik, speziell im optischen Bereich und im Funkbereich (z.B. UWB). Verschiedene Technologien könnten auch zu einer verbesserten Sicherheit der Fahrzeuge führen. In größeren Ausbaustufen helfen die Technologien dann auch, autonome und automatisierte Fahrzeuge weiterzuentwickeln. Aus interner Sicht helfen uns erweiterte Datenströme aus den Fahrzeugen sowie neue digitale Analyse-Möglichkeiten und künstliche Intelligenz dabei, Fahrzeuge noch robuster und auf den tatsächlichen Kundeneinsatz abgestimmt zu entwickeln.

Durch den Einfluss der Digitalisierung verlagern sich die Aufgaben für die Konstrukteure vom herkömmlichen Maschinenbau in Richtung einer stärkeren mechatronischen Ausgestaltung. Auch die Entwicklungsprozesse werden auf agile Arbeitsmethoden umgestellt, um die notwendige Reaktionsfähigkeit und Flexibilität auf Markttrends zu gewährleisten. Neue Technologien entwickeln sich schneller als in der Vergangenheit. Fahrzeuge müssen dadurch flexibler ausgestaltet werden als zuvor. Schnittstellen zu anderen Systemen, neue Energieträger, Flexibilität für manuelle oder autonome/automatisierte Einsätze – all das muss die Konstruktion von heute bestmöglich berücksichtigen.

Was die Eigenschaften der nächsten Fahrzeuggenerationen angeht stehen Grundanforderungen wie Sicherheit und Zuverlässigkeit noch immer an erster Stelle. Nächstfolgend müssen moderne Maschinen vor allem wirtschaftlich arbeiten, das heißt sie müssen effizient mit einer optimalen Kosten/Nutzen-Balance sein. Gerade hier kommen neue Technologien besonders zum Tragen, in dem Maschinen sich z.B. mit anderen Systemen verbinden und kommunizieren können, um einen optimalen Intralogistikprozess zu gewährleisten

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