Forschungsprojekt entwickelt Software-defined Manufacturing

Autoindustrie setzt Fertigung neu auf

Die Softwaredefinierte Fertigung soll eine rasche Umrüstung von Fabriken ermöglichen und für schnellere Modell- und Produktwechsel sowie höhere Variantenvielfalt sorgen. Ein einheitlicher Softwarerahmen stellt zudem die kontinuierliche Verbesserung von Produkten und Prozessen in der Fertigung in Aussicht. Der dafür benötigten Basis widmet sich jetzt ein BMWi-gefördertes Forschungsprojekt unter Leitung von Bosch, der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie.

Einheitlicher Rahmen für flexible Fertigung

Die Projektpartner entwickeln Prototypen für Maschinen und Produktionslinien, die sich weitgehend durch Software definieren. Digitale Zwillinge bilden die Grundlage: Sie ermöglichen, Produktionssysteme zu planen, zu errichten und zu erproben. Das schont nicht nur Ressourcen und spart Energie und Kosten. Während der Produktion sind die einzelnen Fertigungsstufen auch wandlungsfähiger und schneller an neue Marktbedingungen anpassbar. Über die digitalen Zwillinge lassen sich Verbesserungen parallel zur laufenden Fertigung vorbereiten, umsetzen und KI-basiert analysieren. Im Rahmen des Projekts konzentriert sich der Forschungsverbund auf die Flexibilisierung von Automatisierungstechnik, Maschinen und Systemen für eine effizientere Fertigung von Zulieferkomponenten und Fahrzeugen.

Chancen für die Fahrzeugbranche

Mit der Bündelung von Kompetenzen aus Automatisierung, Maschinenbau, IT und Automobilindustrie will das Konsortium ein gemeinsames Verständnis für Anforderungen schaffen und interoperable Lösungen entwickeln. Die große Zahl der Projektpartner belegt, wie bedeutsam Software für die Fertigung von morgen ist. Gemeinsam wird an richtungsweisenden Ansätzen gearbeitet, die die Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Unternehmen verbessern. So konzipieren die Projektpartner z.B. einen Leitfaden für die Auswahl und Nutzung geeigneter Technologien und Standards zum Bau softwaredefinierter Fabriken.

Artikelserie

Um die Ziele und technologischen Lösungsansätze von SDM4FZI der Leserschaft des SPS-MAGAZINs bekannt zu machen, wird das Projekt in den kommenden Ausgaben durch eine Artikelserie im Detail vorgestellt. Das Themenspektrum der Serie erstreckt sich von den Enabler-Technologien (Referenzarchitekturmodell, SDM-fähige Produktions-OT, wandlungsfähige Produktionssysteme) über Strategien zur Beherrschung der Wandlungsfähigkeit bis hin zu Anwendungsfällen, die SDM anhand mehrerer Demonstratoren erlebbar machen.

Stuttgarter Innovationstage 2022

Das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) veranstaltet am 22. und 23. Februar 2022 die Stuttgarter Innovationstage unter dem Leitthema: Software-defined Manufacturing (SDM) in der alten Reithalle des Maritim Hotels in Stuttgart. Auf der zweitägigen Veranstaltung geben unsere Referenten aus Industrie und Forschung einen spannenden Überblick zu aktuellen Forschungsergebnissen und Entwicklungen aus diesem Bereich inkl. Inhalten aus dem Verbundprojekt: SDM4FZI. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.stuttgarter-innovationstage.de

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