Simulierte CNC-Fertigung

Kürzere Durchlaufzeiten mit Virtual Machining

Mit seiner Virtual Machining Prozess-Lösung gelingt es dem Getriebehersteller C.u.W. Keller die Durchlaufzeiten - im Gegensatz zu früher - um rund 25 Prozent zu reduzieren. Nach eigenen Aussagen ließ sich mit der Lösung vom Softwarehersteller Coscom die Wertschöpfung in der eigenen Fertigung um 20 Prozent verbessern.
Bild: COSCOM Computer GmbH

Daten am Terminal im Werk nutzen

Mit der Simulationssoftware lassen sich die Bearbeitungsschritte im Maschinenraum vor der Bearbeitung verifizieren. Davon können neben der Arbeitsvorbereitung auch die Maschinenbediener profitieren. Sie haben die Möglichkeit, am vernetzten PC-Terminal einer Maschine Prozessdaten abzufragen oder sich die Simulation der Bearbeitung als Videoclip anzusehen. Im CAM-Datenmanagement-System stehen Fertigungsinformationen wie Produkt-, Artikel- und Technologiedaten sowie NC-Programme auf Knopfdruck für die Arbeitsvorbereitung und über die DNC-Anbindung in der Fertigung bereit. Wenn ein Mitarbeiter während des Bearbeitungsprozesses Modifikationen etwa am NC-Programm vornimmt, wird das gespeichert. Für Ralf Grommes schließt sich so der Kreis: „Im Fall eines Wiederholteils können auch unsere Konstrukteure auf diese Informationen zurückgreifen. Und das spart sehr viel wertvolle Zeit und sichert zudem unser Fertigungs-Knowhow. Im Bereich Drehen konnten wir durch diese Prozess-Lösung unsere Durchlaufzeiten um zirca 25 Prozent beschleunigen.“ Mit der Werkzeugverwaltung erfasst und verwaltet der Fertigungsbetrieb seine Werkzeuge und Werkzeugkomponenten mit Ihren Technologiedaten in einer Datenbank. Damit kann sich C.u.W. Keller seinem Ziel nähern, Nebenzeiten zu reduzieren und Abläufe zu beschleunigen. Denn programmiert wird möglichst nur mit bereits vorhandenen Werkzeugen.

Bild: COSCOM Computer GmbH

Prozesse absichern mit der ERP-Anbindung

Schließlich band C.u.W. Keller die Virtual Machining Prozess-Lösung an das ERP-System an. Wenn ein Auftrag eingeht, wird er dort zunächst angelegt. Nach der Freigabe werden die Daten an die Fertigungsdatenbank übergeben. Jeder Artikel ist mit Namen, Teile- und eine Kommissionsnummer versehen. Außerdem wird der Starttermin der Produktion festgelegt. C.u.W. Keller arbeitet die gemäß Arbeitsplan definierten Schritte der Reihe nach ab, wobei der Start- und Endtermin als Orientierung dienen. Aus der Konstruktionsabteilung erhält die Arbeitsvorbereitung die CAD-Daten der Bauteile. Auf dieser Basis programmieren Grommes und seine Kollegen mit Proficam VM die Bauteile, definieren die Werkzeuge, mit denen die Artikel an den Maschinen hergestellt werden. Dann kommt die Maschinenraumsimulation ins Spiel, um die Bearbeitung abzusichern abzusichern. Grommes berichtet: „Der besondere Clou ist das Coscom Maschinenwechselkonzept. Hier steht uns mit dem Coscom Postprozessorkonzept NC-Joker eine Knopfdruck-Lösung zur Auswahl von Alternativmaschinen zur Verfügung. So können wir unsere Maschinenkapazitäten viel besser nutzen sowie Auftragsspitzen gleichmäßiger im Maschinenpark verteilen. Und auch im Falle der Produktion von modifizierten Wiederholteilen wird der gesamte CAM-Prozess dank der NC-Parametrik zur Minuten-Angelegenheit, da eine teilweise aufwändige Neuprogrammierung leicht modifizierter Bauteile komplett entfällt.“

Zehn Prozent bessere Liefertermintreue

Durch den Einsatz der Coscom Virtual Machinig Prozess-Lösung ist der Getriebe- und Zahnradspezialist seinen Zielen, Neben- und Maschinenzeiten deutlich zu reduzieren, ein gutes Stück näher gekommen. Auf die Frage, wie sich der Einsatz der Coscom-Software insgesamt ausgewirkt hat, erläutert Ralf Grommes: „Die Vorgabezeiten haben sich spürbar verbessert. Als Folge konnten wir mehr Kundenaufträge in gleicher Zeit umsetzen. Proficam VM berechnet die Laufzeiten für jedes Teil exakt und liefert dadurch eine genaue Kalkulationsgrundlage.“ Seit C.u.W Keller die Virtual Machining-Lösung implementiert hat, haben sich nicht nur die Durchlaufzeiten insgesamt verkürzt, auch die Prozesssicherheit in der gesamten Fertigung hat sich erhöht. Auch hier sind die Folgen deutlich spürbar: Bei der NC-Programmierung ging die Fehlerquote um etwa 20 Prozent zurück. Und noch einen weiteren positiven Effekt hatten die mit Virtual Machining beschleunigen Durchlaufzeiten und die verbesserte Flexibilität: C.uW. Keller konnte seine Termintreue um rund zehn Prozent erhöhen.“ Diesen Spielraum nutzt das Unternehmen, um mehr Wertschöpfung im eigenen Haus zu generieren. „In den letzten Jahren hatten wir einen beachtlichen Teil der Aufträge nach extern vergeben. Mit der Prozess-Lösung konnten wir unsere eigenen Produktivitätsreserven besser ausschöpfen und damit die Fremdvergabe von Aufträgen um rund 20 Prozent reduzieren“, sagt Ralf Grommes. Das Ausbau der Digitalisierung ist im Unternehmen bereits geplant. Die Fertigung soll mit weiteren PC-Infopoints an den Maschinen vernetzt werden. Das soll zu höherer Prozesssicherheit, schnelleren Abläufen und zu Synergien in der Shop -Floor-Ebene führen.

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COSCOM Computer GmbH
http://www.coscom.de

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