Seitdem die Schmersal-Gruppe im Jahr 2016 ihre Dienstleistungsaktivitäten in einen eigenen Geschäftsbereich – dem Tec.nicum – ausgegliedert hat, ist dieses Aufgabengebiet kontinuierlich gewachsen und deckt ein sehr breites Spektrum ab. Schulungen – auch zu kundenspezifischen Themen der Maschinensicherheit – sind ein Bereich, ein anderer umfasst Beratungsdienstleistungen sowohl bei der Entwicklung von Maschinen (Stichworte sind Risikobeurteilung und CE-Konformität) als auch bei der sicherheitstechnischen Bewertung von vorhandenen Maschinen oder kompletten Produktionsstätten – und das weltweit.
Neue Struktur für neue Aufgaben
Kundenspezifische Software-Entwicklung für Sicherheitssteuerungen sowie eigenständige Softwarelösungen sind ebenfalls Bestandteile des Portfolios. Zu den Grundsätzen der Experten des Tec.nicum der Schmersal-Gruppe gehört es, dass die Empfehlungen z.B. zur Optimierung vorhandener Maschinen auch, wenn gewünscht, mit Bordmitteln, also mit Technikern des Tec.nicum, in die Praxis umgesetzt werden. Außerdem beraten die Functional Safety Engineers produkt- und herstellerneutral.
Inzwischen sind weltweit mehr als 160 Mitarbeiter im Geschäftsbereich Tec.nicum tätig – vor allem vom TÜV Rheinland zertifizierte Functional Safety Engineers. Perspektivisch wird ihre Anzahl weiter wachsen, denn die Dienstleistungen sind weltweit gefragt und es werden neue hinzukommen. Um diese Entwicklung auch in der Unternehmensstruktur abzubilden, werden die weltweiten Serviceaktivitäten jetzt – mit Wirkung zum 8. April 2024 – in der Tec.nicum – Solutions & Services GmbH zusammengefasst. Sie hat ihren Sitz in Kirkel-Limbach/ Saarland, dem Standort der ehemaligen Firma Omnicon Engineering, die Schmersal im Jahr 2019 übernommen hat. Sie wurde vollständig integriert und bildet zugleich das Rückgrat der neu gegründeten Gesellschaft.
Bereit für internationale Projekte
Für die bereits vorhandenen Aufgabenbereiche der Schulung, Beratung, Projektierung und Umsetzung sehen die Verantwortlichen des Tec.nicum Wachstumspotenzial in verschiedenen Bereichen – zum Beispiel bei der umfassenden Beratung von Unternehmen mit internationalem Produktions-Footprint. Bruno Diniz, Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft: „Wir werden weltweite Teams bilden, die globale und kundenspezifische Strategien der Maschinensicherheit entwickeln und umsetzen. So wünschen es einige Kunden, mit denen wir bereits eng und weltweit zusammenarbeiten.“
Transformation auch in der Maschinensicherheit
Ein zweiter Megatrend in der industriellen Produktion, den das Tec.nicum mit der neuen Struktur adressiert, ist der Transformationsprozess, der mit den Begriffen Digitalisierung und Industrie 4.0 beschrieben werden kann. Auch in der Maschinensicherheit verändern sich die Technologien und Prozesse, und bei diesem Veränderungsprozess wird das Tec.nicum seine Kunden und Partner unterstützen und beraten. Zum Beispiel werden immer mehr Funktionen von Sicherheitssystemen in der Software abgebildet. Das bringt neue Freiheiten, stellt aber auch neue Anforderungen. Ein weiterer Trend ist die Konnektivität: Wie werden sicherheitsgerichtete und betriebsmäßige Signale und Daten weitergegeben, ausgewertet und gespeichert – auch über Unternehmensgrenzen hinweg, zum Beispiel mit OPC UA? Auch hier ist Expertise gefragt, die das Dienstleistungsangebot mitbringt.
Digitalisierung und Produktionsoptimierung als neues Geschäftsfeld
Dabei denkt das Tec.nicum aber auch weit über das Kernaufgabenfeld der Maschinensicherheit hinaus – und macht das mit dem neuen Serviceangebot Digitalisierung deutlich. Hier ist das Ziel, die Kunden bei der Verbesserung ihrer Produktion und den zugehörigen Prozessen zu unterstützen und auch darin – was immer wichtiger wird -, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Konkret stellt das Serviceangebot unter anderem verschiedene Plattformen und Systeme bereit, mit denen die Anwender eine Vielzahl von Daten aus der Produktion visualisieren, analysieren und bewerten können. Dazu gehören etwa Videoanalysesysteme, die potenzielle Risiken in Echtzeit erkennen können. Aber auch Systeme zur automatisierten Qualitätssicherung und Tools für das Energiemanagement sind Teil dieses Angebotsbausteins.
Darüber hinaus entwickelt Tec.nicum auch neue Lösungen im Bereich der Software wie zum Beispiel Blue Print: eine Software, die schon jetzt zur Durchführung von Risikobeurteilungen eingesetzt wird und jetzt sukzessive weiter ausgebaut wird. Ein zusätzlicher Vorteil dieser digitalen Lösungen ist es, dass Mitarbeiter weltweit von unterschiedlichen Standorten aus gemeinsam an einem Projekt arbeiten können. So erzielt man einheitliche Standards und vermeidet Insellösungen.
Outsourcing: Die gesamte Wertschöpfungskette im Blick
In eine andere Richtung geht ein weiteres neues Geschäftsfeld, mit dem das Tec.nicum sein Portfolio erweitert. Hier wird der Trend adressiert, dass Maschinenbauer sich zunehmend auf Kernkompetenzen konzentrieren und andere, auch und insbesondere anspruchsvolle Tätigkeiten an Spezialisten übergeben. Ihnen bietet das Schmersal jetzt Komplettlösungen an, und das nicht nur bei Dienstleistungen und Software, sondern auch auf der Hardware-Ebene – von dem vorkonfektionierten Schaltschrank bis zu integrierten Sicherheitslösungen, bei denen die gesamte Wertschöpfungskette analysiert wird.
Die Zielsetzung ist dabei immer, die Prozesse der Kunden zu verbessern, indem die Experten des Tec.nicum Unterstützung bei der Produktentwicklung leisten. Auf der Ebene der Maschinensicherheit ist zum Beispiel die Umstellung auf Plug-and-Play-Systeme oft eine effiziente und zielführende Lösung, weil sie die Lieferung und Montage von Maschinen und Anlagen enorm beschleunigen können. Ein Aufgabenfeld, in dem Schmersal nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen bei der Spez-Produkte über jahrzehntelange Erfahrung verfügt.
Fazit: Ein Geschäftsfeld wird erwachsen
Mit der Ausgründung in eine eigene GmbH werden die Dienstleistungen innerhalb der Schmersal-Gruppe nun quasi erwachsen. Und sie werden weiter wachsen, zumal sich das Betätigungsfeld des Tec.nicum nun erheblich erweitert hat. Auf der Hannover Messe werden die Besucher des Schmersal-Standes in Halle 9 die Gelegenheit haben, sich über die neue Struktur und Ausrichtung des Tec.nicum zu informieren und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.