Bedeutung von funktionaler und Datensicherheit

Nicht nur schmückendes Beiwerk

Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte Henry Ford die Automobilfertigung. Angeregt wurde er durch den Einsatz von Förderbändern in Getreidespeichern. In Verbindung mit anderen Produktivitätssteigerungen, die aus der Fließbandfertigung resultierten, konnte Ford so den Zeitaufwand für die Herstellung eines Fahrzeugs von mehr als zwölf Stunden bis auf fast 90 Minuten verkürzen. Heute entstehen die meisten Produkte durch Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen, wobei die Menschen durch Türen, Lichtschranken und Verriegelungsmechanismen vor möglichen Schäden geschützt werden. Um allerdings von weiteren möglichen Produktivitätssteigerungen profitieren zu können, müssen wir den Sprung von der einfachen Zusammenarbeit zu echtem gemeinschaftlichen Arbeiten schaffen. Durch Initiativen rund um Industrie 4.0 werden Roboter intelligenter und - durch ihre Sensoren - besser dafür ausgerüstet, mit ihrer Umgebung zu interagieren. Aber eine große Frage bleibt offen: Kann diese Revolution auch sicher stattfinden?

Security von Beginn an integrieren

Maßnahmen für die funktionale Sicherheit lassen sich, ebenso wie Security-Maßnahmen, nicht einfach so nachträglich hinzufügen. Daher muss die Security von Anfang in den Entwicklungsprozess integriert werden, damit sie den erforderlichen Schutz bietet und gleichzeitig intuitiv genutzt werden kann. Außerdem können Safety und Security nicht mehr unabhängig voneinander betrachtet werden. Bei kollaborativen Automatisierungssystemen kann die funktionale Sicherheit nur dann verwirklicht werden, wenn geeignete Security-Maßnahmen ergriffen worden sind: Bei redundanten Konfigurationen, wie sie bereits im Zusammenhang mit sicheren Mikrocontrollern erwähnt wurden, besteht die Gefahr eines unsicheren Verhaltens, wenn beispielsweise eine kritische Kalibrierung unbefugt manipuliert werden kann. Bei Aurix-Mikrocontrollern kümmert sich ein eingebettetes Sicherheitsmodul um dieses Problem. Meist gibt es keine Universallösung, die sich für alle Anwendungsfälle eignet. Bei Verbrauchsmaterial ist möglicherweise eine einfache, kostengünstige Lösung ausreichend, um festzustellen, ob das verwendete Material tatsächlich vom Lieferanten zugelassen ist. Andererseits erfordert ein voll vernetztes Steuerungssubsystem die Selbstauthentifizierung mit einem Sicherheitsanker (Trust Anchor), bevor ihm die Teilnahme an einem kritischen Produktionssystem erlaubt wird. Roboter mit Steuersystemen müssen sich nicht nur gegenseitig authentifizieren – es ist auch unverzichtbar, dass diese Systeme gegen Datendiebstahl und Manipulation geschützt werden. Die Sicherung der Integrität von Robotern kann am besten durch IP-Schutz von Kalibrierdateien, Authentifizierung von Komponenten und geschützte Protokollierung realisiert werden, um das Erkennen von Angriffen zu unterstützen. Um bei intelligenten Robotern und in Industrienetzen die Sicherheit von Daten, Schnittstellen und Kommunikationskanälen zu schützen, bietet Infineon eingebettete Optiga-Sicherheitslösungen an, die einfach integriert werden können. Da Mensch und Maschine in näheren, engeren Kontakt kommen, hängt der Erfolg ihrer Zusammenarbeit zu einem großen Teil von Vertrauen ab. Dieses Vertrauen lässt sich aber nur aufbauen, wenn wir uns in Gesellschaft von Maschinen sicher fühlen. Die funktionale Sicherheit muss bereits zu Beginn der anfänglichen Konzeption integriert werden und bis zum fertigen Entwurf des Roboters, Cobots oder AGVs ständig überprüft werden. Aber auf sichere Software kann man sich nur dann verlassen, wenn sie unverändert ist und mit einem zuverlässigen Netz von Systemen, Modulen und Sensoren kommuniziert. Daher ist Security von Anfang an elementar. Sie erlaubt die Authentifizierung hochkomplexer Robotersysteme und ihrer menschlichen Bediener, um das äußerst wichtige Vertrauen aufzubauen und während des Betriebs aufrechtzuerhalten, indem sie die einwandfreie Integrität industrieller Geräte bestätigt.

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