Im Maschinen- und Anlagenbau müssen häufig Arbeitsbereiche überwacht werden, in denen Personen Gefahren bringenden Bewegungen ausgesetzt sind – beispielsweise an Handeinlegeplätzen von Bearbeitungsmaschinen ebenso wie in der Arbeitsumgebung von Robotern. Die sensorische Überwachung dieser Bereiche erfolgt meist durch Sicherheits-Schalter, -Zuhaltungen und Näherungssensoren oder durch optoelektronische Sicherheits-Sensoren wie z.B. Lichtvorhänge oder Laserscanner. Die sensorische Überwachung wird durch Not-Halt-Befehlsgeräte ergänzt. Die Einbindung all dieser Sicherheitsgeräte in den Sicherheitskreis einer Maschine oder Anlage erfolgt durch Sicherheits-Relais oder programmierbare Sicherheits-Steuerungen, die im Schaltschrank installiert sind. Wichtige Anforderungen hierbei sind eine einfache Handhabung, kompakte Bauweise und effizient auf die Anwendung zugeschnittene Ausstattung. Dabei ist das sicherheitstechnische Verhalten der abzusichernden Maschinen und Anlagen oft mit unterschiedlichen Betriebszuständen der Maschine, wie zum Beispiel einem Einricht- oder einem Automatikbetrieb, verknüpft. Häufig müssen auch entsprechende Nachlaufzeiten von Maschinen berücksichtigt werden. Leuze Electronic legt bei seinen Produktentwicklungen den Fokus auf eine einfache Handhabbarkeit der Geräte. Dazu zählen eine einfache Montage und Ausrichtung, eine unkomplizierte Integrierbarkeit der Sensoren in bestehende Feldbussysteme sowie eine einfache Parametrierung. Dies gilt für Sicherheitssensoren ebenso wie für sichere Relais und sichere Steuerungen.
Sicherheits-Relais passend für kleinere Sicherheitsaufgaben
Für viele kleinere Sicherheitsaufgaben bietet Leuze Electronic mit der erweiterten Produktfamilie der Sicherheits-Relais flexible Lösungen. Einzelne Sicherheitssensoren lassen sich schnell und effizient einbinden. Für die unterschiedlichen Sensorarten und -technologien stehen sowohl auf die Anwendung spezifisch zugeschnittene als auch universell einsetzbare Auswerteeinheiten zur Verfügung. Diese reichen von der Überwachung einfacher Komponenten wie Not-Aus- oder Sicherheits-Schalter bis hin zur Einbindung von optoelektronischen Sensoren oder der Umsetzung von zeitverzögerten Anwendungen. Auch Module zur Stillstandsüberwachung von Motoren und zur Kontakterweiterung stehen zur Verfügung. Die sicheren Relais sind im 22,5mm-Gehäuse kompakt aufgebaut und können platzsparend im Schaltschrank untergebracht werden. Alle Relais sind wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Federkraftklemmen verfügbar. Das bedeutet für den Anwender Flexibilität bei der Installation und ermöglicht einen schnellen Austausch im Servicefall.
Sicherheitssteuerung für komplexere Aufgabenbereiche
Für komplexere Absicherungsaufgaben bietet Leuze Electronic mit der neuen Produktfamilie MSI 400 programmierbare Sicherheits-Steuerungen der nächsten Generation. Sie sind modular erweiterbar, ausgestattet mit vielfältigen Kommunikationsschnittstellen und lassen sich einfach programmieren. Die Produktfamilie erfüllt die Anforderungen einer Vielzahl verschiedenster Sicherheitsapplikationen. Alle MSI 400-Varianten zeichnen sich durch die kompakte Baugröße von nur 45mm Baubreite aus. Schon die Basisversion MSI 410 verfügt über 24 sichere Ein-/Ausgänge, eine integrierte USB-Kommunikations-Schnittstelle sowie einen wechselbaren Programmspeicher im SD-Kartenformat für die einfache Handhabung von Anwendungsprogrammen.
Vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten
Die kompakte Bauweise der Produktfamilie MSI 400 bietet für die flexible Integration in industrielle Netzwerke entscheidende Vorteile: In der ebenfalls nur 45mm breiten Variante MSI 430 sind bereits eine Ethernet-Schnittstelle und verschiedene Industrial-Ethernet Protokolle integriert: Profinet, Ethernet-IP und Modbus stehen für eine platz- und kostensparende Konfiguration zur Auswahl. Gateway-Module erweitern den Einsatzbereich auf die Integration in Ethercat, Profibus, und CANopen Feldbusse. Auch während der Projektierung und im Betrieb sorgen die integrierten Kommunikationsmöglichkeiten für mehr Transparenz. Über USB- oder Ethernet-Schnittstellen greifen Anwender und Anlagenbetreiber einfacher und online auf Diagnoseinformationen zu. Auch Lösungen zur Fernwartung lassen sich ohne Zusatzaufwand realisieren.
Flexibel für jede Maschinen- und Anlagengröße
Das MSI-Basismodul ist über kompakte Erweiterungsmodule nach Baukastenprinzip auf bis zu 116 sichere Eingänge und 56 sichere Ausgänge erweiterbar. Damit eignet sich die Produktfamilie MSI 400 auch bestens für die sichere Steuerung größerer Maschinen und Anlagen. Damit auch nicht-sichere Sensoren und Aktoren kostengünstig integriert werden können, verfügt die Produktfamilie MSI 400 ebenso über ein nicht-sicheres Erweiterungsmodul. Auch hier sind alle Module des Systems wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Federkraftklemmen verfügbar. Das bedeutet für den Anwender Flexibilität in der Anschlusstechnik.
Mehr als nur Standard
Jeder Ausgang eines MSI-400-Systems bietet eine verschleißfreie Schaltleistung von 4A. Dies ist ein Spitzenwert für kompakte Sicherheits-Steuerungen, welche dadurch eine leistungsstarke Alternative zu Schützen oder Relais darstellen. Zudem bietet die Produktfamilie MSI 400 hohe Reserven für eine flexible Programmierung: Bis zu 300 Funktionsblöcke je Projekt können frei mit den Ein- und Ausgängen verknüpft werden. Für die Programme stehen dafür 512kB Speicherplatz im Programmspeicher bereit.
Einfaches Projektieren
Mit dem neuen Programmiertool MSI.designer ist das Programmieren der Sicherheits-Steuerungen MSI einfach und effizient. Die Software unterstützt den Anwender beim Erstellen, Prüfen und Dokumentieren seiner Projekte. In wenigen Schritten werden die Hardwarekonfiguration erstellt und vordefinierte Sensoren und Aktoren den Ein- und Ausgängen zugeordnet. Für die Logikprogrammierung steht eine umfassende Bibliothek von 40 zertifizierten Funktionsblöcken zur Verfügung. Diese können per Drag&Drop frei angeordnet und eingebunden werden können. Die Zusammenfassung von Funktionsblöcken sowie die Strukturierung zu Untergruppen auf eigenen Seiten helfen bei der Übersicht. MSI.designer bietet viel Flexibilität für die Erstellung und Verwaltung eigener Elemente. Die Einbindung neuer Schutzeinrichtungen ist damit zu jedem Zeitpunkt schnell und einfach umsetzbar. Der Simulations-Modus erlaubt die Prüfung der Konfiguration und der Sicherheitsfunktionen schon vom PC aus. Sämtliche Ein- und Ausgänge können so ohne angeschlossene Sensoren aktiviert werden. Für die detaillierte Analyse der Abläufe ist zusätzlich ein Logik-Analysator integriert. Eventuell notwendige Anpassungen werden so bereits am Schreibtisch erkannt und nicht erst im Montagebereich an der Maschine. Dies spart deutlich Zeit bei der Inbetriebnahme vor Ort. Für die gezielte Prüfung von Abläufen direkt an der Maschine verfügt die MSI 400 über einen sogenannten Force-Modus. Dieser erlaubt die Festlegung der Zustandswerte an den Eingängen durch die Programmiersoftware und überschreibt den tatsächlichen vorliegenden Zustandswert. Die Dokumentationsfunktion fasst alle Projektinformationen in einem ausführlichen, übersichtlichen Bericht zusammen. Der Bericht ist vom Anwender konfigurerbar und leistet so auf Knopfdruck und mit wenig Aufwand einen wichtigen Bestandteil zur Richtlinien konformen Dokumentation einer Maschine. Logbuch und Betriebsstundenzähler ermöglichen eine umfangreiche Diagnose im Betrieb. Zusätzliche Funktionen wie beispielsweise die komfortable Konfiguration der Netzwerkintegration, der Know-how-Schutz des Anwendungsprogramms und bedienerfreundliche Möglichkeiten zur Vervielfältigung von Projekten bieten zusätzliche Vorteile beim Einsatz von MSI.designer. Das Programmiertool ist lizensfrei erhältlich und steht bei Leuze Electronic im Internet zum kostenlosen Download zur Verfügung.