Insbesondere in der Branche der autonom fahrenden Fahrzeuge wird zertifizierte Sicherheitssensorik in kleiner Bauform verlangt. Hier sind insbesondere fahrerlose Transportsysteme (FTS) und autonome Mobile Roboter (AMR) zu nennen. Wobei die AMR aufgrund ihrer flexibleren Navigation ohne Spur- und Routenvorgabe und weitere Infrastruktur anpassungsfähiger an die aktuelle Arbeitssituation sind. Sie können ihre Fahrrouten situativ anpassen und oft eine effizientere Logistik realisieren. Gerade hier ist eine leistungsstarke Sensorik wichtig, um einen sicheren Betrieb zu erreichen. Der Lenkwinkeleinschlag, die Radgeschwindigkeit und die Position ggf. vorhandener Arbeitsgeräte müssen jederzeit verlässlich vorliegen.
Schnittstellen-Vielfalt
Da bei den wendigen und kompakten Systemen mit Platz und Gewicht gespart werden muss, sind kleine und leichte Safety-Sensoren gefragt. Für diesen Einsatzzweck stellt TWK ein Portfolio an zertifizierten Sensoren in Kompaktbauform mit unterschiedlichen Safety-Schnittstellen bereit: Beispielsweise Singleturn-Drehgeber mit 38mm Gehäusedurchmesser und -länge mit FSoE-Schnittstelle (TRK38) oder Geräte mit 30mm Gehäusetiefe und CANopen Safety Interface bei 55mm Durchmesser (TBN55). Diese und weitere Safety-Schnittstellen, wie Profisafe über Profinet, sind in verschiedenen Gehäusebauformen verfügbar. Ausführungen mit dem bewährten Multiturn-Getriebe sind schon ab 42mm Durchmesser erhältlich.
Die Miniaturdrehgeber lassen sich für die Erfassung der Fahrgeschwindigkeit direkt an den Rädern von Fahrerlosen Transportsystemen platzieren. Oder sie werden an den Antriebsmotor gesetzt. Hierfür gibt es Ausführungen in Gehäusen aus magnetisch abschirmendem Edelstahl. Sie können Drehzahlen bis 15.000 U/min verarbeiten und haben eine typische Positionsauflösung von 16Bit.
Kleine Ausführungen von Drehgebern werden auch bei der Erfassung des Lenkwinkels des Fahrzeugs verwendet. Auch hier kann an den Rädern oder, nach zwischengeschaltetem Übersetzungsgetriebe, am Stellmotor gemessen werden. Im letzteren Fall gibt es von TWK Geräte mit einer SIL2-zertifizierten Software – genannt Drehkranzsoftware – die die Position der Motor/Sensor-Wellenstellung auf die Stellung der Räder (Lenkeinschlag) sicher umrechnet – sogar, wenn beliebig weit in eine Richtung gedreht und damit der Messbereich komplett durchlaufen würde. Selbst bei abgeschaltetem Drehgeber kann die Welle mindestens 1.024 Umdrehungen absolvieren. Nach Wiedereinschalten wird die Radstellung sicher und korrekt ausgegeben. Der Anwender übermittelt bei Inbetriebnahme über die Schnittstelle des Gebers das Übersetzungsverhältnis des Getriebes und die gewünschte Auflösung als Parameter und kann starten.
Alle Geräte sind nach IEC61508 und/oder nach ISO13849 zertifiziert – mit Level SIL2 bzw. PLd. Weitere Geräte sind mit SIL3-Zertifikat erhältlich. Darüber hinaus bietet TWK Zertifikate für UL, E1-Baumusterprüfung, Atex/IECEx sowie vollredundante Sensoren (R2) an.