Cyberattacken auf industrielle Kontrollsysteme nehmen zu

Kritische Infrastruktur und industrielle Systeme sind heute ebenso von Cybergefahren betroffen wie Büronetzwerke. So wurden auf fast der Hälfte (46,4%) der ICS-Computer, die mit Kaspersky-Produkten geschützt werden, im Jahr 2019 Cyberbedrohung abgeblockt. Insbesondere Systeme aus den Bereichen Energie, Automobilproduktion und Gebäudeautomation waren betroffen. Diese Ergebnisse gehen aus der Jahresanalyse 2019 ‚Threat Landscape for Industrial Automation Systems‘ von Kaspersky für industrielle Cybersicherheit hervor. Das Softwareunternehmen hat zudem 103 explizite Sicherheitslücken in Industrie-, IoT- bzw. IIoT- und ähnlichen Systemen identifiziert und den Herstellern gemeldet – 33 davon wurden noch nicht behoben. Fast jede dritte (30,1%) der von Kaspersky im vergangenen Jahr identifizierten Schwachstellen hätte für die Ausführung von Codes aus der Ferne missbraucht werden können und 14,6% für einen DoS-Angriff; in 13,6% der Fälle wäre auch das Kapern von Geräten oder das Erlangen von privilegierten Rechten möglich gewesen. Neben den identifizierten Schwachstellen in industriellen Systemen, bereitet Ransomware den Sicherheitsexperten Sorgen: 2019 wurden 35% in Industrieunternehmen von WannaCry angegriffen. 79% der Attacken entfielen auf Systeme, auf denen noch das Betriebssystem Windows 7 läuft. Die IT-Sicherheitsexperten warnen darüber hinaus vor Ransomware-Schädlingen wie MegaCortex oder Snake, die beide zielgerichtet angreifen und für die Erstinfektion Mitarbeiterkonten via Brute-Forcing anvisieren, die Fernzugriff auf anvisierte Systeme haben. Ziel ist es, solche Konten zu kapern und so Zugriff auf industrielle Systeme zu erlangen. Die Top-3 Infektionsquellen für industrielle Systeme waren 2019 das Internet, gefolgt von Wechseldatenträgern und E-Mails.

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