Als Entwickler oder Hersteller von neuen Technologien und als Umsetzer von digitalen Plattformen wird es immer schwieriger. Zum einen wird der Markt komplexer, zum anderen wirkt er aber auch gesättigt. Doch das sollte nicht generell abschrecken vor eigenen Aktivitäten. Notwendig ist nur, dass es gelingt, einen wirtschaftlichen Mehrwert zu erzeugen. Wenn man zum Beispiel digitale Daten und digitale Services vertreiben möchte, benötigt man eine digitale Plattform, die als Drehkreuz zwischen Daten, Systemen und Kunden fungiert. Dabei spielen Methoden, Speichermedien, Funktionen, Anwendungen, Benutzerschnittstellen und Systemanbindungen entscheidende Rollen.
Technik oder Content – was ist wichtiger?
Möchte man solch eine digitale Plattform umsetzen, entwickeln oder verwenden, stellen sich also notwendigerweise folgende Fragen:
- Wie werden die Systemdaten erzeugt und übertragen?
- Woher kommt der Content/Inhalt?
- Wie werden die Anwender eingebunden?
- Wie werden Technologien, wie Künstliche Intelligenz oder Deep Learning, integriert?
- Wie werden die Daten gespeichert?
- Wie wird die digitale Plattform verwaltet?
Jedoch konzentrieren sich diese Fragen vor allem auf die Technologie und die Umsetzung. Bleibt man bei diesen Aspekten, ist es schwer möglich, mit dieser digitalen Plattform Geld zu verdienen. Die Kunden digitaler Daten und digitaler Services interessieren sich eher für die Eigenschaften, Funktionen und Merkmale der digitalen Produkte an sich. Die Plattform mit ihrer technischen Umsetzung ist lediglich das Hilfsmittel für den Verkauf digitaler Produkte, so wie der Supermarkt das Hilfsmittel ist, um analoge Produkte zu erwerben.
Eine Kaufentscheidung hängt also viel mehr am ‚richtige‘ Content als an der richtigen Technik im Hintergrund, denn mit ihm wird die digitale Plattform zu einem digitalen Ökosystem.
Daher sind die entscheidenden Fragen für den Content digitaler Ökosysteme:
• Wie wird das System in den Content eingebunden?
• Wie wird der Content erstellt?
• Welchen Content fordern und nutzen die Anwender wirklich?
• Welcher Content ist notwendig?
• Wie generiert man aus dem Content einen realen Business Case?
Was ist der ‚richtige‘ Content?
Sagen wir es direkt: Jeder Content, mit dem sich Geld verdienen lässt, ist der ‚richtige‘ Content. Doch was genau ist Content? Laut Bedeutungsdefinition im Duden geht es um ‚qualifizierten Inhalt oder Informationsgehalt‘. Der Begriff ‚Content‘ wurde vor allem in der Webseitenentwicklung verwendet und schwappt mit der Digitalisierung in die Industrie 4.0, wo der Begriff die Bedeutung für ‚relevante Dateninhalte‘ übernimmt. Es geht in der digitalisierten Welt also um Daten mit Bedeutung und mit bestimmten Datenstrukturen.
Beispiele:
Für Predictive Maintenance, eine im Rahmen von Industrie 4.0 beliebte Instandhaltungsstrategie, werden Daten und Algorithmen für das Monitoring, für die Fehlersuche und für die Fehlerabstellung benötigt. Diese Algorithmen und Daten sind Content. Dieser Content bietet Mehrwert, mit dem man auch Geld verdienen kann.
Das gleiche gilt:
- für Inbetriebnahme-Algorithmen für Anlagen und Produkte,
- für Upgrades und Optimierungen für Funktionen und Algorithmen,
- für Daten für die Wartung oder Inspektion von Anlagen und Produkten.
Content kann vom System, von Kunden, aber auch von Funktionen erstellt und genutzt werden.Analysiert man den Content führender Unternehmen und Produkte, kann man spezielle Merkmale für den ‚richtigen‘ Content erkennen. Im Erfolgsfall ist er von Experten strukturiert, wird von Fachleuten designt, verbindet die Systeme inhaltlich miteinander, wird von Funktionen verwendet, wird von Kunden genutzt, ist bezahlbar und – vor allem – wird bezahlt.
Wie kommt man zum ‚richtigen‘ Content für ein digitales Ökosystem?
Aus obigen Merkmalen leiten sich folgende Aufgaben ab: