Schaltschranklose Stromversorgungen in IP54 bis IP67

Umstieg erleichtern

Der Anlagenbau wird weltweit vom zunehmenden Bedarf nach zuverlässigen, modularen Systemen geprägt. Als ein wichtiger Erfolgsfaktor hat sich dabei die Dezentralisierung erwiesen. Doch die Stromversorgung war für viele Unternehmen bislang eine Hürde auf dem Weg zur durchgängigen Dezentralisierung. Der Stromversorgungshersteller Puls bietet mit der neuen Produktfamilie Zero Cabinet hierfür jetzt eine Lösung an.
 Kamil Buczek:
Kamil Buczek: „Wir haben auf einen Schlag eine neue Produktfamilie mit 24 verschiedenen Gerätetypen am Start. Dezentrale Stromversorgungen spielen insgesamt eine sehr wichtige Rolle bei unserer Strategie für die nächsten Jahre.“Bild: Puls GmbH

Flexibilität im Fokus

Die Geräte der Basic-Serie besitzen einen Ausgang, für den verschiedene Steckverbinder, wie z.B. M12-L/-T/-A, 7/8″ oder die Han-Q-Serie, verfügbar sind. Zudem sind die Basic-Versionen auch für eine flexible N+1-Parallelschaltung zur Erhöhung der Ausgangsleistung geeignet. Durch den Parallelbetrieb von mehreren identischen Zero Cabinet-Geräten werden Leistungen im Kilowattbereich möglich. Damit die Geräte bei diesem Anwendungsfall gleichmäßig ausgelastet sind, verfügen sie über eine geneigte Kennlinie (Droop-Funktion). Das erhöht die Lebensdauer. Liegt der Fokus vor allem auf der Betriebssicherheit der Anlage, können auch weitere redundante Zero Cabinet-Geräte in “Reserve“ installiert werden. Diese Einheiten stellen den nötigen Laststrom zur Verfügung, sobald eine andere Stromversorgung im System ausfällt. Ein ausgangsseitiger, integrierter Entkopplungs-Mosfet (O-Ring-Funktion) ermöglicht diesen Aufbau sogar ohne zusätzliches Redundanzmodul. So lässt sich mit Zero Cabinet der der Aufbau von sicheren, redundanten IP54 – IP67 Stromversorgungssystemen außerhalb des Schaltschranks realisieren.

Bis zu vier strombegrenzte Ausgänge

Die eFused-Serie verfügt über bis zu vier intern abgesicherte Ausgänge, ebenfalls mit verschiedenen Anschlussoptionen wie z.B. M12-L/-T/-A, und 7/8″. Durch die eingebaute Strombegrenzung lassen sich mit diesen Geräten eine selektive Stromverteilung und Absicherung direkt im Feld realisieren. Die Konfiguration und Überwachung der Ausgänge erfolgt über IO-Link oder über das Human Machine Interface an der Gerätefront. Durch die selektive Stromverteilung eignen sich die eFused-Versionen, um elektromechanische Lasten (z.B. Motoren) und empfindliche Verbraucher (z.B. Steuerungen, Sensoren) gleichzeitig mit einem dezentralen, abgesicherten Netzteil zu versorgen. So können die Geräte beispielsweise auch für den Aufbau von NEC-Class-2-Stromkreisen genutzt werden. Im Fehlerfall schalten die Geräte selektiv nur die fehlerhaften Ausgänge ab und melden dies über IO-Link oder Output-OK-Signal und das LED-Interface an der Gerätevorderseite. Dank aktiver Strombegrenzung werden alle anderen Ausgänge ohne Einschränkungen weiter mit Spannung versorgt. Das ist besonders für sicherheitskritische Lasten wichtig und sorgt für eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Die Geräte verfügen zudem über eine Selektivitätsfunktion, die einen priorisierten Schutz empfindlicher Lasten ermöglicht. Ausgang 1 hat dabei die höchste Priorität, Ausgang 4 die niedrigste. Wird das Strombudget überschritten, schaltet das Gerät somit zuerst die Ausgänge mit der niedrigsten Priorität ab. Nach dieser Priorität werden die Ausgänge im Übrigen auch in Schritten von 100ms gestaffelt eingeschalten. Durch ihren Funktionsumfang bieten die Geräte der eFused-Serie damit eine All-in-One-Alternative zu Stromversorgungen, die entweder mit einem externen, elektronischen Vier-Kanal-Sicherungsmodul, vier Leitungsschutzschaltern oder vier externen Schmelzsicherungen abgesichert sind.

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