Hochleistungskunststoff als Alternative
Kunststoff bietet außerhalb des mit Hochdruck gereinigten Produktionsbereichs eine Alternative zu Edelstahl. Neben dem Spezialsteckverbinder Han F+B für den Spritzbereich hat Harting auch den Han-Eco im Programm, der sich für die produktfreie Zone eignet. Von Vorteil sind in erster Linie die nicht-korrosiven Eigenschaften des mit Glasfaser verstärkten Hochleistungskunststoffs. Han-Eco verwendet Gehäuse, die sich durch hohe mechanische Robustheit und die Schutzart IP65 auszeichnen. Gleichzeitig ist das Gewicht des Materials Kunststoff gering. Wieder bietet sich die Kombination mit Kontakteinsätzen der Reihe Han-Modular an, wobei Han-Eco den Vorteil hat, dass in jeder Baugröße jeweils ein Modul mehr Platz findet als im Standard-Gehäuse aus Metall. Dadurch lassen sich Platz, Gewicht und Kosten reduzieren. Für rüstintensive Applikationen mit regelmäßigen Werkzeugwechseln, beispielsweise Formatwechsel auf Tiefziehmaschinen, sind Andockrahmen sinnvoll. Die Rahmen dienen als Aufnahme für Han-Modular. Verschiedene Module zur Übertragung von Leistung, Daten, Signalen oder Druckluft können nebeneinander platziert werden. Das modulare Steckverbinder-Programm bietet mit über 100 verschiedenen Modulen nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten und Flexibilität. Durch den Andockrahmen werden die Schnittstellen zusammen mit den Werkzeugen bzw. Maschinenelementen angebunden oder getrennt. Solche Andocksysteme können modular aufgebaut werden und an die jeweilige Applikation angepasst werden. So entstehen sinnvolle und effiziente Lösungen für viele Rüstprozesse.
Hygienisches Design
Informationen zum Einsatz von Steckverbindern in der Lebensmittelindustrie:
Harting hat ein informatives Whitepaper zum Thema Steckverbinder in der Lebensmittelindustrie veröffentlich. Das Dokument gibt dem Anwender einen Überblick über die Anforderungen an Steckverbinder, wie sie sich aus der Zoneneinteilung in der Lebensmittelproduktion ergeben (z.B. EN1672-2). Darüber hinaus gibt es Hinweise für eine geeignete Gestaltung von Schnittstellen für Maschinen und in der Lebensmittelindustrie einzusetzende Materialien und Hinweise zur Reinigungsmittelbeständigkeit von Steckverbinderkomponenten. Das Dokument kann unter www.harting.com angefordert werden.
Hintergrund:
Die drei Zonen der Lebensmittelfertigung
Die Verarbeitungsprozesse in der Lebensmittelindustrie finden in drei unterschiedlichen Zonen statt: in der Produkt-, der Spritz- und der produktfreien Zone. Jede Zone stellt unterschiedliche Ansprüche an die eingesetzten Komponenten. Alle Anlagenteile und Komponenten mit direktem Kontakt zu Nahrungsmitteln sind der Produktzone zuzuordnen. Sie müssen abwaschbar, desinfizierbar, korrosionsresistent, nicht toxisch, nicht absorbierend, glatt, durchgehend oder versiegelt sein. Steckverbinder kommen in der Regel nicht direkt mit den Lebensmitteln in Kontakt und sind daher in diesem Bereich eher selten zu finden. In der Spritzzone können Nahrungsmittel ebenfalls mit Komponenten in Kontakt kommen, werden aber nicht wieder in den Produktstrom zurückgeführt. Weil dieser Bereich ebenfalls regelmäßig gereinigt werden muss, sollten zur Orientierung die Kriterien für die Produktzone hinzugezogen werden, um auch an dieser Stelle ein hohes Maß an Hygiene sicherzustellen. In der produktfreien Zone ist kein direkter Kontakt zwischen Lebensmittel- und Anlagenkomponenten vorgesehen. Diese Komponenten müssen korrosionsresistent sein und sich gut abwaschen und desinfizieren lassen.