Die Zertifizierung sicherheitskritischer Systeme wird in Zukunft eine zwingende Voraussetzung in immer mehr Branchen sein. Systeme müssen funktional sicher sein. Sicherheit wird damit zu einem entscheidenden Argument im Markt. Die erforderlichen Vorarbeiten für eine Abnahme durch eine zertifizierende Stelle sind für die Unternehmen mit wachsendem Aufwand verbunden. Die Time-to-Market ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für viele Unternehmen, um einen Vorsprung im Markt zu erzielen, wertvolle Zeit, Kosten sowie interne Ressourcen zu sparen. Diesem Bestreben stehen immer komplexere Produkte sowie wachsende Sicherheitsanforderungen gegenüber.
Safety System-on-Chip
Der Safety-Experte Hima bietet für solche Anforderungen eine Lösung: HICore 1. Dieser IC (Integrated Circuit) beinhaltet alle wichtigen Funktionen zur Erstellung eines sicheren Systems und erlaubt es Unternehmen, ihre sicherheitsgerichteten Produkte einfacher und kostensparender zu entwickeln. Der IC ist zusammen mit dem sicheren Betriebssystem durch den TÜV Rheinland bis SIL 3 (IEC61508 Edition 2, Teile 1 bis 7) zertifiziert und erfüllt die Anforderungen der EN13849 und PL e. Das Safety System-on-Chip (Safety-SoC) hat alle erforderlichen Komponenten eines sicheren Systems integriert. Darüber hinaus verfügt es über ein integriertes Kommunikationssubsystem. Dieses übernimmt Kommunikationsaufgaben und auch andere nicht-sichere Aufgaben.
Komplettes Paket TÜV-zertifizierter Hard- und Software
Die Architektur von HICore basiert auf einem redundanten Microcontroller-System in 1oo2D-Architektur. Die Eigensicherheit des Systems ist durch das spezielle Betriebssystem von Hima gewährleistet. Das integrierte Kommunikationssubsystem arbeitet dank eines weiteren Prozessorkerns unabhängig und tauscht Daten mit dem sicheren System rückwirkungsfrei aus. Die drei integrierten Mikroprozessoren besitzen jeweils eigene, integrierte Arbeits- und Programmspeicher sowie unabhängige Kommunikationsschnittstellen. Alle Subsysteme verfügen über ausreichend Speicher, um auch anspruchsvolle Projekte realisieren oder sichere Netzwerkprotokolle implementieren zu können. Mit der Hardware und dem Betriebssystem erhält der Anwender zusätzlich eine Middleware, die es ihm ermöglicht, hardwarenahe Funktionen des SoCs in C/C++ sicherheitsgerichtet zu verwenden. Diese Middleware ist ebenfalls bis SIL 3 durch den TÜV zertifiziert. Da die Architektur von HICore 1 für industrielle Anwendungen entwickelt wurde, sind Proof-Test-Intervalle von bis zu über zehn Jahren realisierbar. Als Ergänzung zur Hard- und Software bietet Hima umfangreiche Dienstleistungen von der Beratung über die Unterstützung bei Design, TÜV-Abnahme und vollständigen Zertifizierung bis hin zur Entwicklung eines kundenspezifischen (Sub-)Systems.
Schneller am Markt
Das Safety System-on-Chip liefert durch die TÜV-Zertifizierung bis SIL 3 den quantitativen Nachweis über seine hohe Funktionssicherheit. Für Kunden, die für ihre Applikation einen Nachweis der Funktionalen Sicherheit für sicherheitskritische Applikation erbringen müssen, ist die TÜV-Zertifizierung des Neuprodukts ein Vorteil. Denn der sonst oft aufwendige Zertifizierungsprozess lässt sich so schneller und einfacher erledigen. Da alle Bestandteile des Pakets bereits nach IEC61508 bis SIL 3 zertifiziert sind, wird die TÜV-Abnahme des Gesamtsystems beschleunigt. Nach Schätzungen von Hima ist in Abhängigkeit von Größe und Umfang des Projekts eine Zeitersparnis von 30 bis zu 70 Prozent bei einfacheren Anwendungen möglich. Bei Unsicherheit darüber, wie ein gefordertes Sicherheitsniveau zu realisieren ist, stellt HICore 1 für das betroffene Unternehmen eine Alternative dar. Zusätzlich bietet Safety System-on-Chip den Vorteil, Investitionen in eigenes Know-how im Bereich Funktionale Sicherheit, das außerhalb des eigenen Kompetenzbereichs liegt, stark zu reduzieren. Durch die Möglichkeit, sich in Teilbereichen der Produktentwicklung von Hima unterstützen zu lassen, kann sich der Kunde auf die ihm vertrauten Aufgaben und die Umsetzung der Funktionen des eigenen Systems konzentrieren.