Leistungsstarke, zuverlässige Hardware bei Steuerungssystemen ist in der Industrieautomation ein wichtiger Faktor, ebenso Stabilität, Geschwindigkeit und eine einfache Installation und Bedienung. Die Entwicklung von Steuerungen erfordert jahrelange Erfahrung und in Folge entsprechenden zeitlichen Aufwand für Weiterentwicklung und Wartung. Als Herausforderungen kommen hinzu, dass Bauteile abgekündigt werden, die Firmware auf aktuellem Stand gehalten werden muss und das letztendlich auch die Nutzbarkeit gewährleistet bleibt. Doch selbst dann macht die Hardware allein noch keine Lösung. Im Gegenteil: Mittlerweile manifestieren sich Leistungs- und Alleinstellungsmerkmale sowie die Abgrenzung zum Mitbewerb immer stärker in der Software. Diese wird zunehmends vielschichtiger – beginnend bei Low-Level-Treibern über das Betriebssystem und diverse Zwischenschichten, welche die Flexibilität ermöglichen, bis hin zur eigentlichen Applikation.
Basis flexibel gestalten
Auch Ansätze zu Industrie 4.0 zeigen sich bereits in vielen Ideen und Produkten der Automatisierungstechnik. Zwei große Hürden sind dabei zu bewältigen: Standardisierung und IT-Sicherheit. Um nicht auf falsche Plattformen zu setzen, ist darauf zu achten, die Basis möglichst flexibel zu gestalten. Außerdem müssen bereits im ersten Schritt entsprechende Security-Konzepte etabliert werden. Bestmögliche Modularität und damit einfache Wiederverwendbarkeit von Systembausteinen und Bauteilen sind eine weitere grundlegende Voraussetzung um marktgerechte Produkte anbieten zu können. Dabei kommt auch der Begriff Offenheit ins Spiel.
Was ist Offenheit?
Als offenes System wird eine Betriebsumgebung bezeichnet, die Interoperabilität, Portabilität und Erweiterbarkeit durch offene, standardisierte Schnittstellen und Spezifikationen sichert. Ziel eines offenen Steuerungssystems ist es, Firmen unabhängiger von einem einzelnen Steuerungshersteller zu machen und sich darüber Vorteile am Markt zu verschaffen. Offenheit ermöglicht auch eine weitgehende Unabhängigkeit des Software-Systems von der zur Verfügung stehenden Hardware und die Nutzung der umfassenden Treiber-Infrastruktur eines modernen Standard-Betriebssystems. Der Anwender ist damit in der Lage mit geringem Portierungsaufwand auf die nächste Generation der Steuerungs-Hardware umzusteigen und in weiterer Folge auch neue Technik einzusetzen, die normalerweise in Echtzeitsystemen nicht oder nur mit großer zeitlicher Verzögerung unterstützt werden.
Offenheit auf allen Ebenen
Die Offenheit besteht beim neuen Steuerungssystem KeControl FlexCore von Keba auf mehreren Ebenen. Es beginnt bei der Erweiterbarkeit der Tools – beispielsweise für die Konfiguration, geht über Gestaltung und Funktionalität der Visualisierung, Einspielen eigener Technologiefunktionen, Anpassbarkeit der Antriebs- und Gerätetreiber bis hin zur Betriebssystemebene und Applikationsebene. Das offene Steuerungssystem umfasst mehrere Hilfsmittel zur Programmierung bzw. zur Konfiguration des Systems. Hierzu gehören Codesys IEC und das C-Laufzeitsystem sowie eine auf Eclipse basierte Entwicklungsumgebung für C.