Neue Offenheit

Interview mit Christian Benz, Vorstand für Technologie, Vertrieb und Marketing und Michael Feider, Leiter Produktmarketing Jetter AG
Die Jetter AG ist einer der Player am Markt der Steuerungstechnik, der die Branche in mehr als 30 Jahren maßgeblich geprägt hat. In diesem Jahr gab es eine Reihe von personellen und strukturellen Veränderungen im Unternehmen. Wir haben Christian Benz und Michael Feider zu Markt, Trends und Technik befragt.

Herr Benz, Sie sind seit einigen Monaten Vorstand bei der Jetter AG und waren davor in der Geschäftsführung von Beijer Electronics. Was hat Sie persönlich an der Tätigkeit als Vorstand bei Jetter gereizt?

Benz: Man muss dazu das Produkt-Portfolio und das Unternehmen Beijer Electronics ein wenig beleuchten. Beijer Elec-tronics ist ein Hersteller von Industrie-HMIs, also Bedienterminals, und Industrie-PCs. Ein verhältnismäßig kleiner Teil des Industrie-Automatisierungs-Portfolios wird dort selbst hergestellt, ein anderer Teil wird über Partner-Produkte, verstärkt in skandinavischen Ländern, dann vertrieben. Jetter als Komplettlöser in der Industrieautomation hat ein sehr viel größeres Portfolio und dadurch auch ein für mich um einiges interessanteres Arbeitsumfeld, da man sich neben HMIs und PCs auch um Steuerungen, I/Os, die Drive-Technologie und die dazugehörigen SW-Tools kümmern kann. Die Technologie und letztendlich das Standing, das das Unternehmen Jetter nach genauerer Betrachtung und nach Gesprächen mit Martin Jetter am Markt hat, war für mich interessant. Es hat mich angespornt, dem Unternehmen etwas an Know-how, das ich von Marketing-, Vertriebs- und Entwicklungsseite mitbringen kann, zu geben. Und jetzt zeigt sich, dass das ein guter Schritt war.

Jetter ist ja seit über drei Jahrzehnten als Player am Markt für Steuerungstechnik für die Industrieautomation bekannt. Seit ein paar Jahren gibt es das Standbein Mobile Automation. Wo sind da die Unterschiede und wo gibt es Synergien zwischen diesen beiden Zielbranchen?

Benz: Zum einen gibt es sehr viele Parallelen, wenn man die Elektronik selbst betrachtet. Eine Steuerung in einer Arbeitsmaschine wird sich nicht sehr stark von einer Steuerung einer Industrie-Verpackungsmaschine o.ä. unterscheiden. Sie ist elektronisch ähnlich oder gleich. Und da hat man beim Aufbau des Bereichs Mobile Automation auf einen großen Erfahrungsschatz des Hauses Jetter bauen können. Mobile Automation ist an sich keine separate Abteilung, sondern läuft parallel zur Industrieautomation. Bei der Verpackung des Ganzen besteht jedoch ein gigantischer Unterschied, und auf diesem Gebiet hat Jetter über die Jahre sehr viel Know-how aufgebaut. Nehmen wir beispielsweise Rüttelfestigkeit und Dichtheit, Geräte also so zu konstruieren und zu produzieren, dass sie in einem rauen Einsatz in der Landwirtschaft oder in Baumaschinen usw. verwendet werden können. Da hat man mit Sicherheit bei Jetter viel gelernt, denn das ist nicht so trivial.

Feider: Im Industriebereich sind wir gewohnt, dass alles, was in einen fest installierten Schaltschrank eingebaut ist, keinen großen Erschütterungen und in der Regel keinen Temperaturen über 50°C ausgesetzt ist. In der mobilen Welt dagegen fährt die Steuerung auf der Arbeitsmaschine mit, ist der Witterung ausgesetzt und sitzt direkt am Motor bei Umgebungstemperaturen von 80°C und mehr. Ein weiterer großer Unterschied besteht darin, dass die Verbraucher, wie z.B. Arbeitslampen oder Ventile, nicht über Relais, sondern häufig direkt angesteuert werden. Das bedeutet, wir müssen über einen Halbleiter wesentlich höhere Ströme fahren, was zu zusätzlichen Herausforderungen an die Temperaturfestigkeit der Steuerung führt. Die Programmierung selbst unterscheidet sich nicht so sehr von der in der Industrie. Hier gibt es auf der einen Seite sehr viele Hochsprachen-Programmierer, die objektorientiert programmieren möchten. Hierauf reagieren wir mit unserer auf Structured Text basierenden STX-Software. Es gibt mittlerweile auch eine große Bandbreite an Sonderlösungen am Markt. Das liegt daran, dass sich speziell die Hersteller von Landtechnik auch aufgrund gesetzlicher Bestimmungen – Stichwort Senkung der CO2-Ausstöße – in den letzten Jahren erheblich modernisiert haben. Auf der anderen Seite agieren sehr viele Hersteller am Markt, die noch auf Relais-Technik bauen. Mit der Weiterentwicklung der Motoren- und Abgastechnik sind diese Hersteller und Jetter-Kunden somit gezwungen, nach und nach auf Elektronik umzusteigen. Mit unserem integrierten Systemkonzept bieten wir bei Jetter hier ideale Lösungsangebote, weil wir den Kunden auf einfache Weise und in kurzer Zeit zum Start verhelfen. Kleineren Firmen, die in diesem Bereich schnell Know-how aufbauen müssen, hilft Jetter mit Applikations-Unterstützungen.

Bei der Industrieautomation sind wir bei einem hohen Maß an Automatisierung mit einem sehr hohen Software-Anteil angekommen. Wo befinden wir uns in der Entwicklung der mobilen Automation, verglichen mit der Industrieautomation?

Benz: Ich würde es vergleichen mit der Übergangsphase in den 80er-Jahren in der Industrieautomation, wo anfangs mechanische Teile mit viel Hydraulik und noch mehr Pneumatik verbreitet waren. Dies wurde von Elektromotoren unterschiedlicher Stärke und Bauart abgelöst, um Antriebs- bis hin zu Roboterlösungen zu realisieren. Das ist in der Mobilen Automation – wenn man jetzt als Beispiel die Landwirtschaft nimmt – nur in Teilen so zu sehen. Da ist es schon noch so, dass viel direkt angetrieben oder hydraulisch gemacht wird und für lange Haltbarkeit teilweise sehr groß ausgelegt ist. Langfristig wird weiterhin die Daseinsberechtigung für Zapfwellenantriebe und Hydraulik-Systeme bestehen, die jedoch mehr und mehr von Elektronik-Lösungen ergänzt werden. Das ändert sich nicht rasend, aber verhältnismäßig schnell. Von den Implement-Herstellern – das sind diejenigen, die Anbaugeräte für Traktoren bauen – stehen viele mit der sogenannten Elektrifizierung ihrer Anwendungen in den Startlöchern. Auf der Agritechnica dieses Jahres werden wir dann auch einiges Neues zu diesem Thema sehen. Die Initialzündung sehe ich von einem der großen Traktor-Hersteller wie John Deere oder Fendt, die einen gemeinsamen Standard schaffen müssen, der alles, was an einer Landmaschine angebaut werden kann, harmonisiert. Mit harmonisiert meine ich, dass man passende Schnittstellen-Standards für die definierten Spannungen hat, um alle Traktor-/Implement-Kombinationen richtig ansteuern zu können. Hier lassen sich durchaus Parallelen zur Industrieautomation ziehen. Dieser offensichtlich dringende Nachholbedarf, was Antriebe bzw. die Elektrifizierung von Antrieben angeht, wird die Landtechnik-Branche noch längere Zeit beschäftigen.

Feider: In der Landtechnik besteht ein ganz großer Standardisierungsbedarf für elektrische Lösungen, da die Endverbraucher es gewohnt sind, Traktoren und Anbaugeräte verschiedenster Hersteller miteinander zu kombinieren. Die bestehenden Lösungen sind mittlerweile so weit harmonisiert, dass z.B. eine Zapfwelle oder die Hydraulik-Anschlüsse genormt sind. Von Systemen lässt sich in diesem Bereich bisher nur bedingt sprechen, da es nur ganz wenige große Systemanbieter gibt, die Traktor und Anbaugeräte aus einer Hand bieten können. An der Harmonisierung bzw. Standardisierung der Geräte führt damit kein Weg vorbei. Plug-and-Play-unabhängig vom Hersteller muss das ausgewiesene Ziel sein.

Jetter hat ja die Industrieautomation viele Jahre begleitet, in manchen Teilen auch geprägt. Welche Entwicklungen sehen Sie im Bereich der Industrieautomation aktuell oder für die nächste Zeit?

Benz: Wir haben eben über Standardisierung in der mobilen Automation gesprochen, und ich denke, dass es in der Industrieautomation – gerade im Hinblick auf das Stichwort Industrie 4.0 – noch stärkere Vereinheitlichungen wird geben müssen. Das heißt, es muss z.B. als Automobilhersteller auf jeden Fall gewährleistet sein, eine komplette Industriehalle, mit Produkten wie Robotern, Farbkabinen oder Fließbändern unterschiedlicher Hersteller so auszustatten, dass eine reibungslose Kommunikation möglich wird. Für Unternehmen wie Jetter bedeutet dies, dass man von diversen proprietären Standards ein Stück weit abweichen muss und sich in Richtung Markt-Standards öffnet. Wir ermöglichen z.B. künftig auch Zugänge zu den großen anderen Netzen wie Profinet, Ethercat, Ethernet/IP usw. Die SPS IPC Drives 2013 stellt gewissermaßen den Startzeitpunkt für die Umstellung unseres Portfolios dar.

Feider: Im Detail bedeutet dies, dass wir für unsere Steuerungen und I/O-Linien Bus-Köpfe anbieten, die es uns ermöglichen, uns an andere Welten zu adaptieren. Als Standard unserer Steuerungsgeneration der Zukunft wird Ethercat als schneller Kommunikationsbus verwendet werden. Für die I/O- bzw. Sensorik-Anbindung usw. wird es CANopen sein. Profibus ist natürlich auch immer noch ein Thema im Markt. Aufgrund unserer Größe lässt sich allerdings nicht alles gleichzeitig umsetzen. Wir werden den Markt und auch die Segmente, die wir zukünftig bedienen wollen, sehr genau beobachten. Jetter war und ist immer in der Lage, sehr flexibel auf entsprechende Entwicklungen zu reagieren und wird es auch in Zukunft so halten.

Benz: Das Stichwort Segment sollten wir jetzt ein bisschen vertiefen. Was wir jetzt aktuell bei Jetter machen und wo die Ausrichtung für das Unternehmen hingehen wird: Wir sind Komplettanbieter für die Industrieautomations-Komponenten. Es ist für ein Unternehmen in der Größe von Jetter nicht möglich, einfach auf jedem Marktsegment, das irgendwie Industrieautomatisierung braucht, mitzuspielen. Das heißt, wir müssen uns auf bestimmte Marktsegmente fokussieren. Und für diese Industrie-Marktsegmente werden wir sehr gute Lösungen anbieten. Das heißt, dass es da dann auch ein Komplett-Portfolio gib und dass wir uns auch für Partner-Lösungen öffnen. Partnering wird also großgeschrieben, aber auch dadurch wird ein Öffnen für andere Markt-Standards ermöglicht. Wir werden dann diese einzelnen definierten Segmente verstärkt mit unseren Produkten, mit unserer Dienstleistung und – ganz wichtig – mit unseren Software-Lösungen bedienen. Für den Kunden bedeutet dies einen optimalen Usability-Charakter, wenn man eine integrierte Software-Umgebung hat, mit der man sehr einfach und intuitiv arbeiten kann. Da war Jetter definitiv schon immer sehr gut; Stichwort: JetSym als integrierte Entwicklungsumgebung und mit STX Structured Text als objektorientierte Hochsprache. Das ist definitiv das, was unsere Kunden schätzen und unsere zukünftigen Kunden schätzen lernen sollen.

In welche Richtung wird sich Jetter weiter entwickeln, was den Stellenwert der Software anbelangt?

Benz: Wir werden weiterhin in der Programmierwelt auf unseren Structured Text und die zusätzlichen Erweiterungen – Stichwort: Produkt STX – Wert legen, um es Ingenieuren einfach zu machen, Programme zu erstellen, Lösungen zu erarbeiten und Veränderungen, die immer notwendig sind, in ihren Lösungen schnell herbeiführen zu können. Wenn z.B. ein Maschinenbauer Sondermaschinen baut – davon haben wir gerade in Deutschland ja sehr viele -, dann fällt jede Maschine für jeden Kunden natürlich ein Stück weit anders aus. Es gibt vielleicht eine gemeinsame Basis, aber die Maschinen unterscheiden sich doch in mancher Hinsicht. Die Jetter-Systeme haben den Anspruch, alle Hardware-Komponenten einer Maschine sehr einfach einzubinden und dies wiederum in nur einer Software abzubilden. Dadurch kann der Anwender Optionen der Maschine oder individuelle Änderungen sehr schnell durchführen. Dies bringt, gerade im Sondermaschinenbau einen entscheidenden Vorteil und hilft, die Kosten zu senken. Zusätzlich wird die Truppe der Unterstützer unserer Kunden – wir nennen diese Ingenieure auch Applikateure und Trainer – stärker ausgebaut, sodass man den Kunden sehr schnell einen hohen Service-Grad liefern kann. Für die Zukunft bedeutet dies das Arbeiten von Ingenieuren in der komplexeren Industrieautomation und von unserer Seite die Unterstützung von Ingenieuren, die in der komplexen Industrieautomation zuhause sind.

Das heißt, der Fokus in Sachen Software liegt weiterhin auf dem Engineering?

Feider: In den letzten 20 Jahren ist die Software, die auf Steuerungen läuft, deutlich komplexer geworden. Neben den ursprünglichen Aufgaben, die hauptsächlich der Produktion dienten, müssen zunehmend Betriebs- und Qualitätsdaten erfasst, verwaltet und übertragen werden. Und in dem Maße, wie die Komplexität zunimmt, muss auch die Programmiersprache diese Herausforderungen effizient und integriert lösen. Das war und bleibt unsere Überzeugung. Natürlich gibt es nach wie vor Anhänger der Kontaktplan-Programmierung, was an gewissen Stellen sicher noch seine Berechtigung hat. Allerdings ist es eine Tatsache, dass junge Ingenieure gelernt haben, mit objektorientierten Ansätzen, auf Hochsprachen wie z.B. C++ oder C# zu programmieren. Wir sind davon überzeugt, dass diese neue Generation von Ingenieuren mit unserer Lösung sehr schnell vertraut sein wird, da es genau die Softwareumgebung darstellt, mit der sie gewohnt ist zu arbeiten. Gerade im Sondermaschinenbau ist es äußerst wichtig, dass Software wiederverwendbar ist, um nicht jedes Mal von vorne beginnen zu müssen. Zusätzlich werden wir künftig auch unsere Bibliotheksfunktionalität deutlich erweitern, damit wir dem Kunden Basis-Software-Funktionalitäten mitgeben können, auf denen er aufbauen kann.

Benz: Ein ganz wichtiges Thema ist, dass wir z.B. in unserer neuen Steuerungstechnologie die Motion-Control-Funktionen – man könnte sie auch als Roboter-Funktionalität bezeichnen – erweitert und integriert haben. Wenn man die Programme betrachtet, lässt sich feststellen, dass durchaus hochkomplexe mathematische Berechnungen notwendig sind, um bestimmte Abläufe von Koordinationen mehrerer Achsen und Elektromotoren zu machen. Wenn man einige Jahre zurückdenkt, dann ist es eine verhältnismäßig zwar mögliche, aber sehr komplexe Arbeit für absolute Spezialisten gewesen, so etwas zu erstellen. Wir haben es geschafft, diese doch komplexe Technologie in unsere Steuerungen zu integrieren und anhand der sehr vereinfachten objektorientierten Programmierung den Einsatz von diesen komplexen Algorithmen zu ermöglichen. Das heißt, was tatsächlich an Komplexität dahinter steht, sieht der Anwender dieses Programms nicht unbedingt; der Einsatz wird ihm also stark vereinfacht dargestellt. Ich denke, dahin geht definitiv der Trend und es können sich die diversen Unterschiede in den Unternehmen herauskristallisieren.

Sie hatten vorhin das Stichwort Industrie 4.0 genannt. Welche Sicht hat Jetter dazu? Was hat JetWeb mit Industrie 4.0 zu tun?

Benz: Wir sehen die Industrie 4.0-Diskussion als eine neu aufgewärmte Diskussion, die uns jetzt aktuell nicht unbedingt sehr viel abverlangt. Die Vernetzung von verschiedensten Komponenten für den effektiven Ablauf in einem größeren Fertigungsprozess, z.B. einer Firmenhalle, verfolgen wir schon seit sehr vielen Jahren. Sie haben das Stichwort \’JetWeb\‘ gebracht – das ist letztendlich die Philosophie, die dahinter steht. Ich denke, man hat damals versucht, kommend von den Ideen der Office-Vernetzung und dem Standard-Ethernet, auf dessen Basis die Industrieautomation voranzubringen, was leider nur bedingt gelungen ist. Im Nachhinein sieht man ja klar, dass große Unternehmen wie Siemens, Rockwell, Mitsubishi – die großen Player in der Industrieautomation – ihre eigenen, proprietären Dinge aus für sie guten Gründen eingebracht haben. Außerdem gab es weitere Mittelständler, die zusätzliche, vielleicht technisch noch ein bisschen versiertere Lösungen gebracht haben – Stichwort Ethercat. Eine Harmonisierung zu dieser Zeit, sprich zur Jahrtausendwende, hätte der Industrieautomation mit Sicherheit sehr viel geholfen und wir wären heute in der Diskussion Industrie 4.0 schon viel weiter. Welche Unternehmen davon mehr oder weniger profitiert hätten, ist rein spekulativ.

Feider: Meiner Meinung nach, ist Industrie 4.0 aus der Blickrichtung Maschinenautomatisierung eigentlich nur der nächste logische Schritt. Nun ist es aber so, dass ich in einer komplexen Fertigungsumgebung unterschiedlichste Maschinen habe und in diesen Maschinen unterschiedlichste Steuerungshersteller. Das liegt daran, dass sich auch die großen Anbieter nicht auf jedes Thema spezialisieren können und es somit immer Spezialisten für eine Lackiermaschine, einen Schweißroboter, für Transportsysteme oder Logistiksysteme geben wird. Diese heterogene Steuerungsstruktur sehe ich als die große Herausforderung in den nächsten Jahren, um Industrie 4.0 wirklich platzieren zu können. Hier gibt es noch einigen Abstimmungsbedarf unter den Herstellern, aber ich bin mir sicher, dass dies in naher Zukunft erfolgen wird. Der entscheidende Impuls dafür muss von großen Herstellern kommen, wie z.B. die Einigung der Automobilhersteller auf den CAN vor 25 Jahren. Firmen wie Jetter und unsere Mitbewerber werden sich dann auf die neuen Standards einstellen.

Benz: Für einen flexiblen Mittelständler, wie wir das sind, ist das um etliches einfacher, sich auf unterschiedliche Standards einzustellen. Auf der SPS-Messe zeigen wir die einfache Anbindung diverser Bus-Standards wie z.B. Profinet, Ethernet/IP oder Ethercat. Kunden, die in einen bestimmten Produktionsprozess oder in das komplette Unternehmen eingebunden werden sollen, können dadurch sehr einfach auch mit darüber liegenden Layern oder anderen Standards wie Profinet kommunizieren. Jetter setzt damit auf eine konsequente Öffnung der Kommunikation der Systeme. Ich bin mir sicher, diesen Weg werden viele Firmen in Zukunft beschreiten.

Wo sehen Sie Jetter in fünf Jahren, also 2018?

Benz: Da gibt es natürlich einige Prognosen, was die Umsätze angeht – darüber müssen wir jetzt aber nicht spekulieren. Eine klare Ausrichtung ist, dass wir im Bereich Industrieautomation auf Basis der definierten Segmente wachsen und unsere Marktanteile da massiv ausbauen werden. Im zweiten Bereich, der Mobilautomation, ist aus unserer Sicht ein noch stärkeres Wachstum möglich. Denn der Markt dieses Bereichs ist noch nicht so stark besetzt. Es wird besonders in der Elektrifizierung der Systeme und Implements in den nächsten fünf bis zehn Jahren ordentlich vorangehen. Unter dem Dach einer künftigen Muttergesellschaft – der Bucher AG – werden sich für uns auch ganz neue Perspektiven für gezielte Investitionen ergeben. Damit können wir sowohl weiterhin die verschiedenen Bucher-Divisionen mit perfekten, marktgerechten Produkten beliefern als auch in definierten Marktsegmenten mit hervorragenden Lösungen als Komplettanbieter auftreten. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Strategie aufgehen wird.

Das ist das passende Schlusswort. Vielen Dank. n “ rel=“nofollow“ target=“_blank“>Ethercat.\“ “ rel=“nofollow“ target=“_blank“>Schritt.\“

\“In der mobilen Welt dagegen fährt

die Steuerung auf der Arbeitsmaschine

mit, ist der Witterung ausgesetzt und

sitzt direkt am Motor bei Umgebungstemperaturen von 80°C und

\“Es hat mich angespornt, dem Unternehmen etwas an Know-how, das ich von Marketing-, Vertriebs- und Entwicklungsseite mitbringen kann, zu

\“Auf der SPS-Messe zeigen wir die einfache Anbindung diverser Bus-Standards wie z.B. Profinet, Ethernet/IP oder

\“Meiner Meinung nach ist Industrie 4.0 aus der Blickrichtung Maschinenautomatisierung eigentlich nur der nächste logische

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen