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Heute schon ein Backup gemacht…?

Änderungsmanagement im Engineering - Teil 3
Allgemein bezeichnet ein Backup in der Computerwelt eine Sicherungskopie von Daten und Informationen, die für den Fall von Datenverlust als Grundlage zur Wiederherstellung der zuletzt gültigen Originaldaten dient. Übertragen auf die automatisierte Produktion ist das Backup folglich ein Datenpaket, um einen Fertigungsprozess möglichst verlustfrei wieder in Betrieb zu nehmen, nachdem eine prozessbeteiligte Hardware - beispielsweise eine Steuerung oder eine Festplatte - ausgewechselt werden musste.

Beispiel für eine CoDeSys-basierte Steuerung

Was ist das Backup bei einer CoDeSys-basierten Steuerung? Das Bootprojekt erscheint plausibel, aber ist es wirklich der Stand, der im Speicher der Steuerung aktiv ist? Was ist, wenn das Bootprojekt gar nicht zum aktuellen Onlinestand passt? Und was genau ist das Bootprojekt? Es ist ein Kompilat, d.h. ein speziell übersetzter Programmcode, der zwar durch die Steuerung interpretiert und ausgeführt werden kann, für den Anwendungsentwickler aber nicht mehr lesbar und somit ungeeignet für die Wartung und Erweiterung ist. Fazit: Es geht nicht einfach darum, ein Backup aus der Steuerung zu abzuziehen. Um also für eine CoDeSys-Steuerung die Bereitstellung einer aktuellen und weiterverwendbaren Datensicherung sicherzustellen, muss zyklisch die Übereinstimmung der Version des Kompilats im Steuerungsspeicher mit der Version des Bootprojektes und mit der zentral abgelegten Projektierungsversion geprüft werden. Sind diese drei Versionen gleich, ergibt sich folgende Sicherheit für die Produktion:

  • Der aktuelle Stand in der Steuerung ist bekannt
  • Sollte die Steuerung neu gebootet werden, ist sichergestellt, dass das gleiche Programm wieder in den Speicher geladen wird
  • Zentral steht jederzeit die letzte gültige Projektierungsversion bereit, aus der sowohl ein neues Kompilat für einen erforderlichen Restorevorgang erstellt werden kann oder mit dem Optimierungen oder Anpassungen vorgenommen werden können.

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte sollte die Antwort nicht einfach nur die Erstellung eines Backups aus der Steuerung bestätigen. Vielmehr geht es darum eine durchgängige Strategie für die Datensicherung zu verfolgen, bei dem für jedes Gerät und für jede Hardware die entscheidenden Daten für eine Datenwiederherstellung sowie für die zukünftige Weiterentwicklung vorgehalten werden. Somit sollte die Antwort auf die Frage zum täglichen Backup wie folgt lauten: Ja, die zentral abgelegten Projekte stimmen mit den produktiven Programmen überein.

Resultierende Anforderungen

Ausgehend von den oben aufgeführten Überlegungen zu einer täglichen Datensicherung sind folgende Anforderungen an das Datenmanagement für die automatisierte Produktion zu stellen, um eine durchgängige Datensicherungsstrategie anbieten zu können:

  • Das System koordiniert die allzeitige Bereitstellung der letzten gültigen Version.
  • Die Bereitstellung eines Restore-fähigen Datenpakets muss einheitlich und unabhängig von Hersteller und Gerätetyp möglich sein.
  • Das System übernimmt die zyklische Überprüfung, ob der aktive Projektstand in der Steuerung der letzten gültigen Projektversion des Verwaltungssystems entspricht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass jederzeit ein gültiges Backup bereitgehalten wird.
  • Wird ein Unterschied vom aktiven Projektstand in der Steuerung zum vorherigen Backupstand festgestellt, so wird automatisch ein Report generiert, sodass eine entsprechende Reaktion durch den Anwender eingeleitet werden kann.
  • Das System ist in der Lage, die detektierten Unterschiede detailliert darzustellen.
  • Das System soll über die Datensicherungsstrategien für die typischen Automatisierungsgeräte (SPS, HMI Stationen, Roboter, PC-basierte Spezialsysteme und intelligente Feldgeräte) der automatisierten Produktion hinaus die übliche Protokolle (UNC, FTP, SSH) beherrschen, um so Arbeitsverzeichnisse, Daten aus der Arbeitsvorbereitung, Festplatten und sonstige EDV-Geräte sichern zu können.

Eine softwaretechnische Lösung

Hat man sich erst einmal auf ein solch umfassendes Verständnis von \’Backup\‘, wie oben beschrieben, eingelassen, so wird schnell klar, welche erweiterten Handlungs- und Erkenntnisspielräume sich dadurch auch in der täglichen Arbeit eröffnen. Wichtig wird dann die Entscheidung für ein alltagstaugliches Softwaresystem, das ein solchermaßen einsetzbares Backup auch automatisiert erstellt. Auvesys versiondog baut in seinem Grundverständnis genau darauf auf. Datensicherung auf diese Weise betrieben, ermöglicht eine ganz neue Qualität im Umgang mit der Automatisierungstechnik im Planungs- wie im Produktionsumfeld.

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AUVESY GmbH
http://www.versiondog.de

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