Fernwarten von technischen Anlagen

Industrie und öffentliche Verwaltung nutzen Funknetz
Die Fernüberwachung und -wartung von Anlagen über das GSM-Funktelefonnetz ist eine sehr effektive Methode, Anlagen 24 Stunden am Tag zu überwachen und wichtige Funktionen fernzusteuern. Für diese Aufgaben gibt es spezielle Systeme, die dafür zugeschnitten sind.

Sachkundige Facharbeiter können nicht immer bei einer Anlage anwesend sein. Auch in diesen Zeiten muss es jedoch möglich sein, wichtige Betriebsparameter abzufragen, notwendige Steuerbefehle für Aggregate ausführen zu lassen und in Notsituationen sofort eine Mitteilung an einen oder mehrere Techniker zu versenden. Diese Aufgabe löst das GO-Modul, wobei das System aus Zentralgerät und bis zu zwölf Tochtermodulen eine sehr große Anzahl von Anwendungen abdecken kann. Durch weitere GO-Module kann eine bestehende Anlage jederzeit erweitert oder auf neue Anwendungsfälle umgerüstet werden. Die Meldungen der Anlage werden als SMS oder als IP-Datentelegramm ver-sendet, wobei auch besondere Funktionen wie der Versand von Nachrichten an mehrere Personen oder das erneute Versenden bei ausbleibender Quittierung eingerichtet werden können.

Niveauvolles Datenauslesen und Fernwarten

Die GO-Serie der Firma Coniugo ist ein modernes Gerätesystem für die Fernwartung. Je nach Bedarf und den auf der Anlage verfügbaren Sensoren und Messwertgebern kann man das Fernwartungsgerät aus einem Zentralgerät (GO-Zentrale) und bis zu zwölf Tochtermodulen mit verschiedenen Funktionen zusammenstellen. Zentralgerät und Tochtermodule werden auf eine Hutschiene aufgesteckt und sind über eine Bus-Schiene elektrisch verbunden.

GO-Module im Überblick

Das Zentralmodul enthält die Stromversorgung für das Meldegerät mit allen Tochtermodulen für eine Versorgungsspannung von 9 bis 36VDC. Hier befindet sich auch das Funkmodem, das über SMS-Kurznachricht oder über IP-Verbindung (2G, 3G) drahtlos mit dem Anwender kommuniziert. Alle Abläufe werden von dem integrierten Mikrocontroller gesteuert, der die kundenspezifischen Konfigurationsdaten in einer Speicherkarte ablegt. In technischen Anlagen gibt es viele Signale, die über Schaltvorrichtungen mitgeteilt werden. Beispiele sind Schaltsensoren für die Überhitzung von Motoren, den Ausfall von technischen Anlagen oder den Füllstand von Tankanlagen (Tank voll, Tank leer). Diese Ereignisse oder Vorgänge erfasst das GO-Digital-In, welches auch für das Öffnen von Schaltern oder das Melden von Signalspannungen verfügbar ist. An solch ein Eingangsmodul können bis zu acht schaltende Sensoren angeschlossen werden. Zur Fernwartung gehört auch, dass man über das Funktelefonnetz aus der Ferne Schaltvorgänge ausführen kann. Diese Aufgabe übernehmen die GO-Digital-Out Schaltmodule. Im Modul sind vier Relais für 24V/1A Schaltleistung oder zwei Relais für 230V/6A enthalten. Größere Leistungen werden über zusätzliche Leistungsrelais angesteuert. Neben Sensoren, die Schaltzustände melden, werden in der Anlagentechnik auch analoge Signale (Spannung oder Strom) verarbeitet. Solche Messwerte können an das GO-Analog-In Modul angeschlossen werden, z.B. um eine Temperatur zu messen oder einen Druckmessfühler zu überwachen. Messstrom oder Messspannung kann im Modul in den Messwert umgerechnet und von der GO-Zentrale über eine Statusabfrage abgerufen werden. Auch ein Fensterkomparator ist integriert, mit dem überwacht werden kann, ob ein Messwert im vorgesehenen Wertebereich liegt oder den zulässigen Bereich verlassen hat.

Beispiel Tankstelle

Ein Unternehmen betreibt 32 Tankstellen und muss täglich die Belieferung mit Benzin und Dieseltreibstoff organisieren sowie die Fahrrouten der von ihm gecharterten Tankwaren planen. Die Tankstellen haben zwischen vier und neun Tanks, deren Füllstand mit Levelschaltern (explosionsgeschützt) überwacht wird. Die Levelschalter melden, wenn der Tankinhalt auf 20% der Füllmenge gesunken ist. Alle 32 Tankstellen werden mit GO-Modulen ausgestattet, die über SMS melden, wenn ein Tank den 20%-Füllstand unterschreitet. Jede GO-Zentrale ist mit einem GO-Digital-In ausgestattet, das acht Eingänge für Sensoren mit Schaltfunktion hat. In einem Fall ist ein zweites GO-Digital-In erforderlich, weil bei dieser Tankstelle neun digitale Eingänge benötigt werden. Die SMS werden von einem GSM-Modem empfangen, das über USB mit einem PC verbunden ist. Alle SMS werden am PC ausgewertet und archiviert. Der Tankstellenbetreiber wird über SMS sofort informiert, wenn die Füllmenge eines Tanks die kritische Füllmenge unterschreitet. Er kann den Datenbestand auch nutzen, um die voraussichtlichen Liefertermine zu planen und die Verkaufsstatistik zu führen. Es ist geplant, die Anlagen um GO-Analog In-Module zu erweitern, um täglich den genauen Füllstand der Kraftstofftanks zu ermitteln und mittels SMS in den PC abzurufen.

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wireless netcontrol GmbH
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