CIP-Safety als Angebotsergänzung

Bussysteme spielen im Bereich der sicheren Automatisierungstechnik eine immer größere Rolle. Das Unternehmen Bihl+Wiedemann ist insbesondere bekannt für ihre Produkte für das AS-Interface. Jetzt hat es sich dafür entschieden, auch Produkte zu CIP-Safety zu entwickeln. Wir sprechen darüber mit dem Applikationsspezialisten André Hartmann.

Bihl+Wiedemann ist ja bekannt als Hersteller von AS-i- und AS-i-Safety-Lösungen. Was ist der Grund dafür, dass Sie mit CIP-Safety jetzt für ein weiteres sicheres Bussystem entwickeln? Hartmann: Wir sind bei unseren Kunden bekannt dafür, dass wir es schaffen, fast jede Sicherheits-Applikation lösen zu können. Ob dies mit oder ohne Zuhilfenahme von AS-i geschieht, spielt dabei für den Anwender erst einmal keine Rolle – außer, er verwendet in seiner Anlage schon AS-Interface und kann durch unsere Lösungen im Vergleich zu anderen Systemen zusätzliche Einsparpotenziale realisieren. Technologisch können wir schon seit einiger Zeit Antriebe sicher überwachen und bieten Sicherheitslösungen für ganz kleine Maschinen bis hin zu sehr großen Anlagen an. Wenn Antriebe aber nicht nur überwacht, sondern auch sicher angesteuert werden sollen, ist dies zur Zeit nur über Profinet oder Profibus mit Profisafe oder mit Zuhilfenahme von sicheren Ausgängen möglich. Um diese Funktionalität zukünftig auch Kunden in der Ethernet/IP- und Sercos III-Welt anbieten zu können, wollen wir das CIP-Safety-Protokoll in unserer Varianten in unseren Safety-Gateways integrieren. Heißt das, dass CIP-Safety nur für Kunden interessant ist, die Ihre Antriebe sicher ansteuern wollen? Hartmann: Jein. Wenn man hier den Vergleich zu Profisafe zieht, zeigt sich, dass für die meisten Kunden diese Funktion am interessantesten ist. Zumindest ist das bei einem großen Teil der Kunden, mit denen ich spreche, so. Es gibt aber auch Kunden, die das sichere Bussystem z.B. zur sicheren Kommunikation zwischen unterschiedlichen Maschinen- oder Anlagenteilen verwenden wollen. Wird diese Funktionalität von Ihren Geräten auch unterstützt? Hartmann: Andersherum ist es eher richtig. Wir bieten in Zukunft dann noch mehr unterschiedliche Lösungen an, um sicherheitstechnisch Maschinen- und Anlagenteile koppeln zu können. Das Spektrum reicht jetzt schon von speziell optimierten Modulen zum Koppeln über potentailfeie Kontakte und geht über die Kopplung von Maschinen über einen sogenannten AS-i-Koppelkreis bis hin zur sicheren Querkommunikation, bei der über eine Standard-Ethernet-Leitung bis zu 31 Bihl+Wiedemann Gateways sicher miteinander kommunizieren können. Die CIP-Safety-Variante ergänzt damit zukünftig noch das Spektrum bereits vorhandener Möglichkeiten. In welche Richtung wird sich die industrielle Kommunikation Ihrer Meinung nach in den nächsten fünf Jahren entwickeln und welche Rolle wird Ihr Unternehmen dabei spielen? Hartmann: Die Ethernet-basierenden Systeme haben ja nun schon seit einigen Jahren Einzug in die industrielle Kommunikation gehalten und haben in der Steuerungsebene andere Bussysteme verdrängt. Wir sind der Meinung, dass unsere einzigartige Installationstechnik dem Maschinen- und Anlagenbauer enorme Effizienzvorteile bei der Projektierung, Verkabelung und der Inbetriebnahme seiner Anlage bietet. AS-Interface und AS-i Safety sind somit die optimale Ergänzung im Feld zu seinem Ethernet-basierenden Bussystem. Wir von Bihl+Wiedemann wollen unseren Kunden helfen, im Feld einfachere Verdrahtung mit den Vorteilen von Ethernet-basierenden Systemen zu kombinieren. Ganz herzlichen Dank für das Interview.

Bihl+Wiedemann GmbH
http://www.bihl-wiedemann.de

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