\“Auf den ersten Blick sieht sie aus wie jede andere\“

Crouzet Automation hat eine neue Nano-SPS vorgestellt. Das SPS-MAGAZIN hat mit Sébastien de Peretti, Geschäftsführer von Crouzet Automation, über die Besonderheiten und Vorteile der Steuerung gesprochen.

Sie haben mit der em4 auf der SPS IPC Drives eine neue Nano-SPS vorgestellt. Braucht der Markt überhaupt eine weitere Steuerung in diesem Segment?

Sébastien De Peretti: Als wir die em4 entwickelt haben, ging es uns nicht darum, eine SPS auf den Markt zu bringen, die ein klein wenig schneller, genauer oder leistungsstärker ist als die bereits verfügbaren Steuerungen. Wir haben uns dazu entschieden etwas radikal anderes zu machen und ein Gerät vorgestellt, dass wir als erste Remote-Nano-SPS mit komplett integrierter Kommunikation präsentieren. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie jede andere Nano-SPS. Sie ist aber komplett anschlussfertig, verfügt über eine SIM-Karte und bietet ein entsprechendes Web-Interface sowie eine App.

Das klingt nach einem großen Fokus auf Plug&Play-Funktionalität.

De Peretti: Exakt. Es ist verwunderlich, dass es so eine solche Kleinsteuerung mit Gateway, SIM-Karte sowie Server- und Managing-Service-Funktionen bis dato noch nicht gab. Die Technik dafür ist schon seit mehr als zehn Jahren im Markt verbreitet. Aber eben nicht kombiniert in einer Nano-Steuerung. In diesem Segment geht es um Maschinen von überschaubarer Komplexität, die meist noch nicht remote angebunden sind, weil es zu kompliziert war.

Und das wollen Sie mit der em4 ändern?

De Peretti: Ja. Die Maschinenbauer sind Experten in den maschinenspezifischen Prozessen und wollen sich oft gar nicht um die Steuerungstechnik, IT- & Datenmanagement oder Software kümmern. Die Automatisierungstechnik läuft für sie unter ferner liefen. Das kann mit der em4 so bleiben. Der Hersteller muss sich nicht um technische Details kümmern, sondern kann sich auf Services und Mehrwert für seinen Kunden konzentrieren und um sich auch abseits der Kernkompetenz vom Wettbewerb abzuheben.

Gibt es spezielle Marktsegmente oder Branchen, die Sie mit der em4 ansprechen?

De Peretti: Klassicherweise ist eine Nano-SPS wie ein Schweizer Taschenmesser. Sie hat einen begrenzten Funktionsumfang, deckt aber eine Vielzahl möglicher Anwendungen ab. Wir zielen hier auf unkomplizierte Maschinen und Anlagen, die stand alone einer überschaubaren Anzahl von Funktionen nachgehen. In diesem Bereich entdecken wir durch die besonderen Features der em4 aber täglich neue Einsatzmöglichkeiten. So adressieren wir Branchen wie die Wasser- und Abfallwirtschaft genauso wie die industrielle Fertigung oder die Zugangskontrollsysteme – überall dort, wo es zukünftig stärker auf Remote Management ankommt.

Die Anwender fordern also zunehmend Remote-Funktion, wollen sich aber am liebsten gar nicht wirklich damit auseinandersetzen?

De Peretti: So ist es. Aber nicht nur das. Weiterhin spielt auch die Möglichkeit einer kundenspezifischen aber freien und einfachen Anpassung eine Schlüsselrolle. Mit unserer Plattform kann der Anwender eine eigene App mit einer spezifischen Oberfläche für seinen Kunden erstellen. Solche Services werden immer wichtiger für unsere Kunden.

Crouzet Automatismes SAS
http://www.crozet.com

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