Markteinbruch bei automatischen Türschließsystemen

Bild: Branchenradar.com Marktanalyse GmbH

Der Markt für automatische Türschließsysteme schrumpft in Österreich im Jahr 2020 um nahezu ein Fünftel. Mechanische Türschließer spüren die Krise indessen kaum, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Türschließtechnik des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse.

Der Markt für Türschließtechnik bekam im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Corona-Krise in ganz unterschiedlichem Ausmaß zu spüren. Denn während der Umsatz mit mechanischen Türschließern mit 11,8 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau stagnierte, brach das Geschäft mit automatischen Türschließsystemen völlig ein. Laut aktuellem Branchenradar Türschließtechnik in Österreich schrumpften die Herstellererlöse um beinahe 19 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,6 Millionen Euro. Dabei fiel der Löwenanteil des Rückgangs auf den Neubau. Hier lag das Minus im Jahresvergleich sogar bei 35 Prozent. Wer in Anbetracht solcher Zahlen und vor dem Hintergrund einer insgesamt betrachtet noch vergleichsweise stabilen Bauwirtschaft behauptet, Österreich sei „gut durch die Krise gekommen“, beschreibt die Lage nicht nur euphemistisch, sondern betreibt pure Realitätsverweigerung.

Dass sich die beiden Teilmärkte quasi gegenläufig entwickelten, hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen sind mechanische Türschließer weitaus weniger stark vom Neubau abhängig als automatische Türschließsysteme, da defekte mechanische Produkte im Gebäudebestand eher getauscht, automatische Türschließer hingegen repariert werden. Folglich wird der Markt für mechanische Türschließer durch ein relativ konstantes Austauschvolumen stabilisiert. Zum anderen werden automatische Systeme im Gegensatz zu mechanischen Türschließern praktisch ausschließlich im Nicht-Wohnbau montiert. Und hier führten mancherorts vorschnelle mehrwöchige Baustellenschließungen im ersten Lockdown zu Bauverzögerungen, die bis Jahresende nicht aufgeholt wurden – entweder, weil man es einfach nicht konnte oder es nicht wollte. In jedem Fall schrumpfte dadurch der Umsatz mit Drehtür- und Falttürsystemen sowie mit Schiebetürsystemen auffallend gleichförmig um jeweils rund fünfzehn Prozent, mit automatischen Karusselltürsystemen sogar um 42 Prozent gegenüber Vorjahr.

In beiden Teilmärkten sollte sich die Lage allerdings bereits im heurigen Jahr wieder merkbar verbessern, wenngleich Prognosen nach wie vor nur als Richtgrößen zu verstehen sind. Für den Gesamtmarkt erwartet Branchenradar.com Marktanalyse für 2021 ein Umsatzplus von 3,5 Prozent und im kommenden Jahr sogar von sieben Prozent gegenüber Vorjahr. Aufgrund von Nachzieheffekten entwickeln sich automatische Systeme voraussichtlich dynamischer als mechanische Türschließer.

Tabelle: Marktentwicklung Türschließtechnik in Österreich | Herstellerumsatz in Mio. Euro

Branchenradar.com Marktanalyse GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Julius Blum GmbH
Bild: Julius Blum GmbH
Unsichtbar im Möbel

Unsichtbar im Möbel

Je unauffälliger und platzsparender ein Beschlag ist, desto besser. Der österreichische Beschlägehersteller Blum bietet einen integrierten Hochklappenbeschlag, der sogar ganz mit dem Möbel verschmilzt: Aventos HKi integriert sich in die Korpusseitenwand.

Bild: HOLZ-HER GmbH
Bild: HOLZ-HER GmbH
Flexible Rahmen- 
und Plattenbearbeitung

Flexible Rahmen- und Plattenbearbeitung

Auf die diesjährige Holz-Handwerk hatte Holz-Her eine breite Auswahl an Maschinen mitgebracht. Ob CNC-Bearbeitung, Kantenanleimen, Zuschnitt oder Nesting – der Maschinenbauer wartete mit einem Angebot für jeden Bedarf auf. Die meisten Besucher aber fanden sich an der Epicon 7245 ein: Das neue 5-Achs-Bearbeitungszentrum ist vielseitig einsetzbar.