100 Neuheiten auf virtuellem Messestand

Die Pressekonferenz eröffnet Geschäftsführer Frank Blase: „Im vergangenen Jahr konnten wir den Umsatz trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes um 2 Prozent auf 764 Millionen Euro steigern. Mit der aktuellen Corona-Krise haben sich die Rahmenbedingungen weiter verschärft.“ So ging der Umsatz in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent zurück. Der Auftragseingang ist hingegen nahezu stabil und derzeit nur bei minus 2 Prozent.

„Wir erhalten momentan viele Anfragen und vereinbaren zahlreiche virtuelle Besuchstermine“, berichtet der Geschäftsführer weiter. „Das Interesse von Kunden an Lösungen, die die Technik verbessern und dabei Kosten senken, steigt spürbar. Daher haben wir einen Messestand aufgebaut, auf dem Kunden digital Innovationen für sich entdecken können. Die ersten Tage brachten bereits viel Zustimmung.“

Weiterhin rasche Lieferung und Spendenaktion

Die schnelle und zuverlässige Belieferung mit Tribopolymer-Produkten in der aktuellen Situation aufrechtzuerhalten, ist für Igus ein wichtiges Ziel. „Wir liefern zurzeit ohne Einschränkungen“, so Frank Blase. „Im Durchschnitt sind kleine und mittlere Bestellungen nach 2,5 Tagen auf dem Weg zum Kunden.“ International ist die lokale Versorgung aufgrund von inzwischen 16 Produktionsstätten sichergestellt – drei sind aktuell hinzugekommen: in United Kingdom (UK), Spanien und in der Türkei.

Darüber hinaus produziert Igus Kopfbänder für „Face Shields“ im Spritzgussverfahren aus recyceltem iglidur A200. Dadurch ist eine günstige Massenproduktion möglich. Face Shields können neben Mindestabstand und Mund-Nasen-Bedeckungen eine wertvolle Hilfe sein, sich und andere zu schützen. Die ersten 100.000 Kopfbänder sind kostenfrei verfügbar, danach soll die Abgabe zu Selbstkosten erfolgen. Auch eine Sonderproduktion von 140.000 kompletten Face Shields läuft derzeit an. Igus versorgt damit alle Kölner Schülerinnen und Schüler – eine Spendenaktion für die Heimatstadt.

Digitale Besuche auf realer Messe

Da derzeit weder Messen noch persönliche Besuche bei den Kunden möglich sind, setzt Igus ganz auf die Vorteile der Digitalisierung: Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Messestand, den die Nordrhein-Westfalen als Teil des digitalen Supportangebots an die Kunden aufgebaut hat. Der reale Stand ist virtuell begehbar; auch persönliche Führungen, Einzel- und Gruppengespräche am Stand können direkt mit den Experten vereinbart werden.

Unter dem Thema „Tech up, Cost down. It’s our job.“ präsentiert Igus dort auf 400 Quadratmetern über 100 Kunststoff-Innovationen, angefangen von den Energieketten E4Q (Quick) für die schnelle Montage etwa bei Werkzeugmaschinen über das Produkt EC.PR zum Schutz für Verfahrwege bis zu 1000m auf der gesamten Länge (Bereich smart plastics) bis hin zu kompletten kostengünstigen Roboterarmen (robolink). Die Bandbreite der Kölner Spezialisten ist dabei enorm. Zentral für die Produktentwicklung sind die Versuche im hauseigenen 3.800 Quadratmeter großen Testlabor. Dadurch ist Igus in der Lage auf das Standard-e-ketten-Programm wie auch chainflex Leitungen eine einzigartige 36-monatige Garantie zu vergeben.

>>Ich bin begeistert von unseren Menschen, die diesen Zustand mittragen.<<

Weiter geht´s

„Am 21. Januar 2020 kam die erste E-Mail von unseren Kollegen aus China – es wird hier schwierig … da fing es mit Corona bei uns praktisch schon an“, blickt Frank Blase zurück. „Ab diesem Zeitpunkt hatten wir so gut wie 4 Wochen keinen Umsatz mehr in China. Um in Corona-Zeiten die Lieferfähigkeit weiterhin zuverlässig aufrechtzuerhalten, wurden allein am Hauptstandort Köln über 100 Maßnahmen umgesetzt, von fünf neuen Kantinen bis zur Erschwerniszulage für Produktionsmitarbeiter. An dieser Stelle will ich vor allem sagen: Ich bin begeistert von unseren Menschen, die diesen Zustand mittragen! Wirtschaftlich gesehen lassen uns die Vorbestellungen optimistisch bleiben. Unsere Kunden wollen kämpfen so wie wir – und Ende 2021 sind wir hoffentlich wieder da, wo wir Januar 2019 waren. Darauf wollen wir bei Igus vorbereitet sein.“

dima: Wie plant Igus mittelfristig, um die derzeitige kritische Situation zu meistern?

Frank Blase: >> Lieber Herr Heidecker – mittelfristig ist schon schwierig. Mein Planungshorizont sind – ob Sie es glauben oder nicht – 5 Minuten, weil sich blitzschnell ja wirklich alles ändert. … Wir fokussieren die Gegenwart und tun jetzt was geht. Vorausschauend zwar planen … aber im Wesentlichen gucken wir bei den Produkten, was wir machen können. Ich weiß, das ist keine wissenschaftliche Antwort, aber … so arbeiten wir.<<

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