
Wie können Robotik und intelligente Automation die Zukunft verändern? Wie tragen neuartige Systeme und Lösungen zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bei? Diesen Fragen geht die Automatica vom 24. bis 27. Juni nach. Im Fokus stehen dabei vor allem die Themen Digitalisierung und KI, Nachhaltige Produktion sowie Zukunft der Arbeit. Neben konkreten Praxisanwendungen und spannenden Produktneuheiten steht der Austausch mit Branchenexperten wie gewohnt an erster Stelle.
In diesem Jahr haben sich so viele Roboterhersteller wie noch nie für die Messe in München angemeldet. Viele Erstaussteller kommen dabei aus dem asiatischen Raum. Auch im Bereich Künstliche Intelligenz wird es einige Neuentwicklungen zu sehen geben, z.B. im Hinblick auf Sprachprogrammierung. Ließen sich Roboter über natürliche Sprache programmieren, wäre mit einem Schlag die größte Hürde für deren Einsatz beseitigt. Und tatsächlich rückt der Traum von der einfachen Sprachprogrammierung in greifbare Nähe. So beschäftigt sich beispielsweise ein Team bei Kuka seit geraumer Zeit mit generativer KI für die Erstellung von Programmiercodes. Worum es dabei geht, bringt Roland Ritter, Head of Software Portfolio Management bei Kuka, auf den Punkt: „Wir entwickeln derzeit einen KI-Chatbot, der Befehle in natürlicher Sprache in Codes überführt, um den Roboter so für die jeweilige Aufgabe zu programmieren. Gelingt dies, kann jedermann den Einstieg in die Roboterprogrammierung meistern.“ Noch laufen die Versuche in einer virtuellen Umgebung, noch nutzt man den digitalen Zwilling, um die KI-generierten Roboterprogramme zu testen und damit für den Einsatz in der realen Welt fit zu machen. Aber die Entwicklung schreitet voran.
Intelligente AMRs
Auch in der mobilen Robotik kommt KI eine Schlüsselrolle zu. Dort dürften die Auswirkungen für den Bereich der autonomen Navigation am größten sein, denn dank KI ist ein komplett autonomer Einsatz von AMRs in komplexen, sich permanent verändernden Umgebungen möglich. ABB Robotics verwendet z.B. eine KI-gestützte Technologie, die es AMR ermöglicht, sich in einer unbekannten Umgebung zu orientieren und dort präzise zu navigieren. Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation von ABB, sagt: „Ausgestattet mit Bildverarbeitungstechnologie und KI scannt jeder mobile Roboter einen bestimmten Teil des Gebäudes. Die Blickfelder aller Roboter werden zu einer vollständigen Karte zusammengefügt, sodass die AMR auch in sich schnell verändernden Umgebungen autonom arbeiten können.“
Praxisnahe Cobot-Integrationen
Auch im Segment der Cobots gibt es zahlreiche Neuheiten, die auf der Automatica präsentiert werden. Fanuc zeigt beispielsweise eine Kochstation, bei der ein Cobot Brötchen belegt und ein sechsachsiger Industrieroboter Mahlzeiten zubereitet. Bei Yaskawa gibt es smarte Gastronomie-Lösungen zu sehen. Und auch in mittelständischen Produktionsbetrieben hält moderne Robotik zunehmend Einzug. Das Unternehmen Bender+Wirth zeigt Besucherinnen und Besuchern eine selbst konzipierte Roboterzelle mit Scara-Robotern von Epson, die bei der Montage von Chip-on-Board-Bausteinen zum Einsatz kommt. Geschäftsführer Martin Bender betont: „Die einfache Integration und Programmierung waren entscheidend – unser Mitarbeiter konnte nach einer Schulung bei Epson die Anlage selbst einrichten.“
Robotik im Gesundheitswesen
Erstmals bietet die Messe auch spezielle Lösungen rund um alle Themen der industriellen Gesundheitswirtschaft. Auf dem MedtecLive Healthtech Pavillon in Halle A4 präsentieren sich unterschiedlichste Aussteller aus dem medizintechnischen Zulieferbereich, die die komplette Wertschöpfungskette abbilden. Begleitet wird die Initiative durch den MedtecSummit am zweiten und dritten Messetag sowie einer kuratierten Auswahl relevanter Aussteller-Lösungen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Systeme und Anwendungen, die auf der Automatica präsentiert werden.