ZEW-Studie: Digitalisierung braucht Weiterbildung

Bild: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Jedes zweite Unternehmen in der deutschen gewerblichen Wirtschaft rechne damit, dass sich die Berufs- und Tätigkeitsprofile in den nächsten zwei Jahren infolge der Digitalisierung verändern werden. Als Reaktion auf diese erwartete Entwicklung würden gut zwei Drittel der Unternehmen auf Weiterbildung zu Digitalthemen setzen, die sie als sehr wichtig oder wichtig für sich bezeichnen. Insbesondere in der hoch digitalisierten IKT-Branche gebe es kaum ein Unternehmen, für das die Weiterbildung nicht wichtig oder gar sehr wichtig wäre. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Monitoring-Report Wirtschaft Digital 2016, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gemeinsam mit TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durchgeführt hat. Den größten Weiterbildungsbedarf sehen die Unternehmen auf dem Gebiet der Datensicherheit. Insbesondere gelte dies für Branchen, in denen zum Teil sensible Daten eine große Rolle spielen, wie etwa für die wissensintensiven Dienstleister, für die Gesundheitsbranche und die IKT-Branche. Kleinstunternehmen sehen einen vergleichsweise hohen Weiterbildungsbedarf auch bei der Recherche und Informationsbeschaffung über das Internet, obgleich es sich dabei um eher grundlegende Tätigkeiten handele. Digitale Technologien ermöglichten den Einsatz neuer Formen der Weiterbildung wie Online-Seminaren oder Lernsoftware. Allerdings greife das Gros der Unternehmen nach wie vor auf eher traditionelle Formen der Weiterbildung zurück, also Kurse, die im Unternehmen durch interne oder externe Referenten und Referentinnen durchgeführt werden. Nur ein Drittel der Unternehmen nutze lokale Lernsoftware, um Wissen computergestützt zu vermitteln. Unternehmen erwerben Fähigkeiten aber auch durch die Einstellung neuer Mitarbeiter: Von dieser Möglichkeit hätten im vergangenen Jahr insgesamt 15% der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft Gebrauch gemacht. 15% planen diesen Schritt bis Ende 2018. Mit Button-Klick gelangen Sie zu einem PDF der Studie.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

An der Schnittstelle von Handwerk und Hightech

Wer heute Möbel fertigt, bei dem ist Automatisierung meist nicht weit: Längst ergänzen industrielle Lösungen die handwerkliche Holzbearbeitung und nehmen dem Schreiner aufwändige Arbeitsschritte ab. Fachkräftemangel ist das Ergebnis – könnte man meinen. Wahr ist, dass er auch diese Branche herausfordert. Dazu gehört aber auch: Hinter jeder automatisierten Anlage steht ein Mensch, der sie bedient. Auch in der Holzbearbeitung braucht es dafür die passenden Schnittstellen.

mehr lesen