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Drei Fragen an Helmut Artmeier, Efco: Die Drahtlos-Welt einmal anders betrachtet

Wie Bildverarbeiter ohne SPS die Automation steuern (können)

In der industriellen Automation gilt die Soft-SPS auf einem Industrie-PC als bewährte Lösung, um Steuerung und Flexibilität zu vereinen. Doch sobald drahtlose Kommunikation ins Spiel kommt, stoßen viele an unerwartete Grenzen - insbesondere, wenn es darum geht, industrielle Feldbusse wie Modbus über Funk zu übertragen. Helmut Artmeier, Gründungs-Geschäftsführer bei Efco Electronics erklärt im Interview, welche Herausforderungen dabei auftreten, warum Consumer-Technik oft der falsche Weg ist und warum Modbus weiterhin attraktiv für die Automation ist.
IPC-Familie von Efco mit 2,5GbE-PoE-Schnittstellen und skalierbare KI-Beschleuniger, die wahlweise mit 10. oder 13. Generation Intel CPUs bestückt werden können.
IPC-Familie von Efco mit 2,5GbE-PoE-Schnittstellen und skalierbare KI-Beschleuniger, die wahlweise mit 10. oder 13. Generation Intel CPUs bestückt werden können.

Herr Artmeier, auf einem Industrie-PC eine Soft-SPS zu installieren, ist heute Stand der Technik. So kann man die Vorteile beider Welten verbinden. Was macht Ihrer Meinung nach heute noch Probleme in der Umsetzung?

In der Praxis beginnt der Schuh genau dann zu drücken, wenn es darum geht, Drahtlos-Lösungen in die Welt der SPS zu integrieren. Noch komplexer wird es, wenn über die Luft-Schnittstelle ein Standard-Industriebus, wie etwa Modbus, übertragen werden soll. Die ersten Schritte gleichen dann häufig einer Expedition in unbekanntes Gelände.

Modbus ist ein offener Standard, weit verbreitet und relativ einfach zu handhaben. Helmut Artmeier, Efco Electronics
Helmut Artmeier, Efco Electronics – Bild: Efco Electronics GmbH

Warum ist das so, und was kann man dagegen tun?

Wir sehen, dass oft mit großem Aufwand versucht wird, Geräte aus der Consumer-Welt für Aufgaben einzusetzen, für die sie nie entwickelt wurden. Der erste Schritt ist also, das Angebot professioneller Anbieter für industrielle Netzwerktechnik anzuschauen. Denn dort findet man unterschiedlichst ausgestattete Router und andere Geräte, die beispielsweise direkt über eine Modbus-Schnittstelle verfügen. Häufig kann man dann auch noch wählen, ob diese klassisch auf der Basis serieller Schnittstellen wie EIA-232 oder RS-485 beruht, oder IP-basiert realisiert ist, eben als Modbus TCP, wie er in der IEC 61158 beschrieben ist. Zwei solche Geräte ergeben eine prima Modbus-Funkstrecke, die vergleichsweise einfach und schnell installiert ist. Da muss sich niemand mehr Gedanken machen, wie er die neue Halle in Stunden und ohne Klimmzüge angebunden bekommt.

Modbus ist ein offener Standard, weit verbreitet und relativ einfach zu handhaben.

Helmut Artmeier, Efco Electronics

Modbus ist doch eine vergleichsweise alte Schnittstelle. Was macht sie heute in der industriellen Automation noch attraktiv?

Modbus ist ein offener Standard, weit verbreitet und relativ einfach zu handhaben. Das kommt unterschiedlichsten Anwendern sehr entgegen. Dazu kommt: Um mittels Modbus zu kommunizieren, braucht man nicht notwendigerweise eine Soft-SPS. Für die Bildverarbeitung geht das direkt über Python aus der Programmbibliothek heraus. So können Bildverarbeiter endlich selbst die eine Weiche oder andere Ausschleusung ansteuern, ohne über eine SPS gehen zu müssen. Und wer weder digitale I/Os noch Python mag, darf seinen Modbus auf der IPC-Ebene gerne auch per C# ansprechen. Nebenbei bemerkt: In die Modbus-Kommunikation lassen sich auch die digitalen I/Os unserer IPCs einbinden – womit sich beispielsweise ein ebenso einfacher wie zuverlässiger Hardware-Handshake über km-lange Funkstrecken umsetzen lässt.

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