Siemens auf der Hannover Messe 2017

Wert der Digitalisierung

Unter dem Motto 'Discover the value of the Digital Enterprise' will Siemens auf der Hannover Messe 2017 zeigen, wie Industriebetriebe jeder Größe vom digitalen Wandel profitieren können. Im Mittelpunkt des 3.500m² großen Messestandes soll das Angebot für das durchgängig digital arbeitende Unternehmen stehen. Die vorgestellten Praxisbeispiele reichen von intelligentem Energiemanagement über individualisierte Lebensmittel- und Pharmaproduktion bis hin zum industrietauglichem Additive Manufacturing. Darüber hinaus stellt Siemens auf seinem Stand eine Vielzahl an neuen Komponenten und Lösungen vor.
Siemens präsentiert sich in Hannover unter dem Motto „Discover the value of the Digital Enterprise” auf 3.500m² Hallenfläche.
Siemens präsentiert sich in Hannover unter dem Motto „Discover the value of the Digital Enterprise” auf 3.500m² Hallenfläche.Bild: Siemens AG

Siemens will anhand von Praxisbeispielen, Anwendungen und Neuheiten darstellen, welche Wettbewerbsvorteile das Verschmelzen der virtuellen und realen Welt ermöglicht – insbesondere höhere Flexibilität, Effizienz und Qualität sowie kürzere Markteinführungszeiten. Mit neuen Partnerschaften, Schnittstellen und Apps soll zudem der Ausbau des Software- und Serviceangebots vorangetrieben werden. „Wir wollen den Ansatz des digitalen Zwilling über alle Disziplinen hinweg komplettieren“, betonte Dr. Jan Mrosik, CEO der Division Digital Factory, im Vorfeld der Messe. So will er die Reise fortführen, die der Konzern gemäß seines Claims „digitalisieren, automatisieren, elektrifizieren“ bereits im Jahr 2007 mit der Akquisition des PLM-Anbieters UGS startete. Ein besonderes Augenmerk liegt aktuell auf der Siemens-Cloud Mindsphere, die neben Teamcenter in der zukünftigen Positionierung eine zentrale Rolle spielt. „Mindsphere ist unser Betriebssystem für das Internet der Dinge“, so Mrosik. Während das PLM-System die Seite von Planung, Engineering und Simulation abdecke, lasse sich über die Cloud die Wirklichkeit spiegeln. Im einem solchen kontinuierlichen Wechselspiel zwischen Engineering-Modell und laufender Produktion sieht Mrosik großes Potenzial für steigende Produktivität und merkt an: „Siemens ist weltweit der einzige Anbieter, der diese Wertschöpfungskette von Design bis zum Service mit einer durchgängigen Lösung abdeckt.“

Der Funktionsumfang des Umrichters Sinamics S210 ist auf hochdynamische Regelung fokussiert.
Der Funktionsumfang des Umrichters Sinamics S210 ist auf hochdynamische Regelung fokussiert.Bild: Siemens AG

Kernelemente des Digital Enterprise

Mit dieser Lösung sollen Unternehmen in einer komplett virtuellen Umgebung Produkte, Prozesse und Anlagen simulieren, testen und verbessern können. Damit lasse sich die Innovationsgeschwindigkeit und Produktivität deutlich erhöhen und neue Geschäftsmodelle finden. „Nur Unternehmen, die ihre Prozesse ganzheitlich digitalisieren, werden wettbewerbsfähig bleiben“, sagt Mrosik. Auch Maschinen- und Anlagenbauer sollen von dieser Entwicklung profitieren können. Um Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen, baut Siemens sein Angebot für das Digital Enterprise in den vier Kernelementen aus: industrielle Software und Automatisierung, industrielle Kommunikation, industrielle Sicherheit sowie industrielle Services. Die Integration von PLM oder der Automatisierungstechnik in die gemeinsame Kollaborationsplattform Teamcenter ermöglicht einen nahtlosen Datenfluss zwischen den verschiedenen Schritten der Wertschöpfungskette: vom Produktdesign über Produktionsplanung, Engineering und Produktion bis zum Service. „Den Einstieg in die Digitalisierung stimmen wir dabei eng auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens ab und entwickeln zusammen eine passgenaue Lösung“, verspricht Mrosik.

Siemens zeigt in Hannover neue Box- und Panel-Industrierechner aus seiner Basic-IPC-Baureihe.
Siemens zeigt in Hannover neue Box- und Panel-Industrierechner aus seiner Basic-IPC-Baureihe. Bild: Siemens AG

Highlights auf dem Messestand

Auf dem Messestand demonstriert Siemens am Beispiel der Milchproduktion, wie Unternehmen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mit Digitalisierungslösungen flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen wie die wachsende Vielfalt an Geschmacksrichtungen reagieren können. Das Spektrum reicht von der Milchverarbeitung bis hin zur Abfüllung, Verpackung und Etikettierung. Zudem zeigt Siemens auf der Messe anhand einer Produktionsmaschine die elektrotechnische Planung eines Schaltschranks auf Basis eines digitalen Zwillings. Der Schrank ist bestückt mit vollständig im TIA Portal eingebundenen Komponenten für die Automatisierung sowie zur Erfassung von Energie- und Anlagendaten und deren Anbindung an MindSphere. Ein weiterer Showcase mit dem Claim ‚Energy for Industry‘ präsentiert den Messebesuchern, wie Industrieunternehmen ein eigenes Energiemanagementsystem aufbauen können. So sollen Unternehmen Energiekosten senken und Effizienzziele erreichen. Der Showcase aus dem Pharmasegment veranschaulicht wiederum, wie Pharmaunternehmen ihren Produktionsprozess nachhaltig verbessern und individualisieren können und dabei die komplexen Regularien hinsichtlich Qualität und Sicherheit einhalten können. Auch zum Thema 3D-Druck gibt es auf dem Stand eine Live-Applikation. Hier erfährt der Besucher, wie die additive Fertigung durch ein komplettes Angebot an Software- und Automatisierungslösungen industrietauglich wird. In einem speziellen Bereich des Messestandes, der Mindsphere-Lounge, können sich Besucher über das cloud-basierte, offene IoT-Betriebssystem von Siemens informieren. Dort präsentieren Siemens und Partner-Unternehmen ihre Ideen sowie Praxisbeispiele und Anwendungen. Vorträge von Experten rund um die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0 und IoT laden zu einem offenen Austausch ein. In der Halle 6 präsentiert Siemens zusätzlich sein Angebot im Bereich der PLM-Software, in enger Kooperation mit seinen Partnern. In Halle 24 zeigt Siemens zudem Getriebe und Kupplungen aus der Produktfamilie Flender. Im Mittelpunkt stehen dabei reale Kundenapplikationen aus verschiedenen Branchen.

Das Stromversorgungssystem Sitop PSU8600 von Siemens unterstützt den Kommunikationsstandard OPC UA.
Das Stromversorgungssystem Sitop PSU8600 von Siemens unterstützt den Kommunikationsstandard OPC UA. Bild: Siemens AG

Produktneuheiten zur HMI

Mit dem Servicepack 1 für das TIA Portal V14 erweitert Siemens sein Engineering-Framework pünktlich zur Messe um neue zeitsparende, praxisnahe Funktionen. Schwerpunkt der Neuerungen ist die Erweiterung der Offenheit zu anderen Systemen. Dazu gehört der standardisierte bidirektionale Datenaustausch von Engineering-Daten per AutomationML, etwa mit Planungs-Tools wie Eplan, dem TIA Selection Tool oder anderen CAE-Systemen. Neue Funktionen für die Programmierschnittstelle TIA Portal Openness ermöglichen nun die automatisierte Handhabung der Hardware-Konfigurationen einschließlich fehlersicherer Objekte. Damit soll der Anwender das Engineering redundanter Funktionen automatisieren und von kürzeren Entwicklungszeiten sowie geringeren Fehlerraten profitieren. Mit der Version 9 seines Prozessleitsystems Simatic PCS 7 will Siemens Anlagenbetreibern Raum für neue Perspektiven in der Prozessindustrie eröffnen. Das Prozessleitsystems unterstützt Profinet jetzt mit zwei neuen dezentralen Peripherie-Linien für mehr Digitalisierung bis in die Feldebene sowie zahlreichen Software-Neuerungen. Zudem ist die neue Version auf Flexibilität, Komfort und einer weitreichenden Kompatibilität mit vorhandenen Installationen ausgelegt.

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