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Automatisierungsneuheiten von Bachmann zur SPS 2024

Weniger Varianten und mehr Kanaldichte

Einen Schwerpunkt des Messeauftritts von Bachmann Electronic auf der diesjährigen SPS bilden Erweiterungen des M100-Systems. So werden etwa ein neues Universal-I/O-Modul und spezielle High-Density-Module vorgestellt. Darüber hinaus gibt es breites Neuheitenspektrum zu sehen, das von sicherer Datenverwaltung in der Cloud, über Drive Middleware bis zu mehr Möglichkeiten im Engineering reicht.
Zu den Neuvorstellungen der M100-Reihe gehört das Universal-I/0-Modul UIO 106, das die Variantenvielfalt und den Platzbedarf im Schaltschrank reduziert. – Bild: Bachmann Electronic GmbH

Das neue Universal-I/O-Modul UIO106 des M100-Steuerungssystems von Bachmann deckt alle üblichen Analog- und Digitalsignale in Ein- und Ausgangsrichtung kanalweise konfigurierbar ab. Damit reduziert es die Variantenvielfalt und den Platzbedarf im Schaltschrank deutlich, etwa bei einer Zerkleinerungsanlage. Die frei konfigurierbaren Kanäle vereinfachen die Projektierung und sorgen für unkomplizierte Inbetriebnahmeprozesse. Ein völlig neu gedachter Engineering-Workflow soll einen weiteren Teil zur Zeitersparnis beitragen.

Flexibel bleiben

Sämtliche Kanäle des neuen I/O-Moduls sind als analoger oder digitaler Eingang bzw. Ausgang konfigurierbar. Eine breite Palette von Zusatzfunktionen wie Zähler, Encoder, Pulsweitenmodulation, Schrittmotor-Endstufen-Ansteuerung, Temperatur- oder Widerstandsmessung komplettieren die Funktionalität. Das Modul verringert darüber hinaus die Variantenvielfalt: Die Ersatzteilhaltung wird vereinfacht und Lager- sowie Instandhaltungskosten lassen sich senken. Vor allem bei Anwendungen, die nur wenige Signale mit unterschiedlichen Signalarten benötigen, spielt das UIO106 seine Stärke aus: Der Einsatz verschiedener Modultypen mit häufig unbelegten Kanälen erübrigt sich. Das vergünstigt die Automatisierungslösung und spart Platz im Schaltschrank. Zudem schafft es Flexibilität bei der Inbetriebnahme, wenn andere Signaltypen vorgefunden werden als ursprünglich geplant.

Eine Überabtastung digitaler Signale bis 8µs und analoger Signale bis 100µs gibt Sicherheit für zukünftige Anwendungen mit stetig steigenden Taktraten. Auch die Netzerfassung bei PQ-Anwendungen und das exakte Erkennen von Störzeitpunkten werden damit ermöglicht. Das neue I/O-Modul unterstützt außerdem die Drei- und Vierleiter-Messtechnik. Der Einfluss der Anschlussleitung auf die Messergebnisse wird damit reduziert. Gleichzeitig verringert sich dadurch der Rangieraufwand. Das analoge Ein-/Ausgangsmodul AIO104/I verfügt bei analogen Signalen über dieselben Features wie das UIO106-Modul, bietet jedoch zusätzlich einzelkanalgetrennte I/Os. Durch die Entkopplung potenzieller Fehlerstellen verbessern sie die Signalqualität und erhöhen die Betriebssicherheit.

Kanalzahl erhöhen

Erstmals auf der Messe vorgestellt werden auch die M100-HD-Module (High Density), die eine bis zu 1,5-fach höhere Kanalanzahl im selben Formfaktor bieten und die Umsetzung von Anwendungen mit beengten Platzverhältnissen im Schaltschrank erleichtern. Die neuen digitalen und analogen I/O-Module DIS136, DOS136 (jeweils 36 anstatt 24 Kanäle in der Standard-Variante), AIO116 (16 anstatt 12 Kanäle) sowie UIO108 (8 anstatt 6 Kanäle) erlauben extrem kompakte I/O-Konfigurationen. Sie wurden speziell für Anwendungen entwickelt, bei denen eine hohe Anzahl an digitalen oder analogen I/O-Signalen verarbeitet werden muss. Die vier neuen Module werden zusätzlich als Extended-Climate-Variante verfügbar sein.

 Auf der diesjährigen SPS stellt Bachmann die 3. Generation seiner M200Prozessormodule vor.
Auf der diesjährigen SPS stellt Bachmann die 3. Generation seiner M200Prozessormodule vor. – Bild: Bachmann Electronic GmbH

Die HD-Module von Bachmann bringen dieselben smarten Funktionen mit, die Anwender bereits von den Standard-I/O-Modulen der M100-Serie kennen: PWM, Zähler, Zeitstempel, Überabtastung oder die direkte Modul-zu-Modul-Kommunikation. Die verdichteten Module reduzieren die Systemkosten und stärken damit die Wettbewerbsfähigkeit von Maschinenbauern: Aufwände für Material sowie Montage lassen sich senken und Schaltschränke kompakter designen, was besonders in Anwendungen mit beengten Platzverhältnissen von großem Vorteil ist. Die reduzierte Wärmeemission schont zudem die Hardware im Schaltschrank und wirkt sich positiv auf deren Lebensdauer aus.

Neue Prozessoren

Im ersten Halbjahr 2025 kommt die dritte Generation der kompakten MX200-Prozessorserie auf den Markt, die auch schon auf der SPS-Messe zu sehen ist. Sie bietet moderne Industrial-CPUs, ein neues Betriebssystem sowie mehr Speicher. Die Prozessor-Module MX207, MX213 und MX220 der zweiten Generation werden durch die Module MX208, MX214 und MX221 abgelöst. Zusätzlich kommt mit dem MX215 ein neues Prozessormodul hinzu, das im Vergleich zur MX214-CPU über je eine weitere Ethernet- und CAN-Schnittstelle verfügt. Das integrierte Netzteil versorgt sowohl die Steuerungseinheit als auch das angeschlossene I/O-System mit Energie. Um die steigenden Performanceansprüche auch zukünftig mühelos zu erfüllen, kommen neueste Industrial-CPUs von Intel zum Einsatz.

Ein weiteres wichtiges Thema auf dem Stand ist die sichere Datenverwaltung in der Cloud. Die plattformunabhängige Visualisierungslösung Atvise dient hierbei als zentrale Plattform für IoT-Daten und ermöglicht eine zielgerichtete Bereitstellung von Daten unterschiedlichster Strukturen und Anlagen. Im Rahmen der Drive Middleware von Bachmann, die eine antriebsunabhängige Schnittstelle für die Entwicklung von Applikationen bietet, werden jetzt zusätzliche Servoantriebe von Festo, Yaskawa und Schneider Electric unterstützt.

Die Engineering-Software SolutionCenter von Bachmann wurde überarbeitet und bietet nun eine kanalzentrische Konfiguration, die die Zeit bei der Konfiguration von Signalen spart. Präsentiert wird auch die aktuellste Version der Engineering-Software Scope 3, die eine Vielzahl zusätzlicher Berechnungsfunktionen für die Untersuchung von aufgezeichneten Signalen bietet. Zudem wird die sichere Lösung für die Datenübertragung mit OPC-UA-Server vorgestellt, die den Einsatz von FTP-Clients überflüssig macht.

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