LinkedIn Logo YouTube Logo
ANZEIGE
Virtuelle Inbetriebnahme von Maschinen zur Oberflächenveredelung

Simulation in großer Dimension

Gerade für Sondermaschinenbauer, deren Anlagen komplex sind und viel Platz benötigen, bietet die virtuelle Inbetriebnahme großes Potenzial. So auch für die Firma Hymmen, auf deren Maschinen Platten- und Bahnware bearbeitet und veredelt wird. Durch die Unterstützung von SST konnte dafür eine durchgängige Lösung umgesetzt werden, die auch die Automatisierungstechnik mit einschließt. Im Ergebnis reduzierten sich nicht nur die Inbetriebnahmezeiten, sondern auch die Kosten.
 Mit dem Mechatronics Concept Designer (MCD) lassen sich die komplexen Druck- und Pressenanlagen von Hymmen inklusive Automatisierungstechnik simulieren.
Mit dem Mechatronics Concept Designer (MCD) lassen sich die komplexen Druck- und Pressenanlagen von Hymmen inklusive Automatisierungstechnik simulieren.Bild: Hymmen GmbH Maschinen- und Anlagenbau

Das Unternehmen Hymmen ist auf Produktionstechnik für die Großserienproduktion von plattenförmigen Materialien sowie die Oberflächenveredelung von Platten- und Bahnware spezialisiert. Der Sondermaschinenbauer entwickelt unter anderem Druck-, Pressen- und Thermokaschieranlagen sowie Lackstraßen, die vorab auch virtuell in Betrieb genommen werden sollten: Denn das Aufstellen und Testen der Anlagen ist aufgrund ihrer Dimensionen sehr aufwändig und kostenintensiv. Mit Simulation am digitalen Zwilling lässt sich bereits früh im Entstehungsprozess erkennen, ob die geplante Maschine wirklich den Anforderungen entspricht, Bauteile und Antriebe richtig ausgelegt sind oder Steuerungstechnik korrekt funktioniert.

Unkomplizierte Implementierung

Die Beratung, Ausarbeitung und Umsetzung einer durchgängigen Lösung rund um den Mechatronics Concept Designers (MCD) von Siemens NX übernahm der Partner Solid System Team (SST). „Der MCD ist für uns der zentrale Baustein zur Realisierung eines digitalen Zwillings und der virtuellen Inbetriebnahme unserer Druck- und Pressenanlagen“, berichtet Hymmen-Geschäftsführer Thomas Eikelmann. Das neu eingeführte NX CAD mit dem MCD-Add-on ließ sich unkompliziert ergänzend zu Solid Edge in die bestehende Engineering-Landschaft implementieren. Nach dem 3D-Engineering der Maschinen und der Gesamtanlage werden alle Bestandteile direkt in NX und den MCD eingelesen und kinematisiert. Dort erfolgt die physikbasierte Simulation, bei der z.B. Reibung, Gewichte oder Dichten definiert werden. Eine Schnittstelle bindet außerdem diverse Zusatzmodule an: „Das sind zum einen Verhaltensmodelle, in denen einzelne Komponenten simuliert werden, aber auch eine Kommunikationsimulation, quasi eine Simulation des klassischen Schaltschranks mit Umrichter, Motorsteuerung und so weiter“, erklärt Jan Henrik Ostmeier, Head of Project Engineering bei Hymmen. „Zudem wird das SPS-Programm an die physikbasierte Simulation angekoppelt und das darin befindliche I/O aus Eplan erstellt. Schließlich ist dann auch unsere Visualisierung mit der virtuellen Inbetriebnahme verbunden.“

Durchgängigkeit der Systeme

Bei der virtuellen Inbetriebnahme mit dem MCD lassen sich bereits die Steuerungen von Siemens und Beckhoff auslegen. Denn die Lösung ist mit der Automatisierungssoftware – dem TIA Portal für die Siemens-PLCs und TwinCAT für die Beckhoff-PLCs – verbunden. Hymmen kann so z.B. virtuell die eingesetzten Roboter programmieren und korrekt ausrichten, um Zusammenstöße im späteren Betrieb und daraus resultierende Reparaturen zu vermeiden. Generell lassen sich die Druck- und Pressenanlagen mit der virtuellen Inbetriebnahme am digitalen Zwilling also deutlich qualifizierter und günstiger testen. Das hat zur Folge, dass sich auch die Reisezeiten und -kosten für die reale Inbetriebnahme an der Maschine reduzieren – was bei den weltweit verteilten Hymmen-Kunden nicht unerheblich ist. Zudem profitieren die Kunden vom Digital Twin, weil der Sondermaschinenbauer mit dem MCD die Durchlaufzeiten seiner Anlagen vorab ermitteln und noch vor der Auslieferung an der ein oder anderen Stellschraube drehen kann.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
Bild: Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
Mehr Flexibilität, weniger Kosten

Mehr Flexibilität, weniger Kosten

Als Lehnen Industrial Services eine Abfüllanlage für Lippenbalsam vorstellte, war der Sondermaschinenbauer vom hohen Interesse auf Anwenderseite überrascht. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, musste die Maschine standardisiert werden. Die nötige Anpassungsfähigkeit fand sich in skalierbarer Steuerungstechnik aus dem Hause Beckhoff. Im Ergebnis liefert die Anlage einen großen Funktionsumfang auf kleiner Stellfläche.

mehr lesen
Bild: Efco Electronics GmbH
Bild: Efco Electronics GmbH
Wie Bildverarbeiter ohne SPS die Automation steuern (können)

Wie Bildverarbeiter ohne SPS die Automation steuern (können)

In der industriellen Automation gilt die Soft-SPS auf einem Industrie-PC als bewährte Lösung, um Steuerung und Flexibilität zu vereinen. Doch sobald drahtlose Kommunikation ins Spiel kommt, stoßen viele an unerwartete Grenzen – insbesondere, wenn es darum geht, industrielle Feldbusse wie Modbus über Funk zu übertragen. Helmut Artmeier, Gründungs-Geschäftsführer bei Efco Electronics erklärt im Interview, welche Herausforderungen dabei auftreten, warum Consumer-Technik oft der falsche Weg ist und warum Modbus weiterhin attraktiv für die Automation ist.

mehr lesen
Bild: Cincoze
Bild: Cincoze
Wie ein IPC die Präzision und Effizienz von digitalen CNC-Schneidemaschinen verbessert

Wie ein IPC die Präzision und Effizienz von digitalen CNC-Schneidemaschinen verbessert

Digitale CNC-Schneidemaschinen ermöglichen präzise Schnitte und eine effiziente Materialnutzung. Sie werden in der Automobil- und Präzisionsmaschinenfertigung eingesetzt, um komplexe Aufgaben zu bewältigen und Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Ein Hersteller verwendet einen Industrie-PC von Cincoze als Steuerungskern, weil er über die notwendige Rechenleistung, Schnittstellenvielfalt und Robustheit verfügt.

mehr lesen