Auf der letzten Automatica haben der VDMA IBV und die OPC Foundation ein Memorandum of Understanding zum Thema OPC UA für Machine Vision verkündet. Was hat sich seitdem getan?
Reinhard Heister: Vieles. Zum einen wurde mit meiner Person ein neuer Vollzeitmitarbeiter eingestellt, der das Thema OPC Vision vorantreibt. Zudem haben Meetings stattgefunden, um einen Arbeitskreis im Februar letzten Jahres als Joint Working Group zwischen dem DVDMA IBV, der OPC Foundation und der globalen Standardisierungsinitiative G3 zu initiieren. Dabei sind neben reinen Bildverarbeitungsherstellern und Systemintegratoren auch Robotikfirmen wie Kuka an den Arbeiten beteiligt. Durch die Genehmigung der Working Group Charta durch das Technical Advisory Council der OPC Foundation hat die Arbeitsgruppe nun die offizielle Aufgabe, das Thema Bildverarbeitung weltweit mittels OPC UA zu definieren. Zur automatica 2018 wird eine erste Entwurfsversion der OPC Vision Companion Specification der Öffentlichkeit vorgestellt.
Was hat der Anwender von OPC Vision?
Heister: Mittels OPC Vision wird die Schnittstelle zwischen Automatisierung und Bildverarbeitung in einer einheitlichen Form beschrieben. Bisher musste der Systemintegrator für jede Bildverarbeitungsapplikation eine proprietäre Schnittstelle entwickeln. Die Arbeitskreise definieren nun eine einheitliche Schnittstelle, die den ganzen Integrationsprozess in Zukunft deutlich vereinfacht.
Kann man sich auch jetzt noch an den Arbeiten beteiligen?
Heister: Ja. Organisatorisch ist der Arbeitskreis unterteilt in eine sogenannte Total Working Group und eine Core Working Group. Letztere besteht aus 19 Teilnehmern und trifft sich regelmäßig, um den OPC-Vision-Standard zu definieren. Bei der Total Working Group arbeiten derzeit ca. 100 Personen aus knapp 60 Firmen, davon ca. 30 Prozent aus dem Ausland. Diese Teilnehmer haben Zugang zu den Dokumenten, die derzeit der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich sind und treffen sich zweimal pro Jahr.