Herausforderungen durch neue Entwicklungen
Industrie 4.0 ist auch bei Soplar ein wichtiges Thema. „Der Kommunikationsaufwand wird steigen und der Einsatz von Sensorik sich erhöhen. Damit lassen sich beispielsweise bessere Diagnosemöglichkeiten, automatisierte Prozesse und frühzeitige Verschleißerkennung schaffen“, so Mahrle. Doch sieht er gerade in punkto Diagnose klare Grenzen. „Natürlich geht es darum, Ursachen von Maschinenausfällen zu identifizieren und Stillstände zu reduzieren. Ich denke aber nicht, dass die Kunden große Datenmengen einfach so an ihre Lieferanten übergeben. Das sind meist Interna und bedingen ein vertrauensvolles Miteinander, wenn man daraus Nutzen ziehen will. Deshalb denke ich, wird dieser Aspekt noch wesentlich mehr Zeit beanspruchen und man wird vorrangig auch weiterhin alles daran setzen, die technische Verfügbarkeit zu erhöhen.“ Großes Potenzial in punkto Produktivitätssteigerung sieht der Geschäftsführer hingegen noch in der Standardisierung von Schnittstellen und Protokollen: „Heute hat man mehr oder weniger isoliert gesteuerte Maschinen, die nacheinander Prozessschritte abarbeiten. Jede arbeitet selbständig und die Kommunikation untereinander ist eher rudimentär. Denn richtig interessant wird es, wenn die einzelnen Maschinen sich mehr und mehr im Verbund aufeinander abstimmen.“
Herausforderungen in neuen Märkten
„Natürlich gibt es solche Lösungen bereits als Komplettsystem einzelner Anbieter“, so Mahrle. Einschränkend sei aber, dass man damit nicht unbedingt die am besten passende Lösung für den jeweiligen Anwendungsfall erhält. Mit der Einführung des Kommunikationsstandards OPC UA haben Steuerungshersteller wie Bachmann jedoch die Weichen gestellt, um die Integrationen von Einzelmaschinen in einen Maschinenverbund zu vereinfachen. Dennoch ist für anspruchsvolle Produktionsprozesse nach wie vor viel Know-how im Betrieb der Anlagen erforderlich. Gerade in aufstrebenden Märkten ist es jedoch schwierig, Fachleute auszubilden und im Unternehmen zu halten. „Als Konsequenz muss die Bedienung und Vernetzung so einfach wie möglich werden“, so Mahrle. „Nur dann ist sichergestellt, dass die Maschinen oder später auch der Maschinenverbund immer zuverlässig und produktiv arbeiten.“ Doch der Kostendruck und die Konkurrenz durch asiatische Mitbewerber im globalen Umfeld sind hoch. „Gerade deshalb konzentrieren wir uns auf die Weiterentwicklung unserer Maschinen, auch um mit einfacher Bedienung und leicht zu realisierender Vernetzung ein echtes Differenzierungsmerkmal zu schaffen“, zeigt der CEO auf. Zusammengefasst ist die Erwartungshaltung von Soplar an seinen idealen Steuerungslieferanten klar: „Er muss Standards liefern, unsere Entwicklungsprozesse und unsere tägliche Arbeit unterstützen, voraus denken und uns im Idealfall mit neuen Technologien auch auf neue Ideen bringen“, schließt Mahrle.