Ein Highlight auf der Messe ist das neue IoT-Funk-Gateway zur drahtlosen Anbindung an Cloudlösungen. Damit lassen sich Maschinen und Anlagen, aber auch Messstellen an entfernten Orten, unkompliziert in Automatisierungsnetzwerke einbinden. Mit einem umfangreichen Schnittstellenangebot ist die TCG20-Serie speziell auf die Anforderungen der industriellen Automation zugeschnitten.
Cloud-Gateway in drei Varianten
Auf der Funkseite sind drei Varianten verfügbar: mit UMTS, mit Dual-Band-WLAN sowie mit UMTS und WLAN simultan. In Richtung Automatisierungsinfrastruktur ist die Netzwerk- und Protokollvielfalt noch größer: So verfügt die TCG20-Serie über einen seriellen RS232/RS485-Port, einen CAN-Port und bis zu fünf Ethernet-Ports. Neben CANopen unterstützen die Geräte auch Modbus TCP sowie Modbus RTU als Master und Slave, OPC-UA als Client und Server sowie Codesys-Netzwerkvariablen. Durch den integrierten Webserver sind die Gateways online über grafisch übersichtlich gestaltete Menüs auch ohne Programmierkenntnisse konfigurierbar, ein webbasierter EDGE-SPS-Editor erledigt einfache Steuerungsaufgaben und auch die Vorverarbeitung von Daten zur zyklischen oder ereignisgesteuerten Datenübertragung. So bleiben die Mobilfunkkosten im UMTS-Betrieb überschaubar.
Moderne Linux-Plattform und Mehrkernprozessor
Die HMI/SPS-Reihe TX wird um leistungsstärkere Geräte mit Codesys3-Programmierung erweitert. Gegenüber den bestehenden Modellen gibt es zwei zentrale Änderungen: Die neuen Geräte arbeiten mit 800MHz-Mehrkernprozessoren und nutzen eine moderne Linux-Plattform. So sind anspruchsvollere Steuerungsaufgaben und Visualisierungen möglich. Das Glasdisplay der Panels mit kapazitiver Touch-Funktion lässt eine Bedienung mit Gestensteuerung zu, wie man sie auch von Smartphones kennt. Durch die Schnittstellenvielfalt sind die Geräte vielseitig einsetzbar, etwa als Master in Profinet, Ethernet/IP, Modbus TCP, Modbus RTU und CANopen. In beiden Modbus-Netzwerken ist auch der Einsatz als Slave (Server) möglich. Dieses Spektrum kann die Zahl vorzuhaltender Gerätevarianten deutlich reduzieren. CANopen und Modbus RTU sind insbesondere für Retrofits interessant, um bestehende Maschinenteile einfach an moderne Steuerungssysteme anzubinden. Ein integrierter OPC-UA-Server erlaubt die parallele Übertragung von Monitoring-Daten an überlagerte Systeme. Durch drei separierte Ethernet-Ports können Anwender die Kommunikation zu Cloud- oder Büro-IT-Netzwerken physikalisch hart von der Maschinensteuerung trennen. Das garantiert eine zuverlässige SPS-Funktion und ermöglicht Switch-Funktionen zum Aufbau von Linientopologien. Ein Sub-D-Stecker, ein SD-Kartenslot sowie zwei USB-Ports komplettieren die Reihe physikalischer Schnittstellen. Die Geräte sind in Display-Größen von 5, 7, 10, 15 und 21″ erhältlich. Mit der TX100-Serie bietet Turck ab sofort auch einfache HMI-Bediengeräte ohne SPS-Funktion an.
Neue UHF-Reader-Plattform
Auf der SPS IPC Drives wird auch das erste Gerät einer neuen UHF-Reader-Familie Q300 mit Ethernet-Schnittstelle zu sehen sein. RFID-Nutzer profitieren laut Hersteller vor allem von der Plattform- und Schnittstellenvielfalt der Q300-Reader. Bis zu vier externe Antennen können direkt am Reader angeschlossen werden, was den Aufbau von leistungsfähigen Gate-Applikationen im Multiplexbetrieb erleichtert. Auch der direkte Anschluss von Triggern und Signalen über I/Os erleichtert die Installation. Mit bis 2W Ausgangsleistung erreichen die Reader hohe Schreiblese-Reichweiten. Ihre umschaltbare Antennenpolarisation soll Leselöcher auch bei hoher Leistung in jeder Umgebung ausschließen. Über ihre integrierte Ethernet-Schnittstelle lassen sich die Reader nicht nur direkt an Industriesteuerungen, ERP- oder andere Systeme anbinden, sondern über PoE auch mit Spannung versorgen. Zusätzliche Interfaces oder Industrie-PC im Feld sind nicht erforderlich. Als IP67-Reader unterstützt die Serie die konsequente Trennung zwischen Produktionsebene und Unternehmens-IT. Das Unternehmen bringt zunächst eine Codesys-Variante auf den Markt. Auf dem integrierten U-Interface des Q300-CDS werden die Daten einer Steuerung direkt zur Verfügung gestellt. Als Multiprotokollgerät wird der Codesys-Reader direkt in alle Netzwerke mit Profinet, Ethernet/IP oder Modbus-TCP-Master eingebunden. Im Lauf des Jahres 2019 will der Hersteller die Produktfamilie zunächst um eine Variante auf Linux-Basis erweitern, insbesondere für Systemintegratoren. Geräte mit Windows CE sowie eine Variante mit OPC-UA sollen folgen.