Bei der Offshore-Lösung von Blue Offshore kommt alles aus einer Hand: Das Paket beinhaltet über die Module für die Kabelkarusselle und über die einzelnen Systemkomponenten für die Deckausrüstung hinaus auch das Fachpersonal, das die Ausrüstung bedienen und warten kann. „Wir bieten zudem an, die kompletten Steuerungen der Kabelkarusselle auszutauschen“, betont Evert-Jan van Wijk, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, diesen besonderen Service. Da dieser Vorgang sehr komplex ist und auch den Aspekt der Safety strapaziert, wurde Pilz als Experte für Automatisierung und Sicherheit mit ins Boot geholt. Das modulare System von Blue Offshore ist komplex: Dazu gehören über die Inhouse-Kabelkarusselle hinaus Spannvorrichtungen, Wickelantriebe sowie Komponenten, die speziell für das Verlegen flexibler Leitungen, Hydraulikleitungen und Elektrokabel benötigt werden. Alle Systemkomponenten sind dabei so konstruiert, dass sie in demontiertem Zustand von einem normalen Containerschiff transportiert und vor Ort rasch montiert werden können. „Natürlich verfügen sämtliche Komponenten über die erforderlichen Zulassungen und Zertifikate, einschließlich Lloyds“, betont van Wijk.
Kabelverlegung ist nicht gleich Kabelverlegung
Das erste Kabelkarussell von Blue Offshore ging 2012 in Betrieb. Doch kein Projekt gleicht seitdem dem anderen: „Leitungen und Elektrokabel auf dem Meeresboden zu verlegen, ist jedes Mal wieder anders, sogar einzigartig“, schaut van Wijk zurück. Denn die geologische Beschaffenheit des Meeresgrundes und weitere Faktoren bestimmen, wie groß, wie leistungsstark und wie schnell die Deckausrüstung sein muss. Und der Meeresboden ist nun mal so unterschiedlich beschaffen wie die übrige Erdoberfläche. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Systemkomponenten je nach Anforderung zusammengestellt werden können, damit unterschiedliche Kundenanforderungen bedient werden können. Größe, Leistungsstärke und Schnelligkeit der Deckausrüstung variieren so von Projekt zu Projekt. Die jeweils benötigten Komponenten werden am Dock auf einem dafür vorgesehenen Schiff installiert und im Anschluss mit den Leitungen bzw. Kabeln beladen. Das so ausgestattete Schiff macht sich anschließend auf den Weg zur Verlegestelle auf See, wo es angekoppelt wird. Sämtliche Leitungen werden anschließend per Kabelkarussell über die Spannvorrichtung zur Plattform, Verteilereinrichtung oder Windenergieanlage verlegt. Dabei sorgt ein elektrohydraulischer Motor nicht nur für den Antrieb des Kabelkarussells, sondern auch für die Führung der Leitungen oder Kabel beim Einholen bzw. späteren Abwickeln.
Sicherheit fährt stets mit
Bei allem steht der Schutz des Bedieners im Mittelpunkt. Van Wijk macht deutlich: „Schließlich sind hier Menschen am Werk und da passieren eben Fehler.“ Z.B. wenn sich Personen während des Betriebs im Gefahrenbereich des Kabelkarussells aufhalten. Eine regelmäßige Wartung und Grundüberholung der Kabelkarusselle ist also Standard. Im vergangenen Jahr stand so auch eine Grundüberholung für das erste, 2012 in Betrieb genommene Kabelkarussell an – es verfügt über ein Leergewicht von 600t und einen Durchmesser von 23m sowie eine Kapazität von bis zu max. 5.000t, die es aufnehmen kann. Die Wartung umfasste neben dem Austausch von Verschleißteilen wie Hydraulikschläuchen oder einem neuen Anstrich auch eine Reihe kundenspezifischer Verbesserungen: Die Kapazität der Spannvorrichtung wurde von 5 auf 15t erweitert und das Steuerungssystem auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Zudem kann man das Kabelkarussell mit Blick auf die Sicherheit des Bedieners seit dem Retrofit ausschließlich von der Bedienerkabine aus steuern. Im Problemfall kommen die Decksysteme zu einem sofortigen Stopp und das Steuerungssystem zeigt die Störung konkret an, damit sie schnell und effizient behoben werden kann.
Ein System, das (zusammen) passt
Automatisierung, die Maschine und Mensch sicher und effizient arbeiten lässt, Steuerungssysteme, die auch die Safety mit abdecken, müssen hundertprozentig zuverlässig sein. Der Steuerungsanbieter Pilz mit seinem Fokus auf sichere Automatisierungslösungen war hier aus Sicht von Blue Offshore der richtige Partner. „Pilz verfolgt dieselbe Sicherheitsphilosophie wie wir“, so van Wijk. „Das Unternehmen ist nicht nur Technologieführer in der sicheren Automation, sondern auch stets auf der Suche nach der besten Lösung – da gibt es keine Feierabendmentalität“, führt der Blue-Offshore-Chef weiter aus. Überzeugen konnte auch das weltweite Netz von Niederlassungen: „Pilz kann direkt vor Ort und in der Landessprache unterstützen, die Sprache ist also keine Barriere, was für ein sensibles Thema wie Sicherheitssteuerungen absolut relevant ist“, nennt er weitere Gründe.