Die Digitalisierung der Industrie führt zu einem stetig steigenden Bedarf an Verarbeitungsleistung. Dazu tragen nicht nur das Industrielle IoT und Industrie 4.0 bei. Der Wunsch nach dem streng synchronen Zusammenspiel verschiedener mechatronischer Einheiten mit hoher Präzision bei hoher Produktionsgeschwindigkeit lässt den Bedarf an Rechenleistung sowie Übertragungs- und Speicherbandbreite rapide ansteigen. Dazu kommen immer anspruchsvollere Bildverarbeitungsaufgaben und Anwendungen von künstlicher Intelligenz. Deshalb entwickelt Kontron seine Single Board Computer, Computer-on-Modules und Industrie-PCs auf Basis der jeweils aktuellen Halbleitertechnologie kontinuierlich weiter. Das Unternehmen unterhält enge Partnerschaften mit führenden Halbleiterherstellern wie Intel. Deshalb kann es bereits neue und skalierbare Produkte in industrietauglichen Ausführungen für Embedded Computing/IIoT rund um die neuesten Prozessoren auf den Markt bringen, sobald die ersten Prozessorchips einer neuen Generation erhältlich sind.
Prozessorfamilie: Schmale Struktur, zwei Architekturen
Die 13. Generation der Intel-Core-Prozessorfamilie ist in Fachkreisen unter dem Codenamen Raptor Lake (ein See im US-Bundesstaat New Mexico) bekannt. Es handelt sich um zwei verschiedene Modellreihen: Die S-Serie ist in erster Linie für anspruchsvolle Desktop- und Server-Anwendungen, die U/P/H-Serie für mobile Anwendungen entwickelt worden. Generell sind sie schnell und energieeffizient. Bei 10nm Strukturbreite haben nur wenige Atome nebeneinander Platz. Im Vergleich mit den ersten Hochleistungsprozessoren der späten 1980er Jahre, etwa dem Intel i860, ist das gerade einmal 1 Prozent. Im Vergleich zu Intels 11. Generation bieten die Raptor-Lake-Prozessoren bei ähnlichen Verlustleistungswerten eine deutlich höhere Performance. Zudem verfügen sie nun mit der Unterstützung von Intel TCC und TSN über volle Echtzeitfähigkeit.
Die S-Serie verfügt über bis zu 24 Kerne mit 32 Threads und unterstützt Speicher bis DDR5-4800 und DDR4-3200 und Konnektivität bis 16x PCIe 5.0. Bei den mobilen Ausführungen reichen diese Werte bis 14 Kerne mit 20 Threads, bis DDR5-4800, LPDDR5x-3400 und DDR4-3200 und bis zu 8x PCIe 4.0 und bei der H-Serie zusätzlich 8x PCIe 5.0. Was die industrielle Einsetzbarkeit betrifft, sind die mobilen Varianten mit erhöhter Schockresistenz und einem erweiterten Temperaturbereich von -40 bis +80°C den leistungsstärkeren Ausführungen überlegen.
Zukunftssichere Alternative
Diese Prozessoren schon jetzt zu integrieren, ist vor allem bei High-Performance-Anwendungen sinnvoll. Beispiele dafür finden sich in der Medizintechnik und überall dort, wo Bildverarbeitung, künstliche Intelligenz oder die Notwendigkeit, etwa im Digital Signage mehrere Monitore simultan zu betreiben, eine Rolle spielen. Generell bieten sie wegen DDR5-RAM und USB 4. angesichts weiter steigender Datenmengen mehr Zukunftssicherheit. Ihre Echtzeitfähigkeit, Robustheit und Langzeit-Verfügbarkeit prädestinieren die Mobil-Prozessoren für den Einsatz in industriellen Anwendungen, vor allem als Edge Devices in IIoT-Systemen.
Workstation vereint Robustheit und Nutzerfreundlichkeit
Am oberen Ende des Kontron-Produktspektrums stellt die High-Performance Workstation KWS 3000-ADL durch Integration der Intel-Core-Prozessoren mit bis zu 24 Prozessorkernen noch mehr Rechenleistung für anspruchsvolle Anwendungen zur Verfügung. Die kompakte, speziell für den Einsatz in Industrie und Medizintechnik konzipierte Workstation im robusten Midi-Tower-Format verbindet die Vorteile eines IPCs bezüglich Robustheit und Langzeitverfügbarkeit mit denen eines Office-PCs hinsichtlich Design und Nutzerfreundlichkeit. Mit leistungsfähigen Grafikprozessoren und als Add-on Cards frei wählbaren Grafikkarten bewältigt sie mühelos große Datenmengen und ist geeignet für Applikationen wie Machine Learning oder KI-Workflows in leistungshungrigen Prozessen. Ihr flexibles, modulares Design erlaubt die einfache Anpassung an kundenspezifische Anforderungen.