User Experience beginnt mit dem Systemkonzept

Eine gute Erfahrung

Ein Trend bei der Entwicklung von Produkten liegt darin, die User Experience zu erhöhen, um durch eine positive Wahrnehmung eine emotionale Bindung zum Produkt zu erreichen. Diese Bindung soll Bestandskunden halten, aber auch neue Kunden gewinnen. User Experience startet mit den Erwartungen des Anwenders vor der ersten Verwendung des Produkts, vertieft sich während der Nutzung und endet erst nach der Nutzung des Produktes.
Bild: Schubert System Elektronik GmbH

Besonderes Augenmerk im Bereich der User Experience wird neben der Hardware, also Haptik, Anmutung, Verarbeitung, Design, etc. immer mehr dem Software-Engineering zugeschrieben. Den Fokus legen Softwareentwicklungsabteilungen dabei meist auf ein ansprechendes Design, häufig auch noch auf eine effiziente und effektive Aufgabenbewältigung. Nicht oder nur eingeschränkt betrachtet werden die Randbereiche, die nicht von der eigenen Applikation betroffen sind. Die User Experience beginnt allerdings schon beim Systemstart. Klassischerweise wird in dem Kontext an Hochlaufzeiten gedacht, zum Systemstart gehört aber mehr dazu, um durch geeignete Systemkonfiguration einen guten Gesamteindruck zu erreichen. Darunter zählen u.a. ein kundenspezifisches Branding im Startup, das Verdecken vieler Betriebssystemeigenschaften durch Custom Shells (häufig als Kiosk-Modus bekannt) oder speziell auf die Anforderungen konfigurierte Betriebssysteme.

Bild: Schubert System Elektronik GmbH

Plattformübergreifend, containerisiert und virtualisiert

Dies stimmig zu realisieren ist häufig nicht einfach, da zur Lösung eines Kundenproblems oft auf bestimmter Software oder Technologie aufgesetzt werden muss, was die Auswahl des Betriebssystems und der entsprechenden Konfiguration stark beeinflusst. Während viel Software auf dem Markt zum heutigen Zeitpunkt nur für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt ist – häufiger ist das aufgrund der Verbreitung derzeit Windows – nimmt die Anzahl der Programmiersprachen, die plattformübergreifend und sogar ohne zusätzliche Installation einer Laufzeitumgebung (Runtime) lauffähig sind, kontinuierlich zu. Die darauf aufbauende weitere Abstraktion durch Containerisierung und Virtualisierung schafft den Anwendungsentwicklern die Möglichkeit sich über den plattformübergreifenden Einsatz keine Gedanken mehr zu machen und sich auf die Kernaufgaben zu konzentrieren. Aufgrund dieser Entwicklung wird die Auswahl des Betriebssystems in Zukunft immer unabhängiger von der verwendeten Fremdsoftware werden. Dadurch wird bei der Produktentwicklung die Auswahl vermehrt funktions-, support-, performance- und kostenoptimiert sein.

Auf dieser Basis lassen sich völlig neue Anlagen- und Bedienkonzepte entwickeln. Während bisher typischerweise monolithische Anwendungen auf zentralen HMI-Bedienrechnern vorzufinden sind, geht der Trend dazu über, service- oder microserviceorientierte Architekturen in vernetzten Systemen zu entwickeln. Dadurch sind nun entweder leichtgewichtige Bedieneinheiten, die einen Client in einem Client-Server-Verbund darstellen, realisierbar oder aber autarke und funktional auf das nötigste reduzierte Bedieneinheiten, die lose gekoppelt mit anderen Bedieneinheiten oder einer zentralen Recheneinheit kommunizieren. Der Vorteil dieser Bedieneinheiten ist neben dem geringen Ressourcenbedarf der Hardware auch eine einfachere Tauschbarkeit.

Die zentrale Recheneinheit profitiert von dem Trend der Containerisierung und Virtualisierung. Um nur einige der Vorteile davon zu nennen: Aufbau von Redundanzen, Steigerung der Sicherheit (Security) oder Plattformunabhängigkeit sind möglich. Nachteile des höheren Rechenbedarfs werden durch die bestehenden Vorteile schnell ausgeglichen.

 Applikationsframework mit Plugins und eingebundener 3rd Party Software als Custom Shell.
Applikationsframework mit Plugins und eingebundener 3rd Party Software als Custom Shell.Bild: Schubert System Elektronik GmbH

Beratung und Konfiguration aus einer Hand

Die Entwicklung bei Schubert System Elektronik hat diesen Trend schon vor Jahren erkannt und bietet entsprechend Computersysteme mit unterschiedlichen Betriebssystemen an. Die Konfiguration der Betriebssysteme mit einer Custom Shell zur Steigerung der User Experience sowie einen kundenspezifischen Startup werden ergänzt um das Angebot eines Applikationsframeworks. Dadurch wird dem Kunden ermöglicht eigene bzw. 3rd Party Softwareapplikationen in einer Oberfläche zu kombinieren oder auf Basis des Frameworks über ein Plugin System eine individuelle Darstellung von Anwendungen zu realisieren und neben dem Präsentieren der Gesamtanwendung in einem Corporate Design eben die User Experience und das kundenspezifische Branding von Beginn an signifikant zu steigern.

ShowCase auf der

Embedded World

Beispielhaft wird auf der Fachmesse Embedded World 2022 ein entsprechendes System mit Custom Shells verschiedener Betriebssysteme auf verschiedenen Geräten gezeigt, die miteinander vernetzt sind und einen zentral in Containern verwalteten Inhalt darstellen. Der Showcase demonstriert Einfachheit und zeigt gleichzeitig den Impact durch individuelle Systemkonfiguration und kundenspezifisches Branding.

Schubert System Elektronik (SSE) unterstützt seine Kunden sowohl durch individuelle Beratung als auch durch das Übernehmen von kundenspezifischen Konfigurationen inklusive der Auslieferung der kundenseitig freigegebenen Goldmaster, sodass diese bei Bedarf per Plug&Play eingesetzt werden können. Das Unternehmen steht für mehr als 50 Jahre Entwicklungserfahrung im Bereich industrieller Computersysteme, vom Sensor bis in die Cloud, von Hard- und Software über Baugruppen bis zu kompletten Systemen. Entwickelt und produziert wird mit rund 170 Mitarbeitern in Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen. Als Teil der Gerhard Schubert Unternehmensgruppe gehört die SSE zu einem weltweit aktiven Familienunternehmen.

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