Kommunikations-Booster für die Feldebene

Daten-Pipeline ASi-5

Hohe Datenbreite, kurze Zykluszeiten, verbesserte Integration intelligenter Sensoren und Aktuatoren mit IO-Link sowie Cloudkonnektivität per OPC UA. Das alles und noch einige weitere Features ermöglicht ASi-5. Damit bringt die neue Generation von AS-Interface frischen Wind in die industrielle Automatisierung.
 Neue ASi-5 Komponenten können nicht nur in reinen ASi-5 Netzen genutzt, sondern auch in bestehende ASi Applikationen integriert werden.
Neue ASi-5 Komponenten können nicht nur in reinen ASi-5 Netzen genutzt, sondern auch in bestehende ASi Applikationen integriert werden. Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

Bei ASi im Allgemeinen und bei ASi-5 im Speziellen denken viele erst einmal an ein gelbes, zweiadriges Profilkabel, an den Geräteanschluss in Durchdringungstechnik oder an Hutschienenmodule im Schaltschrank. Doch der neue Feldbusstandard kann mehr: Mit einer ausgesprochen hohen Datenbreite und sehr kurzen Übertragungszeiten soll ASi-5 der Automatisierungstechnik im Rahmen der Digitalisierung neue Möglichkeiten eröffnen. Dabei wird Bewährtes nicht über Bord geworfen – vielmehr kommunizieren ASi-5 und ASi-3 im gleichen Netz, so dass Anwender bisherige Lösungen um ASi-5 Module und deren Funktionalität erweitern können. Die bisher bestehenden Vorteile der ASi Technologie – etwa der im Vergleich zu anderen Feldbuslösungen deutlich reduzierte Verdrahtungsaufwand, die freie Wahl der Topologie sowie die kostengünstige Integration von Safety auf derselben Infrastruktur – bleiben auch bei ASi-5 erhalten.

Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

Konnektivität für Daten-Streaming

ASi-5 könnte zu einem Schrittmacher für die digitale Transformation im Maschinen- und Anlagenbau werden. So wird der bisher vergleichsweise eher träge Datenkanal mit der neuen Generation des Standards zur leistungsfähigen Daten-Pipeline und ermöglicht ein ruckelfreies Streaming. Die Leistungsdaten von ASi-5 sind darauf ausgelegt, komplexe Steuerungsprozesse in industriellen Anwendungen zu ermöglichen. So können zum einen deutlich mehr Slaves kosteneffizient und schnell an einem Ort eingesammelt und angeschlossen werden, denn mit ASi-5 lassen sich jetzt bis zu 384 Ein- und 384 Ausgangs-Bits in 1,27ms Zykluszeit übertragen. Im Gegensatz zu ASi-3, das mit 167kHz kommuniziert, nutzt die neue AS-Interface-Generation dafür den Frequenzbereich zwischen 1 und 10MHz. ASi-5 Netze und ASi-3 Applikationen können so parallel auf einer Leitung betrieben werden, wodurch die von Anfang an angestrebte Abwärtskompatibilität zu allen bisherigen Generationen des Kommunikationsstandards sichergestellt ist. Darüber hinaus ist es mit ASi-5 jetzt möglich, intelligente Geräte – z.B. IO-Link-Sensoren – noch einfacher in AS-Interface zu integrieren. Genau dafür haben die Entwickler von ASi-5 frühzeitig Profile spezifiziert, die es erlauben, bis zu 32Byte an I/O-Daten zyklisch zu übertragen. Praktisch umsetzen lässt sich das heute auch schon: mit den ASi-5 Slave/ IO-Link Master-Modulen von Bihl+Wiedemann.

 Über die integrierte OPC-UA-Schnittstelle in den Gateways von Bihl+Wiedemann können produktions-, prozess- und wartungsrelevante Daten standardisiert und plattformunabhängig an höhere Ebenen weitergegeben werden.
Über die integrierte OPC-UA-Schnittstelle in den Gateways von Bihl+Wiedemann können produktions-, prozess- und wartungsrelevante Daten standardisiert und plattformunabhängig an höhere Ebenen weitergegeben werden.Bild: Bihl+Wiedemann GmbH

ASi-5 meets OPC UA

Dies ist der eine Aspekt der verbesserten Konnektivität mit ASi-5 – der andere heißt OPC UA. Die plattformunabhängige, standardisierte Kommunikationsarchitektur ist in der Lage, Maschinen- sowie Sensordaten, Messwerte oder Regelgrößen zu transportieren und – das ist die für die Digitalisierung relevante Verbesserung – auch maschinenlesbar semantisch zu beschreiben. OPC UA ist interoperabel und auf industrielle Konnektivität ausgelegt: Größere Mengen an Daten werden ohne Einschränkung dorthin transportiert, wo aus ihnen wertvolle Informationen gewonnen werden – etwa in cloudbasierte Applikation des Condition Monitoring oder der Predictive Maintenance. Mit dem OPC UA Server, den die Firma Bihl+Wiedemann standardmäßig in ihre neuen ASi-5/ASi-3 Gateways für Profinet, Ethernet/IP oder Ethercat integriert hat, ist somit auch Daten-Streaming im Sinne von Edge Computing ohne Umwege parallel zum jeweiligen Feldbus möglich.

Digitalisierung neu gedacht: Für den Weg in die Zukunft mit ASi-5 bietet Bihl+Wiedemann u.a. ASi-5/ASi-3 Gateways, digitale I/O-Module und ASi-5 Slave / IO-Link Master - Module
Digitalisierung neu gedacht: Für den Weg in die Zukunft mit ASi-5 bietet Bihl+Wiedemann u.a. ASi-5/ASi-3 Gateways, digitale I/O-Module und ASi-5 Slave / IO-Link Master – ModuleBild: ©Anterovium/stock.adobe.com / Bihl+Wiedemann GmbH

Bewährtes Look&Feel

Über 200.000 Arbeitsstunden hat eine Entwicklungsgruppe aus etablierten AS-Interface-Herstellern in das Gemeinschaftsprojekt ASi-5 gesteckt. Von der technologischen Komplexität der neuen Generation bemerkt der Nutzer allerdings nichts – weder bei der Bedienung der neuen Gateways und Digitalmodule noch bei der Nutzung der Software. Die Bedienung ist unverändert einfach geblieben. Was die Projektierung anbelangt, lässt sich ASi-5 grundsätzlich auch ohne Software projektieren – komfortabler, sicherer und schneller erfolgt das Planen, Konfigurieren und Parametrieren von ASi Netzen (mit oder ohne Safety) allerdings mit Software-Suites von Bihl+Wiedemann. Wer z.B. die Safety-Software Asimon360 oder die ASi Control Tools360 für Standardapplikationen schon für ASi-3 einsetzt, kann sie durch ein kostenloses Update fit für ASi-5 Anwendungen machen und dann den Hardwarekatalog mit Produkten des Anbieters wie gewohnt nutzen, um das gewünschte Gerät für die Konfiguration auszuwählen.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Bihl+Wiedemann GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Roboter über die SPS programmieren

Die neue SRCI-Schnittstelle soll SPSen und Roboter-Controller verbinden, um Anwendern eine einfachere Programmierung von Robotikfunktionen im gewohnten SPS-Umfeld zu ermöglichen. Wie hoch wird ihr Potenzial eingeschätzt? Und hat SRCI das Zeug, sich wirklich im Markt zu etablieren? Eine Trendumfrage in der Schwesterzeitschrift ROBOTIK UND PRODUKTION hat Roboterhersteller und Automatisierer um ihre Einschätzung gebeten.

mehr lesen
Bild: Grenzebach
Bild: Grenzebach
Lernen beim Schweißen

Lernen beim Schweißen

Die Grenzebach Gruppe und Weidmüller arbeiten auf dem Gebiet der Datenanalyse und Predictive Maintenance zusammen. Schwerpunkt der Forschung ist die Zustands- und Qualitätsüberwachung der Rührreibschweißtechnologie. Eine individuell angepasste Analysesoftware von Weidmüller monitort dabei den Schweißvorgang und soll in Zukunft Anomalien des Schweißprozesses automatisch erkennen und erfassen.

mehr lesen
Bild: Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H.
Bild: Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H.
Blinde 
Flecken

Blinde Flecken

Erema ist Weltmarktführer in der Herstellung von Kunststoffrecyclinganlagen. Weltweit verarbeiten die rund 7.500 in Betrieb befindlichen Anlagen mehr als 20 Mio. Tonnen hochwertigem Granulat pro Jahr. Die Anlagen, Maschinen und Systemkomponenten benötigen dafür modernste Hard- und Softwarekonzepte, die den Recycling-Prozess auf ein neues Niveau bringen. Und da kommt Keba ins Spiel.

mehr lesen
Bild: Ing. Büro Roth GmbH
Bild: Ing. Büro Roth GmbH
KI und Siemens Industial Edge bei Krombacher

KI und Siemens Industial Edge bei Krombacher

Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind enorm und betreffen viele Bereiche unseres Lebens. Entsprechend sind die Erwartungen im industriellen Sektor ebenfalls sehr hoch. Gleichzeitig steigen nicht nur die Einsatzmöglichkeiten, sondern auch die Anzahl der umgesetzten Projekte. Das solche Lösungen sehr zuverlässig und flexibel eingesetzt werden können, zeigt eine Anwendung aus der Abfüllung der Krombacher Brauerei.

mehr lesen