LinkedIn Logo YouTube Logo
ANZEIGE
Wettbewerbsvorteil durch objektorientierte Programmierung mit Lasal von Sigmatek

Dämmtechnik mit Holzspänen: Gut geblasen

Im preissensitiven Umfeld benötigen Maschinenbauer vor allem zwei Dinge: eine kostengünstige, leistungsstarke Hardware und ein Entwicklungswerkzeug, das eine schnelle Markteinführung unterstützt. Wie die Vorteile genau aussehen, zeigt das Anwendungsbeispiel eines Herstellers von Einblasmaschinen für die Dämmtechnik, der in Sachen Automatisierung auf eine Systemlösung von Sigmatek setzt.
 Aufgrund der guten Dämmeigenschaften, werden Holzfasern immer öfter im 
Hausbau eingesetzt - in der in Außenhülle, aber auch in Innenwänden und Böden.
Aufgrund der guten Dämmeigenschaften, werden Holzfasern immer öfter im Hausbau eingesetzt – in der in Außenhülle, aber auch in Innenwänden und Böden.Bild: Gutex

Holz ist ein Dämmstoff, der sich gut für die Isolation von Häusern eignet. Grund hierfür ist die Fähigkeit, Wärme zu speichern und sie zeitversetzt wieder abzugeben. Diese Phasenverschiebung beträgt ziemlich genau zwölf Stunden, sodass die Sonnenenergie, die tagsüber auf eine Fassade fällt, erst wieder nachts abgegeben wird, wenn sich die größte Hitze bereits gelegt hat. Da Häuser aus Massivholz teuer sind, braucht es Alternativen, um diese nützlichen Eigenschaften in der Breite nutzen zu können. Eine Alternativen findet sich in der Verarbeitung von Holzschnitzeln zu schwer brennbaren Holzfasern, die mit Hilfe spezieller Maschinen in die Außenhülle des Hauses, bei Bedarf auch in Innenwände und Böden zur Schalldämpfung, geblasen werden.

Ein Hersteller der dafür benötigten Einblasmaschinen ist die Firma Gutex aus Waldshut-Tiengen. Sie fertigt die Maschinen in verschiedenen Ausführungen, die sich etwa in der Aufnahme sowie in der Aufbereitung der Holzfasern unterscheiden. Sie verarbeiten je nach Ausführung einen oder mehrere Großballen mit je 270kg Gewicht. Die Ballen bestehen aus gepressten Holzfasern, die mit Hilfe einer Vorrichtung je nach Modell mit einem Kamm oder mit verzahnten Walzen aufgelöst werden. Von dieser Vorrichtung gelangen sie in ein Modul, das übrige Brocken und Klumpen auflöst. Anschließend fallen die Fasern in eine Zellradschleuse, die das Material über die Geschwindigkeit sowie mit Hilfe eines Schiebers portioniert, der die Größe des Einlasses reguliert. Von dort gelangen die nach dem First-in-First-out-Prinzip aufbereiteten Fasern über einen Schlauch zu den Dämmplatten, wo sie mit einer Dichte von 38kg/m³ eingeblasen werden.

Allen Einblasmaschinen von Gutex gemein ist die Software, die sich modular erweitern und in ein übergeordnetes System integrieren lässt. Warum das so ist, erklärt Entwicklungsleiter Alexander Jaenke: „Wir stehen mit unseren Mitbewerbern in einem preissensitiven Umfeld. Daher brauchen wir eine Software, die auf allen verschiedenen Maschinen läuft.“

 Das Unternehmen Gutex ist auf Maschinen für die Verarbeitung von Holzschnitzeln als Dämmmaterial spezialisiert.
Das Unternehmen Gutex ist auf Maschinen für die Verarbeitung von Holzschnitzeln als Dämmmaterial spezialisiert. Bild: Sigmatek GmbH & Co KG

Beschleunigte Softwareentwicklung

„Mit dem objektorientiertem Engineering Tool Lasal von Sigmatek kann die Applikationssoftware individuell passend und trotzdem erweiterbar und pflegeleicht gestaltet werden. So lassen sich Maschinenvarianten einfach realisieren“, betont Arno Schmied, Leiter Technik bei Sigmatek in der Schweiz. „Das ist für die Entwicklung zukunftsfähiger Maschinenkonzepte unerlässlich. Zudem ist die Software klar strukturiert und übersichtlich aufgebaut.“ Dieser Ansatz erfordere jedoch zuerst ein Softwarekonzept zu erstellen, um eine Basis zu schaffen, auf die alles weitere aufgebaut werden könne. „Jede Maschine braucht beispielsweise ein Gebläse für das Fördern des Materials. Dieses bildet die Basis auf der alles Weitere flexibel aufgebaut wird. So lässt sich bereits getesteter Code wiederverwenden, was durchgängige Modularität und Übersichtlichkeit bringt“, so Schmied weiter. „Dadurch wird ein Spaghetticode vermieden.“ Das wäre nicht nur aufwendig, sondern würde auch die Pflege und den Unterhalt des installierten Bestands erschweren. Außerdem beschleunigt die objektorientierte Programmierung bei weiteren Entwicklungen den Aufwand. So dauerte die Softwareentwicklung für den Maschinentyp Feeder Lift zwei Monate, die des Modells Feeder Drop nur noch zwei Wochen.

 Alle Gutex-Maschinen basieren auf einer einheitlichen Software. 
So lassen sich Maschinenvarianten einfach realisieren.
Alle Gutex-Maschinen basieren auf einer einheitlichen Software. So lassen sich Maschinenvarianten einfach realisieren.Bilder: Gutex

Remote-Systeme reduzieren Reisebedarf

Ein weiterer Vorteil des objektorientierten Software-Ansatzes ist eine schnellere Markteinführung. Die Maschine kann schon lange bevor sie physisch existiert, ausgiebig getestet werden. Simuliert wird aber nicht etwa mit einem digitalen Zwilling. Aus Kostengründen wird hierfür das im Engineering Tool Lasal integrierte Simulationstool Lars genutzt. Dort wurden Funktionsklassen erstellt, mit denen sich Datenpunkte setzen und Elemente schalten lassen. Die Software lässt sich ohne elektrische Anbindungen an die Maschine simulieren.

Dieses Vorgehen setzt eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden voraus, bei der die Software-Entwickler schon während der Konzeptphase miteinbezogen werden. Bei Sigmatek funktioniere das einwandfrei, so Jaenke. Es ist aber nicht nur das Entwicklungswerkzeug Lasal, das Gefallen bei Gutex findet. Ebenfalls überzeugt ist man von der Hardware, die in den Einblasmaschinen zum Einsatz kommt. Konkret handelt es sich um kompakte S-Dias-Steuerungen mit integrierter Safety-Funktionalität sowie ETT-Webpanels mit HTML5-Visualisierung. Die Vorteile dieser Systemlösung kommen speziell im Bereich der Antriebstechnik zum Tragen, wo die Motoren je nach Bedarf mittels Frequenzumrichter vom Typ FDD 3000 oder mit den kompakten 48V-Servo-Drive DC101 aus der S-Dias-Motion-Reihe realisiert werden.

In diesem Zusammenhang unterstreicht Jaenke. „Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, andere Systemlösungen zu verwenden, da wir in einem Verdrängungswettbewerb stehen und für uns die Herstellkosten entscheidend sind. Auch die unkomplizierte Software-Lizenzpolitik von Sigmatek hilft uns bei der täglichen Arbeit.“ Außerdem weiß er die effiziente Zusammenarbeit zu schätzen. „Mit Arno Schmied haben wir einen erfahrenen Softwareentwickler an der Seite, der sich gut in der industriellen Einblastechnik auskenne. Das ist für unser Geschäftsfeld ausschlaggebend.“

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Gutex
Bild: Gutex
Dämmtechnik mit Holzspänen: Gut geblasen

Dämmtechnik mit Holzspänen: Gut geblasen

Im preissensitiven Umfeld benötigen Maschinenbauer vor allem zwei Dinge: eine kostengünstige, leistungsstarke Hardware und ein Entwicklungswerkzeug, das eine schnelle Markteinführung unterstützt. Wie die Vorteile genau aussehen, zeigt das Anwendungsbeispiel eines Herstellers von Einblasmaschinen für die Dämmtechnik, der in Sachen Automatisierung auf eine Systemlösung von Sigmatek setzt.

mehr lesen

SOM für Edge-KI-Computing

Das System-on-Module (SOM) Open-Q 8550CS von Lantronix bietet mit seinem Qualcomm Dragonwing QCS8550-Prozessor stromsparende On-Device-Funktionen für künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML).

mehr lesen
Bild: WAGO GmbH & Co. KG
Bild: WAGO GmbH & Co. KG
„Nicht nur offen, sondern transparent“

„Nicht nur offen, sondern transparent“

Wago setzt bei seinem Automatisierungsportfolio schon außergewöhnlich lange Zeit auf Offenheit anstatt auf proprietäre Lösungen. Eine Ausrichtung, die über die letzten Jahre auch die anderen Anbieter der Branche eingeholt hat. Was dieser Vorsprung für die Anwender von Wago-Technik bedeutet und wie sich das Unternehmen mit Blick in die Zukunft positioniert, darüber hat sich das SPS-MAGAZIN mit Tom Roca, Vice President Product Development für Automation bei Wago, unterhalten.

mehr lesen