
Nachdem die vierte Edition der IEC61784-3 im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde, hat die TÜV Süd Rail nun offiziell bestätigt, dass das Ethercat-Protokoll für funktionale Sicherheit, Safety-over-Ethercat (FSoE), sämtliche der erweiterten Anforderungen der IEC-Norm ohne Änderungen erfüllt. Safety-over-Ethercat wurde innerhalb der IEC61748-3-12:2010 bereits 2010 als FSCP 12 (Functional Safety Communication Protocol) international standardisiert und ist bis heute in der ursprünglichen Edition 1.0 gültig. Die Überprüfung durch den TÜV Süd bestätigt nun, dass das FSoE-Protokoll auch die neuen normativen Anforderungen der IEC61784-3:2021 Ed. 4.0 ohne Änderungen erfüllt und somit weiterhin geeignet ist, um in Anwendungen bis zu einem Safety Integrity Level (SIL) 3 zum Einsatz zu kommen. Die volle Kompatibilität zu Geräten ab dem Jahr 2010 ist damit weiterhin gegeben. Das FSoE-Protokoll basiert auf dem so genannten Black-Channel-Ansatz, bei dem das Transportmedium nicht in die Sicherheitsbetrachtung mit einbezogen wird und stellt damit keinerlei Anforderungen an die Beschaffenheit des Kommunikationssystems selbst. Safety-over-Ethercat existiert daher nicht nur auf der Basis von Ethercat, sondern wird häufig auch über andere Kommunikationsprotokolle und -medien geroutet, z.B. für die Maschinenvernetzung über Standard-Ethernet oder zur Anbindung mobiler Maschinen per Funkübertragung. Dr. Guido Beckmann, ETG-Experte in der IEC-Arbeitsgruppe WG12 zur IEC61784-3: „Wir begleiten die Arbeit der IEC aktiv, um über neue Erkenntnisse und Anforderungen an eine sichere Kommunikation zu diskutieren und diese mitzugestalten. Die Sicherungsmaßnahmen des FSoE-Protokolls wurden bereits zu Beginn so geschickt gewählt, dass sie auch die neuen Anforderungen der IEC61784-3:2021 erfüllen. Dies garantiert den Anwenderinnen und Anwendern und den vielen Geräteanbietenden der Technologie eine stabile und offene sicherheitsrelevante Kommunikation mit größtmöglichem Investitionsschutz.“