Induktive Sensoren für anspruchsvolle Applikationen

Spezialisten fürs Extreme

Induktive Sensoren sind Spezialisten, wenn es um Einsätze in anspruchsvollen Umgebungen geht, egal ob hohe oder niedrige Temperaturen, hohe Drücke, Vibrationen, Säuren, Laugen, Öle oder Metallspäne. Da die Praxis meist die besten Argumente für optimale Lösungen liefert, zeigt dieser Beitrag einen Querschnitt an Applikationen, der das Potenzial der Sensoren vermittelt.
 Induktive Sensoren sind gut geeignet, wenn es um anspruchsvolle Einsatzbedingungen geht, wie hier an einem Schweißroboter.
Induktive Sensoren sind gut geeignet, wenn es um anspruchsvolle Einsatzbedingungen geht, wie hier an einem Schweißroboter.Bild: IPF Electronic GmbH
 Der induktiver Sensor IY98E167 hat eine aktive Fläche von 140x205mm, wodurch selbst Stanzteile im Randbereich des Transportbandes erfasst werden.
Der induktiver Sensor IY98E167 hat eine aktive Fläche von 140x205mm, wodurch selbst Stanzteile im Randbereich des Transportbandes erfasst werden.Bild: IPF Electronic GmbH

Verschleißfreie Positionsabfrage

Ein Hersteller von Sondermaschinen entwickelte ein Laserbeschriftungssystem zur Kennzeichnung von Pkw-Frontscheinwerfern, dessen wesentlicher Bestandteil ein über Servomotoren angetriebenes, hochgenaues X-, Y-, Z-Portal zum Positionieren bzw. Verfahren des Beschriftungslasers ist. Zur Abfrage der Portalachsen dienen sechs induktive Sensoren. Nach jeder Inbetriebnahme der Maschine erfolgt eine Referenzierung der Portalachsen, wobei die drei Achsen soweit verfahren werden, bis jeweils ein Sensor auf einer spezifischen Achse schaltet. Danach drehen sich die mit Inkrementalgebern ausgestatteten Servomotoren, bis sie ihren Nullpunkt erreichen. Somit lässt sich das Portalsystem nach jedem Einschalten der Maschine exakt referenzieren. Ist diese Aufgabe abgeschlossen, die jeweils ein Sensor pro Achse erfüllt, werden die Geräte auf Endlagenfunktion geschaltet, um mechanische Beschädigungen an der Maschine beim Verfahren der Portalachsen während der Laserbeschriftung zu vermeiden. Gründe hierfür könnten z. B. ein ausgefallener Servomotor oder eine nicht korrekt gekoppelte Achse nach Revisionsarbeiten sein. Die induktiven Sensoren übernehmen in dieser Applikation somit eine Doppelfunktion.

 Mit dem 950mm breiten Detektor unterhalb des Wiegebands wurden beim Abfall-Recycling die Taktzeiten in einer Gießerei reduziert.
Mit dem 950mm breiten Detektor unterhalb des Wiegebands wurden beim Abfall-Recycling die Taktzeiten in einer Gießerei reduziert.Bild: IPF Electronic GmbH

Flächendeckende Erfassung

Ein Unternehmen aus dem Automotivbereich möchte den Transport von Bauteilen aus einer Stanze über ein Förderband zu einer Gitterbox kontrollieren. Die Teile unterschiedlicher Größe können sich hierbei an unterschiedlichen Positionen auf dem Band befinden. Ein Sensor soll überwachen, dass die Teile tatsächlich aus dem Werkzeug auf das Transportband fallen, um einen Materialstau und damit im schlimmsten Fall einen Werkzeugausfall zu vermeiden. Die Lösung: ein flächenförmiger induktiver Sensor in Kombination mit einem Verstärker zu Einstellung der Empfindlichkeit. Eine Besonderheit im Vergleich zu herkömmlichen induktiven Näherungsschaltern ist die Dimension der aktiven Fläche mit 140x205mm. Der Sensor deckt somit einen großflächigen Inspektionsbereich ab, wodurch selbst Stanzteile im Randbereich des Transportbandes erfasst werden. Die Lösung verfügt zudem über eine hohe Metallempfindlichkeit, sodass selbst Kleinstteile auf dem Band sicher detektiert werden.

 Der induktive Sensor des zweiteiligen Systems zur Positionsabfrage einer Hubvorrichtung in einem Einbrennofen hält Temperaturen bis +230°C stand.
Der induktive Sensor des zweiteiligen Systems zur Positionsabfrage einer Hubvorrichtung in einem Einbrennofen hält Temperaturen bis +230°C stand.Bild: IPF Electronic GmbH

Höhere Taktraten beim Abfall-Recycling

Eine Gießerei recycelt Metall indem sie an einer Sammelstelle ein Förderband mit Kreislaufmaterial befüllt. Über das Band und einen Abwurfschacht gelangt das Material in einen Container unterhalb der Sammelstelle, der auf einem Shuttle verfährt, um die Rohstoffe nach dem Einschmelzen wieder der Produktion zuzuführen. Das Band ist auf Wiegezellen gelagert. Eine SPS steuert die gleichmäßige Container-Befüllung. Das Wiegeband ließ sich bislang nur befüllen, wenn sich am Abwurfschacht auch ein Container befand, da ansonsten während des Wiegens Guss auf den Fahrweg des Transportwagens fallen konnte. Mit Blick auf kürzere Taktzeiten beim Abfall-Recycling wählte man eine induktive Metalldetektorspule mit einem Auswertegerät zur Erkennung selbst kleinster Teile. Der 950mm breite Detektor wurde in einem Abstand von 200mm unterhalb des Wiegebandes, geschützt vor mechanischen Beschädigungen, montiert. Nähert sich während des Wiegens das Material dem Abwurfschacht, gibt der Detektor ein Signal aus, das den Weitertransport über das Band stoppt und somit ein unkontrolliertes Herabfallen von Gussteilen in den Schacht verhindert.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Prominent GmbH
Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Prominent GmbH
Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Einer für Alles – Füllstandmessung leicht gemacht

Ein Sensor für jede Anwendung – egal welche Flüssigkeit – das ist mit neuartigen Radar-Füllstandsensoren keine Utopie mehr. Seit rund zwei Jahren beweist sich die Technik in der Praxis. Schäumende, aggressive, trübe oder transparente flüssige Medien: Die Radarsensoren sind imstande, die Füllstände überall genau und zuverlässig zu messen. Eine Reihe konkreter Beispiele aus der Abwasseraufbereitung, der Chemie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zeigen, wie weit diese Technologie der altbewährten Ultraschalltechnik voraus ist.

mehr lesen