Einer der Kunden von Lütze, der die Locc-Box vielfach in seinen Produktionsmaschinen und im Sondermaschinenbau einsetzt, ist Metz Connect. Mit ein Grund dafür: In dem Modul stecken einige eigene Zulieferprodukte, etwa eine Push-in-Klemme. Wirklich spannend ist das, was sie aus der Locc-Box rausziehen: Daten – den Rohstoff der Industrie 4.0.

Im Datenfluss fischen
Die ergiebig fließenden Daten trackt Metz Connect dabei mit doppeltem Nutzen: für das Energiemonitoring und das Predictive Maintenance. Mit der Locc-Box werden im Hintergrund die Verbrauchsdaten von Maschinen und Anlagen in den fünf Blumberger Werken erfasst. Jeder einzelne 24-V-Kreis ist überwachbar mit via IO-Link eingestellten Charakteristiken.
So überwacht Metz Connect zum Beispiel die Kleinförderbänder. Da diese lange durchlaufen, kommt es immer mal wieder zu Lagerschäden. Anhand der Nennströme kann man jetzt mechanische Beschädigungen schon vorab erkennen. So könnte eine grobe Abweichung mit Stromanstieg ein schwergängiges Lager oder eine sonstige Veränderung signalisieren – was das Wartungsteam mobilisiert, bevor das Band stillsteht. Die Locc-Box erkennt so etwas auch schon vor einem Auslösemoment, beispielsweise bei stark verschmutzten Lüftermatten.

Von Erfahrungswerten zu belastbaren Zahlen
„Wir erfassen alle möglichen Daten, wie Laufleistungen von Achsen aller Art, Hauptnutzungszeiten oder die Temperatur in Schaltschränken“, berichtet Lukas Schultz, Elektrokonstrukteur bei Metz Connect. Durch die ganze Datendichte, die die Locc-Box liefert, ließen sich wertvolle Rückschlüsse ziehen, besonders für den 24/7-Betrieb. So kann sich das Wartungspersonal die Infos direkt am HMI ansehen, unabhängig von einer Schnittstelle. Beispielsweise lässt sich dann erkennen, dass ein bestimmter Zylinder alle zwei Millionen Hübe ausfällt – der Impuls, eine langlebigere Lösung zu suchen. „So kommt man weg von Erfahrungswerten hin zu belastbaren Zahlen und man kann geplant Bauteile vor dem Ausfall tauschen“, resümiert Johannes Lohberger, Head of Automation.
Potenziale entdecken und heben
Ähnlich effektiv ist das beim Energiemonitoring – ein Thema das nicht zuletzt mit diversen Nachweispflichten, Energieaudits oder -managementsystemen Fahrt aufnimmt. „Zunächst fällt es leicht, jedes Jahr ein paar Prozent einzusparen. Irgendwann jedoch sind die größten Leckagen beseitigt und alle Leuchtstoffröhren ersetzt“, konstatiert Schultz. Dann müsse man wissen, wo noch Potenzial zu heben ist. Bei Metz Connect können sie das Energiedatenlogging der ganzen Halle auf einzelne Verbraucher herunterbrechen. „Die Locc-Box hat da definitiv ihre Stärken und ist eine tragende Säule unseres Überwachungssystems. Auch wegen ihres Feldbussystems, über das wir viele Prozessdaten rausziehen“, so der Elektrokonstrukteur. Selbst bei nicht intelligenten Komponenten wie kleinen Elektromotoren werde deren Zustand erfassbar,sodass sich Trends feststellen lassen. „Wir merken frühzeitig, wenn sich etwas im Prozess verändert“, so Lohberger. Man könne sogar Kosteneinsparungen sehen. Zum Beispiel reduziert sich bei der Pneumatik der Luftverbrauch nach einer Wartung um 20 Prozent. Das könne man mit den Wartungskosten bis hin zur Amortisationsdauer gegenrechnen.