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Sensorik für den digitalisierten Shopfloor

Lückenlos erfasst

Mit einem funkgestützten Shopfloor-Management kann der Anwender eine wirklich lückenlose Materialverfolgung realisieren, in die auch mobile Aufenthaltsorte wie FTS, Dollies und eKanban-Regale einbezogen werden. Dafür braucht man ein Funksystem - und die passende Sensorik.
 Funk-Lasersensoren können den Bestand von Palettenware oder palettierten Behältern ebenso erfassen wie den Füllstand in Großladungsträgern.
Funk-Lasersensoren können den Bestand von Palettenware oder palettierten Behältern ebenso erfassen wie den Füllstand in Großladungsträgern.Bild: steute Technologies GmbH & Co. KG

Materialsupermärkte in der Automobilproduktion und Montagebereiche von Geräten der Elektro- und Medizintechnik: Das sind nur einige von vielen Anwendungsbereichen des Nexy-Funksystems in der variantenreichen Serienfertigung. Ursprünglich für die Signalübermittlung zu fahrerlosen Transportsystemen (FTS) entwickelt, eroberte das System schnell weitere Anwendungsfelder. Dazu leistete das flexible und stabile sWave.Net-Funknetzwerk ebenso einen Beitrag wie die Integrationsfähigkeit in die IT-Infrastruktur des Anwenders über eine Sensor Bridge. Parallel dazu wurde auch das Programm der (Funk-)Feldgeräte kontinuierlich erweitert und damit der Anwendungsbereich immer weiter ausgebaut. Weil sich die Belegungserkennung von Regalfeldern in eKanban-Regalen schnell als wichtiges Einsatzfeld herausstellte, wurde für diese Anwendung ein eigener Funksensor entwickelt, der in einigen Applikationen in vierstelliger Anzahl installiert ist. Ein Beschleunigungssensor detektiert hier verschleißfrei die Entnahme eines Behälters aus dem (mobilen oder stationären) Regal und damit die Bewegung der Wippe. Über die in die Wippe integrierte Antenne wird dann ein Funksignal an den nächstgelegenen Access Point gesendet. Eine weitere inzwischen etablierte Applikation von Nexy ist die Detektion von Dollies, Trailern und Rollwagen beim Ein- und Ausfahren in den typischen Monorail-Spuren. Die Sensoren für diese Anwendung müssen außerordentlich robust sein, weil sie auf dem Boden bzw. in den Spuren der Materialbahnhöfe montiert werden. Das ist kein idealer Einsatzort für Sensoren und Antennen und selbst Steute als etablierter Hersteller von ‚Extrem‘-Schaltgeräten brauchte mehrere Integrationsschritte, bis der kompakte und flach bauende Sensor auch bei höchster Beanspruchung eine lange Lebensdauer erreicht.

 Robuste und speziell für diese 
Anwendung entwickelte Funksensoren sorgen für Transparenz im Materialbestand in den Dolly-Bahnhöfen.
Robuste und speziell für diese Anwendung entwickelte Funksensoren sorgen für Transparenz im Materialbestand in den Dolly-Bahnhöfen. Bild: steute Technologies GmbH & Co. KG

Per Laser erkannt, per Funk gesendet

Eine weitere Neuentwicklung für die automatisierte und ggfs. mobile Erfassung von Ladungsträgern in der Fertigung und im Lager ist ein Funk-Lasersensor mit der Bezeichnung RF-SDS-Net. Er ist sehr kompakt, lässt sich daher auch in beengten Bauräumen montieren und sendet seine Signale über das sWave.Net-Funksystem. Zu den typischen Anwendungen gehört die Überwachung von Großladungsträgern (GLT) und Kleinladungsträgern (KLT) sowie, als Alternative zum Wippensensor, die berührungslose Belegungserkennung in eKanban-Regalfeldern. In jedem dieser Fälle erkennen die Lasersensoren automatisch den Bestand, geben die entsprechende Information über das Nexy-Funknetzwerk weiter und können damit den Materialnachschub veranlassen. Die Bestimmung der Entfernung erfolgt über die Laufzeitmessung eines Lichtimpulses (Time-of-Flight). Dieses Messprinzip bietet den Vorteil, dass der Schaltpunkt des Sensors nur in geringem Maße von der Farbe und vom Material des Objekts abhängig ist. Der Abstand zu dem Objekt, das erkannt werden soll, kann bis zu 50cm betragen.Auf weitere Distanzen zielt der Funk-Lasersensor RF-LDS. Er erkennt z.B. das Vorhandensein von Behältern und Paletten in Materialbahnhöfen. Die Bestimmung der Entfernung erfolgt ebenfalls über die Laufzeitmessung eines Lichtimpulses. Die Lasersensoren werden über ein Funkmodul in das sWave.Net-Funksystem integriert. Bis zu vier Sensoren lassen sich an ein solches Modul anschließen, entweder in Reihe oder sternförmig über Y-Adapter.

Integration vorhandener Komponenten ins Funknetz

Ist das Funknetzwerk einmal vorhanden, kann es für verschiedene Applikationen genutzt werden – z.B. für die Materialanforderung (per Andon-Taster oder Bedienfeld) oder für die Signalisierung (über Signalleuchten). Vorhandene Stacklights (Stapelleuchten) verschiedener Hersteller können über einen bidirektionalen Funk-Receiver in das Funksystem integriert werden. Dieser Funkaktor ist ein IIoT-fähiges Add-on, das die Vorausetzung dafür schafft, Gerätestatusänderungen oder Störmeldungen drahtlos zu übermitteln – z.B. für die Datenanalyse oder die Echtzeitüberwachung von Produktionsprozessen. Außerdem lässt sich der Funkaktor, der in verschiedenen Versionen zur Verfügung steht (z.B. mit 24VDC- und 85-230VAC Anschluss), für andere Anwendungen nutzen, z.B. für die kabellose Ansteuerung von Industrietoren. Für viele der genannten Applikationen stehen vorkonfigurierte Software-Bausteine zur Verfügung, die sich durch Parametrierung komfortabel an den individuellen Anwendungsfall anpassen lassen. Das Dashboard der Sensor Bridge ermöglicht eine umfassende Visualisierung, Konfiguration und Parametrierung des kompletten Netzwerks einschließlich aller Sensoren.

Immer die passenden Schaltgeräte und Sensoren

Mit Hilfe der eigens für das Funknetzwerk entwickelten Sensoren kann der Anwender eine vollständige Materialüberwachung in Produktion, Montage und/oder Lager verwirklichen – einschließlich mobiler eKanban-Regale, FTS-Flotten, Materialbahnhöfe und -supermärkte sowie Dollies und Routenzügen. Letztlich sind die Sensoren und Schaltgeräte zwar nur die Sinnesorgane und die Aktoren für das komplette Funksystem. Aber ohne sie gibt es keine Echtzeitüberwachung und keinen lückenlosen Materialfluss.

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