Im Jahr 1982 hatte Helmut Rohde eine Vision, die das Keramikhandwerk verändern und gleichzeitig das Familienunternehmen begründen sollte. Als gelernter Maschinenbauingenieur und Hobby-Keramiker arbeitete er zunächst für Siemens in München und war in seiner Keramikwerkstatt tätig. Sein Wissen und seine Erfahrung ermöglichten es ihm, neue technische Lösungen für das Handwerk zu entwickeln, mit denen er 1982 den Schritt in die Selbständigkeit wagte und die Firma Helmut Rohde gründete. So entwickelte er professionelle Geräte wie den ersten Raku-Brennofen oder den elektrischen Toplader, die 1985 auch zum ersten Mal bei einem Messeauftritt in München präsentiert wurden. 1990 folgte die Entwicklung des ersten eigenen Brennofens für industrielle Anwendungen und 1992 die Gründung eines Produktionswerks in Dyjakovice in Tschechien.

Nachdem die Firma lange Zeit bei Prutting in einem ehemaligen Bauernhof untergebracht war, brachte ein Neubau 2007 in Ried dem Unternehmen den ersehnten Raum für weiteres Wachstum. 2016 entschied man sich bei wachsender Auftragslage und Mitarbeiteranzahl für den Neubau der Produktionshalle in Dyjakovice. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 170 Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland und Tschechien.
Herdwagenofen mit Regeltechnik
Jumo liefert an Rohde Controller der Baureihe Imago 500, Zwei-/Vierkanal-Prozess- und Programmregler Dicon touch sowie Grafikschreiber Logoscreen 601 und 700. Diese kommen neben industriellen Wärmebehandlungsprozessen auch im großen Unternehmensfeld Kunst & Handwerk zum Einsatz. Ein passendes Beispiel ist die Firma MUD Australia aus Sydney, die auf individuell gefertigte, hochwertige Tischware spezialisiert ist. Jedes Stück wird in aufwändiger Handarbeit hergestellt und mit Jumo-Regeltechnik im Rohde Herdwagenofen sowie dem Ergo Load System 1000 gebrannt.
„Wir streben mit dem Unternehmen Rohde eine strategische Partnerschaft auf Augenhöhe an, statt einer einfachen Kunden/Lieferanten-Beziehung“, sagt Jumo-Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis. „Beide Partner bringen ihre Expertisen ein und am Ende entsteht eine Win-win-Situation“, ergänzt Rohde-Gesellschafter Benjamin Rohde. Die Unternehmen verfolgen die gleichen Werte, etwa einen partnerschaftlichen Umgang. Die Leidenschaft für die Keramik und die technische Kompetenz von Helmut Rohde leben heute in der zweiten Generation weiter. Die vier Söhne des Firmengründers reagieren in einem sehr dynamischen Marktumfeld mit Weitblick auf die neuen Anforderungen nach ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit und setzen ihre Visionen diesbezüglich um.