Condition Monitoring – Ein weit gefächerter Bereich mit immer größer werdender Bedeutung. Eine zunehmende Zahl von Maschinen und Anlagen wird mit Messtechnik ausgerüstet, um den aktuellen Zustand sowie alle wichtigen Betriebsparameter stets im Blick zu haben. Um Zeit und Kosten bei der Instandhaltung zu sparen, wird immer öfter auch an kleineren Assets eine zustandsbasierte Überwachung installiert. Oft passiert das im Rahmen eines Retrofits, bei dem bisher nicht überwachte ältere Maschinen entsprechend ausgerüstet werden. Aber auch neue Maschinen werden vermehrt ab Werk mit vorinstallierter Messtechnik ausgeliefert. Dabei können die Hersteller sogar ihr Geschäftsmodell erweitern, indem sie ihren Endkunden nicht mehr nur die Maschine oder Anlage, sondern zusätzlich die Dienstleitung ‚Condition Monitoring as a service‘ anbieten.
Die drei Ebenen eines ConditionMonitoring-Systems
Doch worauf kommt es dabei eigentlich an? Um ein Condition-Monitoring-System aufzubauen, werden nicht nur Sensorik und Messtechnik benötigt. Bei genauer Betrachtung gibt es drei Ebenen, die berücksichtigt werden müssen: Die Datenerfassungsebene, die zentrale Messdatenmanagementebene und die Visualisierungs- und Steuerungsebene. Der folgende Beitrag zeigt auf, wie diese drei Ebenen aufgebaut sind und welche Vorteile sich daraus ergeben können. Außerdem gibt er Anregungen, wie sich Geschäftsmodelle um die zusätzliche Dienstleistung ‚Condition Monitoring as a service‘ erweitern lassen.
Ebene 1: Datenerfassungsebene
Die Grundlage für ein funktionierendes Condition Monitoring ist eine zuverlässige Datenerfassung an der Maschine oder Anlage. Neben der Auswahl der richtigen Sensoren ist es wichtig auf ein qualitativ hochwertiges Datenerfassungssystem zu setzen. Zunächst einmal ist es essenziell, präzise und unverfälschte Messwerte zu erhalten. Diese Anforderung lässt sich nur durch Datenerfassungsgeräte mit galvanisch getrennten Analogeingängen erfüllen, weil sie parasitäre Einflüsse, wie zum Beispiel Erdschleifen, sicher unterbinden können. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die passenden Eingänge für die anzuschließenden Sensoren vorhanden sind und die verfügbare Abtastrate den Anforderungen entspricht. Auch auf die verfügbaren Schnittstellen sollte man achten, damit ein Einbinden der Messtechnik in die vorhandene Infrastruktur problemlos möglich ist. Neben einem ausfallsicheren Datenspeicher, der Datenverlust auch dann verhindert, wenn einmal die Netzwerkverbindung abreißt, sollte auch eine Vorverarbeitung der Messwerte im Gerät möglich sein, beispielsweise um eine Notabschaltung einer Maschine vornehmen zu können, wenn ein bestimmter Messkanal einen Grenzwert überschreitet.
Mit der Messtechnik von Delphin werden alle genannten Anforderungen erfüllt. Die Datenerfassungsgeräte verfügen über universell konfigurierbare, galvanisch getrennte Analogeingänge und lassen sich problemlos für jede Messaufgabe einrichten. Darüber hinaus gibt es einen echten Schwingungsexperten, der passgenau bei jeder Condition-Monitoring-Aufgabe einsetzbar ist, bei der Schwingungsüberwachung eine Rolle spielt. Alle Geräte verfügen über einen ausfallsicheren internen Datenspeicher in Industriequalität und bieten mit den Softwarekanälen Automatisierungsmöglichkeiten, die über das einfache Abschalten einer Maschine bei einer Grenzwertüberschreitung weit hinaus gehen.
Ebene 2: zentrales Messdatenmanagement
Eine präzise Messwerterfassung ist die Basis eines zuverlässigen Condition Monitoring-Systems. Aber was passiert mit den Daten, die oftmals räumlich verteilt entstehen und zunächst einmal nicht miteinander vernetzt sind? Hier wird eine zentrale Instanz benötigt, die die dezentral entstandenen Daten einsammelt, synchronisiert, speichert, vorverarbeitet und für die gemeinsame Visualisierung und Analyse zur Verfügung stellt. Bei einer solchen zentralen Messdatenmanagement-Software kommt es vor allem auf eine hohe Performance an, um auch große Datenmengen verzögerungsfrei verarbeiten zu können. Wichtig ist außerdem eine große Schnittstellenvielfalt. Es dürfen nicht nur DAQ-Geräte eines bestimmten Anbieters als Datenquellen nutzbar sein, sondern die Software muss offen für die Kommunikation mit beliebigen Geräten sein, egal ob es sich um Datenerfassungsgeräte, SPSen, andere Feldgeräte oder intelligente Sensoren handelt. Auch die Verfügbarkeit eines zentralen Benutzermanagements sowie übergreifender Alarmierungsmöglichkeiten sind Punkte, auf die man achten sollte.