Der konsolidierte Umsatz stieg 2022 erstmals auf über 300 Millionen Euro. Zudem wird dieses Jahr mit einem Werks-Neubau die Weichen für das zukünftige Wachstum am Standort Fulda gestellt. Die Firma plant für 2023 eine Umsatzsteigerung von 11 Prozent auf dann 340 Millionen Euro. Helfen bei dem geplanten Wachstum sollen auch die neuen Produkte.
Prozessvisualisierung auf einen Blick
Mit dem variTron 500 touch bietet Jumo jetzt eine smarte SPS-Lösung für einfache Automatisierungsapplikationen an. Das Produkt ist das erste der Firma mit kapazitivem Touchscreen. Die Zentraleinheit und Display sind in einem Gerät verbaut und sowohl in 7″ und 10,1″ als auch mit Schutzart IP65/IP69K erhältlich. Die volle Konnektivität zu anderen Systemen und Komponenten ist dank Unterstützung zahlreicher Feldbussysteme, wie Profinet-IO-Controller und Ethercat Master, sowie OPC UA gegeben. Basis ist eine CPU mit einem 800MHz-Quad-Core-Prozessor. Die Software ist auf einer Linux-Plattform modular aufgebaut und nutzt die Codesys-V3.5-Programmierumgebung SP17 zur Erstellung von SPS-Programmen. Eine weitere Besonderheit ist ein kundenspezifischer Konfigurations- und Prozess-Dateneditor. Individuelle Applikationen können mit der Programmierumgebung Node-RED erstellt werden. Über ein Funk-Gateway ist der Anschluss von bis zu 32 drahtlosen Jumo Wtrans-Sensoren möglich, beispielsweise zur Messung von Temperatur oder Druck. Die Auswertung und Visualisierung von bis zu 240 geloggten Prozessdaten erfolgt mit der browserbasierten Software-Lösung smartWare Evaluation. Individuelle Dashboards erlauben zudem einen schnellen Überblick über die aufgezeichnete Prozessdaten.
Durchgängige Kommunikation mit SPE
Jumo hat erstmalig SPE-Technik (Single Pair Ethernet) in die drei neuen Sensorprodukte hydroTrans (Feuchte, CO2 und Temperaturmessumformer), flowTrans MAG H20 (Durchflussmessumformer) und Delos S02 (Druckmessumformer) integriert. SPE ist hierbei nur die physikalische Schicht, auf der eine Vielzahl an Ethernet-basierten Protokollen laufen. Für die Sensoren wurde der SPE-Standard 10Base-T1L ausgewählt, wodurch Kabellängen von bis zu 1.000m möglich sind. Über Power-over-Dataline (PoDL) werden die Sensoren mit Strom versorgt. Die Verbindung wird dabei durch einen SPE-Stecker in M12-Ausführung realisiert. Die Datenweiterleitung erfolgt durchgängig auf der Grundlage von Ethernet, weshalb sich der Sensor direkt mit der Steuerung und gleichzeitig mit der Jumo Cloud austauschen kann. Für die Kommunikation mit der Steuerung kann der Anwender auch auf Modbus-TCP zurückgreifen. Die Cloud-Kommunikation wird in der Jumo Cloud bzw. am Sensor über die smartConnect App bzw. das Setup-Programm eingerichtet.
Durchflussgerät für leitfähige Flüssigkeiten
Das magnetisch-induktive Durchflussmessgerät flowTrans Mag H20 misst leitfähige Medien, auch tröpfchenweise. Die Genauigkeit des Geräts liegt bei ±0,5% vom Messwert, ein zusätzlicher Temperatursensor ist integriert. Durch ein IP65/IP67-Metallgehäuse und u.a. Tri-Clamp-Prozessverbindung in den Nennweiten von DN 06 bis DN 25 kann der Sensor auch in lebensmittelnahen Bereichen eingesetzt werden. Die Nenndrücke können bis PN 16 betragen und die Mediumstemperatur bis zu +90°C. Das HMI besteht aus einem TFT-Display, auf dem zwei Prozesswerte inkl. der Status- und Infomeldungen angezeigt werden. Über die Bluetooth-Schnittstelle und der smartConnect App wird das Gerät lokal konfiguriert. Auf der SPE mit PoDL-Schnittstelle wird das Modbus TCP-Protokoll gefahren, das eine durchgängige IP-Kommunikation vom Sensor bis in das Automatisierungssystem ermöglicht. Der integrierte Cloud-Connector vereinfacht die Anbindung an die Jumo Cloud. Eine weitere Variante ist mit einer IO-Link-Schnittstelle lieferbar.