
Produktionsanlagen zu planen und in Betrieb zu nehmen ist ein komplexer Prozess, für den man am besten moderne Engineering Tools nutzt. Gerade kleine und mittelständischen Unternehmen stehen dabei jedoch nicht selten vor Herausforderungen: Lizenzen sind teuer, Abrechnungsmodelle unflexibel, benötigte Tools nicht verfügbar oder die parallele Zusammenarbeit an Projekten nicht möglich. Hier setzt Mosaixx von Kuka an – als durchgängige Plattform, die dem Nutzer Zugang zu verschiedenen Tools rund um ECAD und MCAD, Simulation, Offline-Programmierung oder virtueller Inbetriebnahme bietet.
„Egal ob es um eine einzelne Roboterzelle oder eine komplette Produktionslinie geht: Ab der ersten Idee oder einer Skizze kann Mosaixx den Entwicklungsprozess entlang der Wertschöpfungskette entscheidend verbessern“, macht Quirin Görz deutlich. „Dieses Versprechen deckt den Manufacturing Lifecycle vom Produktdesign, über die Produktionsplanung bis zur Inbetriebnahme der Anlagen und darüber hinaus ab. Mit einem durchgängigen Datenmanagement und exakt der Toolchain, die der Anwender für das jeweilige Projekt benötigt.“ Kuka will dem Nutzer einen gemanagten Engineering-Arbeitsplatz mit allen benötigten Programmen zur Verfügung stellen – erweitert um Funktionen des Projektmanagements sowie des Lifecycle Managements.
Die Basis bilden moderne Engineering-Umgebungen, von denen die erstellten Projektdaten dann z.B. direkt in Simulations-Tools übertragen werden, wo sie sich für die virtuelle Kommissionierung und Inbetriebnahme nutzen lassen. „Ziel ist es, mittelfristig auch den Operations-Bereich anzubinden“, führt Görz weiter aus. „Hier befinden wir uns allerdings noch in der Konzeptphase.“ Das Tochterunternehmen Device Insight zeichnet mit seinem Konzept der datengetriebenen Fabrik aber schon jetzt einen spannenden möglichen Weg vor.
„Die Grundidee ist es, mit dem Ansatz der Cloud-zu-Cloud-Integration alle Engineering-Werkzeuge über Mosaixx zu streamen und zu verbinden“, erklärt Andreas Frank. Solange sich der Nutzer innerhalb der Plattform bewegt, soll ihm der Wechsel von einem Tool zum nächsten im besten Fall gar nicht bewusst werden. In jedem Fall fließen die Ergebnisse aus seiner Arbeit wieder komplett in die Mosaixx-Oberfläche zurück. „Statt sich um die Installation von Tools zu kümmern, um Lizenzen oder die Versionierung, kann sich der Anwender auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren“, versichert Frank. Im ersten Schritt will Kuka damit vor allem mittelständische Anlagenbauer und Systemintegratoren ansprechen. „Denn gerade KMUs freuen sich, wenn wir ihnen mit diesem bunten Software-Blumenstrauß alle Tools zur Verfügung stellen, die sie benötigen.“ Doch auch für Entwicklungs- und Designbüros sei das Angebot attraktiv – genauso wie für große Unternehmen, die nur auf einzelne Programme oder Funktionen abzielen. „Was die Zielgruppe angeht, setzen wir bewusst keine Grenzen. Vielmehr wollen wir Mosaixx gemeinsam mit verschiedenen Nutzergruppen weiterentwickeln“, so Frank.
Softwareagnostische Plattform
„Das wirklich besondere an Mosaixx ist, dass es – im Gegensatz zu anderen Lösungen auf dem Markt – keine geschlossene Plattform ist“, betont Görz. „Neben Kuka-eigener Software und dem Angebot von Tochterunternehmen wie Visual Components, sollen möglichst viele Lösungen von Drittanbietern eingebunden werden. Ziel muss es sein, letztlich die allermeisten etablierten Engineering Tools über Mosaixx abzudecken.“ Eine vielseitige Auswahl sei für die genannte Zielgruppe immens wichtig. Sie soll frei aus dem breiten Spektrum am Markt wählen und bei Bedarf das Programm flexibel wechseln können. Exakt so, wie es für das jeweilige Projekt benötigt oder vom Auftraggeber vorgegeben wird. Der Mosaixx-Nutzer muss also keine neue Software, Lizenzen oder sogar Hardware kaufen. Zudem bleiben Projekte laut Kuka jederzeit skalierbar.
„Dass unser Ansatz funktioniert, wird auch durch das große Interesse auf Partnerseite bestätigt“, hebt Frank hervor. „Die Softwareanbieter machen gerne mit, weil Kuka nunmal Jahrzehnte an Robotikerfahrung sowie einen breiten Kundenzugang bietet. Zudem ist unsere Plattform in ihren Augen kein Wettbewerbsprodukt, sondern erweitert vielmehr ihre qualitative Reichweite.“ Prominente Partner sind etwa die beiden großen CAD-Anbieter Autodesk und Dassault, die seit letztem Herbst dabei sind und in Mosaixx einen strategischen Partner für die Bereiche Sondermaschinen- und Anlagenbau sehen. „Ein echter Meilenstein auf der Roadmap von Mosaixx“, so Frank weiter. „Mit diesem Erfolg im Rücken gehen wir den eingeschlagenen Weg jetzt sehr enthusiastisch weiter.“
Nahtlose Zusammenarbeit
Neben der Software-Offenheit liegt ein weiterer Vorteil von Mosaixx darin, dass alle beteiligten Personen gemeinsam am Projekt arbeiten können. Daten und Dateien lassen sich jederzeit mit Kollegen oder Projektpartnern teilen. Und alle haben Zugriff auf die benötigten Tools. „Dieser kollaborative, projektspezifische Ansatz ist definitiv ein Key Feature von Mosaixx“, unterstreicht Görz. Aufwändige – bisher oft manuelle – Prozesse zwischen den am Engineering beteiligen Parteien, lassen sich effizient und zuverlässig orchestrieren. Bei Änderungen werden alle Seiten zuverlässig informiert und soweit nötig einbezogen. „So sieht echte Teamarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg aus. Hemdsärmelige und ineffiziente Vorgehensweisen – z.B. CAD-Files per Email verschicken oder Dateien ohne Versionierung an unterschiedlichen Orten ablegen – lassen sich vermeiden. Als Single Source of Truth schließt Mosaixx solche Ineffizienzen und Fehlerquellen aus.“
Neue Chancen für KMU
In vielen Großkonzernen wird schon mit Orchestrierungs-Tools gearbeitet. Solche Möglichkeiten will die Kuka-Plattform nun auch dem Mittelstand zur Verfügung stellen. „Ganz im Sinne einer Demokratisierung der Digitalisierung“, bringt es Quirin Görz auf den Punkt. „Für viele KMU bedeuten moderne Entwicklungsumgebungen einen großen Invest. Mehrere parallel können sie sich oft gar nicht leisten. Bei Mosaixx bezahlt der Nutzer nur für Funktionalität, die er wirklich braucht – und nur solange er sie braucht.“ Übrigens: Die neue Plattform lässt sich auch wunderbar für die Planung von Anlagen ohne Roboter einsetzen. „Mosaixx ist auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten und als offene Plattform nicht nur Roboteragnostisch aufgebaut, sondern durchbricht auch geschlossene Anbieterwelten“, schließt Andreas Frank „Wir hören unseren Kunden zu, bringen durch das Kuka-Knowhow ein hohes Prozessverständnis mit und entwickeln die Plattform im engen Schulterschluss mit dem Markt – so setzen wir das Potential der Digitalisierung gemeinsam frei.“