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Datenökonomie mit Manufacturing-X

Sprungfeder für den Maschinenbau?

Der sogenannte Data Act der Europäischen Union bereitet den Weg zu einer neuen europäischen Datenökonomie. Entstehen soll ein einheitlicher Markt für den freien, sektoren- und branchenübergreifenden Datenfluss innerhalb der EU. Die deutsche Regierung hat gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft die Basis-Initiative Manufacturing-X gestartet, die es Unternehmen ermöglichen soll, Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette souverän und kollaborativ nutzen zu können. Analog zu branchenspezifischen Datenökosystemen - etwa Factory-X für den Maschinen- und Anlagenbau oder Catena-X für die Automobilbranche - arbeiten Politik, Industrie, Softwareunternehmen und Branchenverbände derzeit an einer gemeinsamen Infrastruktur, um Daten effizient, sicher, mit hoher Qualität und zu niedrigen Grenzkosten teilen und veredeln zu können.
Bild: ©Beste stock/stock.adobe.com

Mit Manufacturing-X beziehungsweise Factory-X sollen Unternehmen – insbesondere in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau – flächendeckend Wertschöpfung mit Daten betreiben können, um so resilienter, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu werden. Denn ohne einen unternehmensübergreifenden föderativen Datenraum wird es schwierig, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu steigern, zusätzliche Wertschöpfung aus Daten zu erzielen und eine Infrastruktur für nachhaltige Produktion zu etablieren.

Laut VDMA greife die Verordnung jedoch tief in das aktuelle Verständnis der Hersteller von Maschinen und Anlagen ein, regle, wie mit den erfassten Maschinendaten umgegangen werden soll, und zwinge sie zum Umdenken. Schließlich enthalte der EU Data Act neue und verpflichtende Vorgaben zur technischen Gestaltung von Maschinen und Anlagen und verschaffe deren Nutzern ein Zugriffsrecht auf Maschinendaten. Zugleich biete er aber auch die Chance, einen Maschinen- und Anlagenbauer zu einem herstellerunabhängigen und sektorübergreifend tätigen Beratungs- und Serviceanbieter zu entwickeln, um Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel zu begegnen, Erlösquellen zu diversifizieren und Kundennähe aufzubauen.

Software-Hersteller sind jetzt gefordert

Es wird vor allem auf die Anbieter von Softwarelösungen ankommen, um Manufacturing-X und Factory-X zum Erfolg zu führen. Denn nur mit einem breiten Angebot an Standardsoftware wird die Nutzung föderativer Datenräume flächendeckend ermöglicht. Insbesondere mittelständische Unternehmen werden nicht in der Lage sein, auf Basis isolierter und individueller Entwicklungsprojekte die umfangreichen Möglichkeiten der X-Initiativen zu erschließen. Vielmehr müssen die relevanten Softwareanbieter alle nötigen Funktionen zur Verfügung stellen. Dafür sollten insbesondere Hersteller von ERP- und MES-Systemen wie ProAlpha ihren Kunden und dem Markt möglichst frühzeitig die technischen und funktionalen Voraussetzungen bieten, um den vorwiegend mittelständischen Anwendern eine einfache Nutzung zu ermöglichen. Ist das nicht der Fall, droht ein Scheitern der X-Initiativen. Denn der sichere, offene und skalierbare Datenraum wird definitiv kommen. Die Fähigkeit, sich daran aktiv beteiligen zu können, wird dann über die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens maßgeblich mitentscheiden. Die Gewährleistung einer konsistent hohen Datenqualität über alle Bereiche eines Unternehmens hinweg ist hierbei der erste wichtige Schritt.

Datenqualität entscheidend

Valide Betriebsdaten sind für Unternehmensverantwortliche die wichtigste Grundlage, um in den unterschiedlichen Bereichen ihrer Organisation die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Insbesondere die erfolgreiche Gestaltung der Geschäftsprozesse ist von diesen Daten abhängig. Hierbei ist die Datenqualität von entscheidender Bedeutung, da alle vorliegenden relevanten Informationen korrekt und sauber sein müssen. Gerade im Kontext von Manufacturing-X und Factory-X ist die Gewährleistung eines qualitativ hochwertigen Datenbestandes wichtig, um an den damit angestrebten Synergieeffekten maximal partizipieren und den teilnehmenden Unternehmen auf Augenhöhe begegnen zu können. Denn nur wenn das Stammdatenmanagement funktioniert und alle Informationen bereinigt sind, wird es möglich sein, diese in Datenräume wie Manufacturing-X gewinnbringend zu integrieren.

Licht ins Daten-Dunkel bringen

Um eine Flut an Daten verarbeiten, visualisieren, analysieren und bewerten zu können, benötigen Unternehmen geeignete, leistungsstarke Tools. Moderne ERP-Systeme tragen maßgeblich dazu bei, ein hohes Maß an Datenqualität sicherzustellen, indem sie als zentrale Informationsdrehscheibe für alle Mitarbeitenden aktuelle Daten in Echtzeit liefern. Teilweise sind sie jedoch nicht ausreichend praxisnah. Und selbst Business Intelligence Tools legen ihren Fokus häufig auf die Bestandsdatenanalyse und weniger auf die Identifizierung und Bereinigung von Schwachstellen. Nicht selten wird deshalb auf altbekannte Werkzeuge wie Excel zurückgegriffen, wobei solche Programme bei großen Datenmengen schnell an ihre Grenzen stoßen. Deshalb bedarf es ergänzender Lösungen, etwa InfoZoom von ProAlpha, die darauf spezialisiert sind, analytisch eine gemeinsame Datengrundlage herzustellen, Datenschwachstellen aufzuzeigen und sie zu beseitigen.

Passende Datengrundlage

Innerhalb einer selbstorganisierenden Produktionsumgebung mit autonom interagierenden Fertigungsanlagen und Logistiksystemen ist die Datenqualität Grundlage für präzise Analysen des Datenbestands und somit auch Voraussetzung für die Smart Factory. Unzureichende Daten können zu Fehlern und Störungen in Betriebsprozessen führen, was einen erheblichen Mehraufwand zur Problembehebung und damit Mehrkosten zur Folge hat. Durch die Implementierung eines unternehmensweiten Datenqualitätsmanagements sorgen Unternehmen dafür, dass Stamm- und Bewegungsdaten kontinuierlich korrekt generiert und fehlerfrei verwaltet werden. Dadurch sichern sie nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen auch die Grundlage für effiziente Datenanalysen und die Bereitstellung von Mehrwertdiensten.

Zukunft der digitalen Industrie

Unternehmen sind im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung einer europaweiten Datenökonomie gefordert, ihre Prozesse zu optimieren und die Qualität ihrer Unternehmensdaten zu erhöhen. Gleichzeitig kommt es auf die Anbieter von Business-Software sowie auf die Treiber der X-Initiativen an, für Unternehmen die passenden Tools und Rahmenbedingungen zu schaffen. Denn nur dann ist insbesondere der Mittelstand in der Lage, an Manufacturing-X und Factory-X bestmöglich zu partizipieren und davon zu profitieren.

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